In Basel herrscht Rauchverbot: Diese Regeln gelten in den anderen Schweizer Stadien
Harte Zeiten brechen für rauchende Fans der Bebbi an. Der FC Basel machte den Entscheid vergangene Woche bekannt, auf seiner Homepage steht: «Der FCB möchte die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nicht-Rauchenden höher gewichten und verfügt für alle Wettbewerbe ab sofort ein Rauchverbot auf sämtlichen Zuschauerrängen.» Mit der Partie gegen den FC Luzern vom nächsten Sonntag wird der Konsum von Zigaretten, Stumpen, Pfeifen sowie E-Zigaretten und Vapes untersagt sein.
Weiterhin erlaubt bleibt das Rauchen in den Umgängen und auch ausserhalb der Eingänge auf dem Stadionareal. Der FC Basel schreibt von einem Mittelweg, «indem wir nicht ‹radikal› den gesamten St. Jakob-Park zur rauchfreien Zone machen». Gute Erfahrungen hat man damit beim FC Thun gemacht, beim Aufsteiger wurde das Rauchen schon in der Challenge League verboten. «Die Rückmeldungen der Matchbesuchenden zeigen grosses Verständnis. Für Raucherinnen und Raucher besteht die Möglichkeit, im Stadionumgang in den entsprechenden Zonen zu rauchen», erklärt Patricia Greber, Leiterin Kommunikation.
Sorgfältige Vorgehensweise bei YB
Anders als Basel und Kantonsrivale Thun macht es der BSC Young Boys: «Unsere gegenwärtige Lösung sieht vor, dass wir in den Sektoren A, B und C Nichtraucher-Zonen haben, in denen das Rauchen verboten ist. Die Nichtraucher-Bereiche werden stetig erweitert, um auch die Konflikte unter den Matchbesuchenden gering zu halten und betroffenen Personen Zeit zu geben, sich sitzplatzmässig neu zu orientieren», erklärt Albert Staudenmann, Leiter Unternehmenskommunikation. Wer in einer Nichtraucher-Zone gegen die Regel verstösst, wird zuerst verwarnt und auf sein Fehlverhalten hingewiesen – in der Regel reiche das. Bei erneutem Verstoss kann die Person aus dem Stadion gewiesen werden.
Staudenmann: «Wir wollen das Thema mit der nötigen Sorgfalt begleiten. Ein generelles Rauchverbot auf den Tribünen ist für viele Matchbesuchende ein Problem.» Das Rauchen ausschliesslich in die Umgänge zu verschieben, führe zu Folgeproblemen. Er erwähnt das ständige Aufstehen von Sitznachbarn, die Sichtbehinderung aufs Spielfeld sowie schwierig umsetzbare Kontrollen. Ebenfalls problematisch sieht man bei YB: «Oberhalb der Rollstuhlplätze stehend und rauchend das Spiel zu verfolgen, kann keine Lösung sein», betont Staudenmann.
In der Westschweiz haben Lausanne und Servette bereits seit mehreren Jahren ein Rauchverbot. Servettes Medienchef Loïc Luscher: «Seit 2022 ist das Stade de Genève rauchfrei.» Er begründet: «Die kantonalen Sportzentren sind dem Rauchverbot-Gesetz in öffentlichen Räumen unterworfen.»
Luzern und St.Gallen schützen Familien
Beim FC Luzern ist rauchen im Stadion (noch) nicht untersagt: «Aktuell ist es kein Thema, aber im Family Corner besteht ein Rauchverbot, in den anderen Zonen bitten wir um gegenseitige Rücksichtnahme», so FCL-Medienchef Lukas Kurth. Praktisch gleich tönt es beim FC St.Gallen: «Rauchverbot gilt in den Familiensektoren und allen Innenräumen – ansonsten setzen wir auf gegenseitige Rücksichtnahme.»
Andreas Mösli, Leiter Kommunikation beim FC Winterthur, informiert: «In der Sirupkurve, unserem Familiensektor, ist das Rauchen unerwünscht. Im Moment sind bei uns keine Absichten vorhanden, das Rauchen ganz zu verbieten.» Er ergänzt: «Wir beobachten aber gespannt, wie der FC Basel das Rauchverbot umsetzen wird.» Das tun sicher alle Super-Ligisten, die sich noch nicht dazu durchgerungen haben, den Tabakkonsum im Stadion zu untersagen.
FCZ und GC: Städtisches Pilotprojekt
Im Letzigrund haben nicht der FC Zürich und der Grasshopper Club das Sagen, sondern die Stadt Zürich, welche die Eigentümerin des Stadions ist. «Aktuell gibt es keine Raucherzonen im Stadion Letzigrund und kein klares Rauchverbot. Das Sportamt erarbeitet – aufgrund entsprechender Rückmeldungen – ein Pilotprojekt, das ein Rauchverbot während Fussballspielen prüfen soll», erklärt Manuel Iseli, Medienverantwortlicher des Sportamts der Stadt Zürich.
In Lugano und Sion besteht ebenfalls noch kein Rauchverbot. Vom FC Lugano erfahren wir: «In der neuen AIL Arena (ab der Saison 2026/27) ist diesbezüglich noch nichts festgelegt. Die Entscheidung wird bis zur Einweihung getroffen sein.» Auch beim FC Sion hofft man, mittelfristig eine neue Arena eröffnen zu können. Patrick Margueron, der Medienverantwortliche der Walliser, teilt mit: «Der FC Sion erwägt derzeit nicht, das Rauchen im Tourbillon zu verbieten. Diese Frage könnte sich in unserem neuen Stadion stellen, das voraussichtlich in der Saison 2029/30 fertiggestellt wird.» (riz/aargauerzeitung.ch)