«So werden wir nichts holen»: YB kommt vom Regen in die Traufe
YB hatte sich viel vorgenommen nach dem Aus im Cup bei Challenge-Ligist Aarau. Zum Auftakt der Europa-League-Saison sollte vor heimischem Publikum unbedingt eine Reaktion her. Doch bereits nach 19 Minuten führten die Gäste von Panathinaikos Athen 3:0.
«Wir waren 15 Minuten nicht präsent und haben zu viele individuelle Fehler gemacht», bilanzierte Trainer Giorgio Contini danach beim SRF, «so darf man ein Spiel nicht angehen.» Auch Captain Loris Benito fand klare Worte: «Wir haben uns dilettantisch angestellt. Es war eine Aneinanderreihung von Fehlern, die uns nicht passieren darf.» Beide konnten den Auftritt zu Beginn der Partie nicht wirklich erklären, im Training habe sich das Team eigentlich gut gefühlt.
Defensiv machten die Berner es dem Gegner viel zu einfach, waren zu weit weg oder machten auch noch folgenschwere Fehler wie Goalie Marvin Keller beim 0:3, als er einen eigentlich harmlosen Schuss nicht festhielt, sondern Dreifachtorschütze Anass Zaroury vor die Füsse fallen liess. «Wir haben die Startphase wieder verschlafen, das ist sehr, sehr frustrierend», sagte Keller, der den dritten Gegentreffer auf seine Kappe nahm, bei Blue. Für Trainer Contini ist klar: «Wir haben uns übertölpeln lassen.»
Da half es auch nicht, dass YB danach eine Reaktion zeigte und besser ins Spiel kam. Zwar nutzte Saidy Janko einen Stellungsfehler von Panathinaikos-Goalie Alban Lafont zum 1:3, doch liess die Chancenverwertung im Anschluss zu wünschen übrig. «Wir haben fast vier 100-prozentige Chancen sauber herausgespielt, waren heute aber nicht in der Lage, diese zu nutzen», stellte Christian Fassnacht ernüchtert fest. So sei es schwierig, international zu punkten.
Das sagte Trainer Giorgio Contini:
Abwehrchef Benito sprach zwar ebenfalls davon, dass schon vor der Pause mindestens zwei weitere Tore hätten fallen müssen, sagte aber auch: «Mein Problem ist heute nicht die Chancenverwertung, sondern die Defensivleistung. Wenn wir so verteidigen, werden wir nichts holen.» Für den 33-Jährigen war es die «schwächste Leistung der Saison.
Das sagte Captain Loris Benito:
Trotz der erneuten Enttäuschung zeigen sich die Berner kämpferisch. Am Sonntag steht das Derby gegen Thun an. Siegen die Young Boys im Wankdorf, sind sie mindestens Dritter. «Wenn wir den Job erfüllen, ist alles im Lot», sagt Fassnacht mit Blick auf die Super League. Bei einer weiteren Niederlage würde sich die Krise in der Hauptstadt hingegen noch verschärfen. Für Benito ist deshalb klar: «Das Derby wollen und müssen wir unbedingt gewinnen.»
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