Die Torhüter dürfte es freuen: FIFA plant offenbar Elfmeter-Revolution
Der Weltfussball steht womöglich vor einer der grössten Regelveränderungen seit Jahren. Die FIFA plant, dass Elfmeter künftig nur noch in einem Versuch ausgeführt werden dürfen. Verfehlt der Schütze das Ziel oder pariert der Torhüter, folgt direkt ein Abstoss – unabhängig davon, wohin der Ball springt.
Die geplante Änderung würde eine gängige Praxis im Fussball abschaffen: den Nachschuss. Bislang dürfen Spieler, die ausserhalb des Strafraums positioniert sind, nach einem Abpraller eingreifen. Das wäre dann nicht mehr erlaubt. Noch offen ist, wie zu verfahren ist, wenn der Ball ohne Torwartberührung vom Pfosten oder der Latte ins Feld zurückspringt. Aktuell dürfen die Schützen nicht eingreifen, wenn der Ball am Aluminium landet.
«Das wäre ein Segen für die Torhüter»
Hinter dem Vorstoss steht offenbar FIFA-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina. Ziel der Initiative sei eine fairere Verteilung der Chancen zwischen Schützen und Torhütern. In einem Interview mit der italienischen Zeitung «La Repubblica» sagte er vor wenigen Monaten: «Das wäre ein Segen für die Torhüter, für die es ohnehin schwierig ist, einen Elfmeter zu halten.» Zudem kritisierte der 65-Jährige die Unübersichtlichkeit im Strafraum: «Es sieht aus wie beim Pferderennen.»
Gemeinsam mit FIFA-Präsident Gianni Infantino soll es bereits eine grundsätzliche Einigung geben. Bevor die neue Regel aber in Kraft treten kann, muss das International Football Association Board (Ifab), die sogenannten Regelhüter, zustimmen. Nur dieses Gremium ist befugt, offizielle Änderungen im Fussballregelwerk zu beschliessen.
Sollte das Ifab dem Vorschlag zustimmen, könnte die neue Regel bereits ab der Saison 2026/27 gelten. Das würde bedeuten, dass die Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA (11. Juni bis 19. Juli) das letzte grosse Turnier mit klassischen Elfmeter-Nachschüssen wäre. (riz/tonline)