Leere Sitze, kaum richtige Stimmung: Ein Bild das viele kennen, die ihre Wochenenden in den Schweizer Fussballstadien verbringen. «Es wird sowieso nichts geboten», lautet die gängige Ausrede derjenigen, die immer zu Hause bleiben. Von wegen! Die spanische Sportzeitung «Marca» hat mit einer Untersuchung gezeigt, in welcher europäischen Top-Liga die Fans für ihr Geld am meisten Tore zu sehen bekommen.
Wir haben diese Statistiken mit Zahlen aus der Schweizer Liga ergänzt – und das Resultat ist beeindruckend: Einzig in Deutschland erhalten die Supporter die Tore billiger serviert. Dort bezahlen sie durchschnittlich 14.15 Franken Eintritt für einen Treffer. Nur minim teurer ist die Super League. Hier kostet ein Tor 14.41 Franken. In der spanischen Primera Division, in der Serie A in Italien und in der englischen Premier League kostet ein Tor mindestens sechs Franken mehr.
Am teuersten ist ein Treffer übrigens in London bei Arsenal. Dort bezahlen die Fans durchschnittlich 43.46 Euro pro Treffer. Die billigsten Tore gibt es in Darmstadt: Beim Bundesliga-Aufsteiger kommt man im Schnitt für 7.39 Franken auf seine Kosten.
Die billigen Tore in der Super League haben zwei Gründe. Erstens sind die Eintrittspreise im europäischen Vergleich sehr billig. Und Zweitens ist die Super League mit einem Schnitt von 3,05 Toren pro Begegnung die torreichste der 18 besten Ligen Europas. Dahinter folgen übrigens die Niederlande (2,99), Belgien (2,83) und Österreich (2,83). Die Top-Liga mit den meisten Toren ist die Bundesliga mit einem Schnitt von 2,75 Treffern pro Partie.
Wenn man die Preise der Schweizer Vereine vergleicht, fällt vor allem etwas auf: Der ach so schlechte Letzigrund, der angeblich weder Stimmung noch Spektakel zu bieten hat, schneidet am besten ab. Für gerade einmal zehn Franken gibt es in Heimspielen des FC Zürichs einen Treffer zu bestaunen. Bei den Hoppers ist es mit 10.33 Franken nur unwesentlich teurer.
Die vielen Tore sind allerdings in erster Linie für die neutralen Zuschauer ein Genuss. Für die Fans des FCZ hingegen muss die grosse Zahl eine Qual sein. Denn von den 40 Treffern, die in den bisherigen zehn Heimspielen der Zürcher gefallen sind, gehen 21 auf das Konto des Gegners. Etwas besser präsentiert sich das Bild für die GC-Supporter: Zwei Drittel der 39 Tore wurden von ihren Lieblingen erzielt.
Die teuersten Tore der Super League gibt es in St.Gallen und Luzern. Dort bezahlen die Zuschauer rund 18.50 Franken, um einen Treffer zu sehen. Selbst das ist allerdings billiger als der Durchschnitt in Spanien, Italien oder England. Das Wochenendprogramm aller Schweizer Fussballfans dürfte sich also von nun an wieder automatisch zusammenstellen.