Der neue Nationaltrainer Vladimir Petkovic kommt nach der 0:1-Niederlage im Auswärtsspiel gegen Slowenien zur Erkenntnis, «dass man kein Spiel gewinnen kann, wenn man kein Tor schiesst». Und er meint weiter: «Zum Glück habt ihr alle das Spiel gesehen. Das Resultat entspricht überhaupt nicht dem Ablauf.»
In der Tat gab es eigentlich nicht viel auszusetzen am Schweizer Spiel. Die Schweizer dominierten den Gegner, waren die besseren Spieler, kämpften vorbildlich und kamen auch zu zahlreichen Möglichkeiten, den Ball im Tor unterzubringen.
Doch nach einer guten Stunde können die Slowenen das Spiel ausgeglichener gestalten, die SFV-Auswahl scheint irgendwie zu spüren, dass der Ball nicht den Weg ins Tor finden würde.
Fazit: Unsere Nati ist noch nicht über den Von Bergen. #slosui 1-0
— Peter Jost (@Peter_Jost) 9. Oktober 2014
Der kurz zuvor eingewechselte Steve von Bergen, der für den angeschlagen Philippe Senderos in die Partie kam, begeht schliesslich den entscheidenden Fehler, der im umstrittenen Penalty-Foul von Johan Djourou mündet. Für «Opfer» Kevin Kampl – den vermeintlich stärksten Spieler in den Reihen des Heimteams – und seine Mannschaft ist es die erste wirkliche Tor-Chance im Spiel.
Milivoje Novakovic, früher in der Bundesliga bei Köln aktiv, verwertet den anschliessenden Elfmeter souverän. Xherdan Shaqiri & Co. können auf den Gegentreffer nicht mehr reagieren. Wie übrigens auch Spanien gegen die überraschenden Slowaken. Die Schweiz ist nach zwei Spielen also immer noch punkte- und torlos.
So feiert Xherdan Shaqiri heute seinen 23. Geburtstag sicher nicht so ausgiebig, wie ursprünglich geplant. Der (nicht ganz echte) SMS-Verkehr von ihm und seinen Nati-Kollegen fällt dementsprechend wahrscheinlich ebenfalls weniger euphorisch aus.
Happy birthday Shaq @XS_11official !!!
#fcbayern #MiaSanMia #team
— Holger Badstuber (@Badstuber) 10. Oktober 2014
Nichtsdestotrotz sind die Durchhalteparolen der SFV-Belegschaft noch nicht zum Abschuss freigegeben. Auch dank UEFA-Präsident Michel Platini, der aufgrund mehr (kalkulierten) Fernsehgeldern einen (völlig aufgeblähten) Modus erfunden hat, bei welchem die beiden Gruppenbesten sowie der beste Dritte der neun Gruppen sich direkt für die EM 2016 qualifizieren. Die restlichen Gruppendritten haben in Playoff-Partien sogar eine zweite Chance, sich das Ticket zu sichern.
Endlich folgt am Dienstag mit San Marino schliesslich ein Gegner, bei dem das Toreschiessen wesentlich einfacher fallen dürfte als zuvor. Die Enklave belegt den 208. und somit letzten Platz in der FIFA-Weltrangliste.
San Marino nahm an allen Qualifikationen teil, belegte bis heuer immer den letzten Platz in ihrer Gruppe und konnte bisher noch nie gewinnen. Überhaupt gewann die Mannschaft erst ein einziges Spiel (ein 1:0-Sieg gegen Liechtenstein in einem Freundschaftsspiel 2004).
Zusammenfassend kann man also sagen: Im Gegensatz zu Vorgänger Ottmar Hitzfeld, der die Hypothek mit zwei Niederlagen in der EM-Kampagne 2012 nicht mehr gutmachen konnte, besteht dank dem neuen Modus und dem nächsten Gegner immer noch sehr gute Chancen auf ein Happy End. Oder mit den Worten von Petkovic: « Jetzt müssen wir gegen San Marino zeigen, dass wir es besser können. Zum Glück ist dieses Spiel schon in wenigen Tagen.»