Die Klubs der englischen Premier League sind nicht zufrieden damit, wie der VAR bislang eingesetzt wurde. «Bei den Schwarz-Weiss-Entscheidungen wie Offside oder der Torlinientechnologie funktioniert alles relativ gut», meint Chelsea-Trainer Frank Lampard.
«Das Problem seien subjektive Entscheidungen. Wir müssen wirklich klar definieren, was ein ‹offensichtlicher Fehlentscheid› ist», sagt Lampard. «Letztes Wochenende hat es einige nicht offensichtliche Fehlentscheide gegeben, die korrigiert wurden und andere, die nicht korrigiert wurden.»
Deshalb schwebt jetzt eine für den Fussball revolutionäre Idee im Raum: Die Coaches Challenge. Wie der «Telegraph» berichtet, soll es Klubbosse geben, die sich beim Ligameeting nächste Woche dafür aussprechen wollen.
Dem Vorschlag nach soll jeder Trainer drei Mal pro Spiel die Chance erhalten, einen Pfiff des Schiedsrichter anzufechten. Die Liga ist allerdings strikt gegen diese Änderung. Sie befürchtet unnötige Zeitverzögerungen und dass Trainer die Challenges taktisch einsetzen, um den Spielfluss in der Schlussphase zu unterbrechen.
Dennoch soll beim Meeting diskutiert werden, wie der Video Assistant Referee in Zukunft eingesetzt wird. Es gebe sogar Klubverantwortliche, welche die sofortige Einstellung des VAR fordern. Zumindest bis die bisherigen Kinderkrankheiten aus dem Weg geräumt sind. Die Begründung: «Es funktioniert bei Abseits, aber sonst überhaupt nicht.» Die Liga erwartet allerdings keine entsprechende Abstimmung.
Dean Smith, Trainer von Aston Villa, hält eine zwischenzeitliche Abschaffung des VAR nicht für realistisch: «Man kann ihn nicht einfach streichen. Er wird mittlerweile in 28 Ländern genutzt. Man musste mit Startproblemen rechnen und wir haben sie auch.»
Die Liga-Verantwortlichen dagegen wollen die Nutzung der VAR-Monitore am Spielfeldrand und andere Richtlinien besprechen. Bislang waren die Schiedsrichter dazu angehalten, bei den meisten Entscheidungen auf das Urteil des Videoassistenten im VAR-Raum zu vertrauen und die Bildschirme an der Seitenlinie möglichst ungenutzt zu lassen, um die Verzögerungen klein zu halten.
Ein Umstand, den Lampard kritisiert: «Die Bildschirme wurden nicht ‹möglichst wenig› sondern gar nie genutzt. Das sollte man wohl anschauen und anpassen.»
Jürgen Klopp dagegen bleibt optimistisch. «In Deutschland war es lange auch schwierig. Aber es ist besser geworden, seit sie einige Dinge angepasst haben», sagt der Liverpool-Coach. Er glaube, dass im Moment die Entscheidungen der Schiedsrichter noch mehr diskutiert werden als vorher, fährt Klopp fort: «Und genau das muss man wieder ändern. Wenn wir irgendwie helfen können, werden wir das versuchen.» (abu)