Winterthur hält die Zürcher Hierarchie im Duell mit den Grasshoppers aufrecht. Die Mannschaft von Trainer Patrick Rahmen gewinnt im Letzigrund 1:0. Auffällig sind vor allem die Fans, die ein Zeichen gegen Kollektivstrafen setzen.
Mehr als eine halbe Stunde lang passierte im Letzigrund auf dem Rasen wenig bis nichts Nennenswertes, dann erzielte Sayfallah Ltaief den zum Spiel passenden, nicht sonderlich schönen, aber entscheidenden einzigen Treffer der Partie.
Für einmal kombinierten sich die Winterthurer flüssig in den Strafraum, die als letzter Pass gedachte Hereingabe von Basil Stillhart gelangte aber zum GC-Verteidiger Maksim Paskotsi. Dieser schoss den auf der ungewohnten Position des Mittelstürmers aufgelaufenen Matteo Di Giusto an, von wo aus der Ball vor den Füssen von Ltaief landete. Der erste Versuch von Winterthurs nun bestem Torschützen prallte an der Verteidigung ab, im Nachsetzen erzielte er schliesslich seinen siebten Saisontreffer.
Nach einer Stunde vergab Filipe de Carvalho die beste Chance der Grasshoppers zum Ausgleich, womit Winterthur den Ausfällen von Captain Granit Lekaj, Randy Schneider, Nishan Burkart und Aldin Turkes mit dem achten Saisonsieg trotzte und den Kontakt zur oberen Tableau-Hälfte hielt. Ausserdem war es Winterthurs 21. Spiel in Folge mit mindestens einem erzielten Tor.
In den Zuschauerrängen präsentierte sich derweil ein ungewöhnliches Bild: Die Anhänger von Gastgeber GC fanden im Gästesektor ein, diejenigen von Winterthur stellten sich seitlich der Haupttribüne neben und nicht in der Südkurve auf. Unter dem Motto «Verschobene Wahrnehmungen, verschobene Fankurven» setzten sie ein Zeichen gegen die von der Zürcher Justiz gegen den FC Zürich ausgesprochene Kollektivstrafe. Der FCZ hatte am Mittwoch im Heimspiel gegen Lausanne-Sport die Südkurve wegen Fan-Ausschreitungen am Bahnhof Altstetten geschlossen halten müssen.
Grasshoppers - Winterthur 0:1 (0:1)
6400 Zuschauer. - SR Piccolo.
Tor: 35. Ltaief 0:1.
Grasshoppers: Hammel; Bollati (78. Fink), Paskotsi, Tobers, Hoxha; De Carvalho (68. Ndicka), Seko (59. Meyer), Abrashi, Schürpf (46. Morandi); Babunski (46. Momoh), Asumah Abubakar.
Winterthur: Keller; Sidler, Arnold, Lüthi, Diaby (86. Schättin); Jankewitz, Zuffi; Gantenbein (46. Ramizi), Stillhart (86. Corbaz), Ltaief (79. Fofana); Di Giusto.
Bemerkungen: Verwarnungen: 51. Ltaief, 56. Bollati, 74. Momoh, 89. Ramizi, 90. Abrashi.
Die Young Boys festigen ihre Führung in der Super League mit einem 1:0-Auswärtssieg bei Lausanne-Sport. Ebrima Colley erzielt den einzigen Treffer früh.
Colley verwertete in der 8. Minute einen Steilpass von Cedric Itten im Nachsetzen. Das späte 2:0 durch Silvère Ganvoula in den Schlussminuten zählte aufgrund eines Handspiels des vermeintlichen Torschützen nicht. Anteil am 14. Sieg der Berner im 22. Spiel hatte auch David von Ballmoos, der unter der Woche beim 5:1-Sieg gegen Yverdon eine Pause erhalten hatte. Mit einigen guten Paraden sorgte der Goalie dafür, dass YB zum ersten Mal seit September auswärts ohne Gegentor blieb.
Damit sorgten zwei der vier Spieler für den Unterschied, die Trainer Raphael Wicky nach dem Yverdon-Match in die Startelf rotierte. Die anderen beiden waren die Verteidiger Aurèle Amenda und Noah Persson.
Zumindest für 24 Stunden führt YB die Tabelle nun mit neun Punkten Vorsprung an. Das seit Ende November sieglose Lausanne-Sport verlor zum fünften Mal in den letzten sieben Spielen und liegt weiter im zweitletzten Rang.
Lausanne-Sport - Young Boys 0:1 (0:1)
6024 Zuschauer. - SR Horisberger.
Tor: 8. Colley 0:1.
Lausanne-Sport: Letica; Custodio (46. Giger), Dussenne, Dabanli, Poaty; Ilie (69. Husic), Roche, Bernede, Kalu; Sène (46. Pafundi), Labeau.
Young Boys: Von Ballmoos; Janko, Amenda, Benito (7. Lustenberger), Persson; Ugrinic (63. Niasse), Lauper, Lakomy (82. Males); Joël Monteiro, Itten (82. Ganvoula), Colley (63. Mvuka).
Bemerkungen: Verwarnungen: 11. Bernede, 22. Lustenberger.