Sport
Fussball

Ein Bild und seine Folgen – ist dieses Foto der Grund für Neymars Wechsel?

Ein Bild und seine Folgen – ist dieses Foto der Grund für Neymars Wechsel?

04.08.2017, 06:4804.08.2017, 13:29
Mehr «Sport»
«Es gibt nicht viele Momente wie diesen in der Geschichte Fussball.»

Diese Aussage stammt von Santi Garces. Jenem Fotografen, der wahrscheinlich das Fussballfoto des Jahres geschossen hat.

Am 8. März dieses Jahres ereignet sich im Camp Nou Historisches. Barcelona besiegt Paris Saint-Germain mit 6:1. In der 87. Minute steht es noch 3:1. Nach dem 0:4 im Hinspiel ist das Weiterkommen der Franzosen praktisch beschlossene Sache. 

Doch dann folgt eine Schlussphase, von der man auch in zehn, zwanzig, fünfzig Jahren noch erzählen wird. Innert sieben Minuten erzielt Blaugrana drei Tore und zieht in den Viertelfinal ein. Epischer geht's nicht. 

Und dann entsteht dieses eine Foto. Jenes Foto, welches Lionel Messi zur quasi religiösen Ikone hochstilisiert. Jenes Foto, von dem der Fotograf später sagen sollte, es sei «das beste seines Lebens». 

Messi und seine erhobene Faust gehen nach dem sensationellen Triumph gegen Paris Saint-Germain um die Welt. Innert zwei Tagen sammelt das Foto über 70 Millionen Views. Er, der Argentinier, hat wieder einmal das Unmögliche vollbracht. 

Neymars magische Minuten 

Doch der eigentliche Star an diesem denkwürdigen Frühlings-Abend ist ein anderer: Neymar. Der Brasilianer zirkelt in der 88. Minute einen Freistoss magisch in die Maschen, in der 91. versenkt er einen Elfer und beim Game-Winner in der 95. Minute liefert er die Vorlage. «Das war das beste Spiel meines Lebens», sagt er nach der Partie. 

Doch auch an diesem Abend stiehlt ihm Lionel Messi die Show.

Neymars Zuckerpässchen zum 6:1 von Sergi Roberto. Im Video ist zu erkennen, wie Messi zu den Fans hinter dem Tor rennt, wo das historische Foto entstehen wird.Video: streamable

Nachdem Sieg gegen PSG wird Neymar zur Zukunft von Messi gefragt. «Keine Angst», antwortet der 25-Jährige, «Messi wird bleiben.» Fragen über seine eigene Zukunft beantwortet er keine. 

Nie ganz frei

Vielleicht wurde dem Ausnahmekönner aus Brasilien an jenem Abend endgültig klar, dass es an Lionel Messi niemals ein Vorbeikommen geben wird. Der Argentinier ist und bleibt das Aushängeschild des FC Barcelona. Eine Ikone.

Neymar bildete bei Barcelona zusammen mit Messi und Suarez den vielleicht besten Sturm, der im Fussball je zu bestaunen war. Doch Neymar hatte auf der linken Seite nie die gleichen Freiheiten wie jene, welche er im brasilianischen Nationalteam geniesst. Am Ende war das Spiel immer noch nach Messi ausgerichtet. 

Kann Neymar ohne Messi also noch besser werden? Natürlich werden ihm die Pässe des kongenialen Sturmpartners fehlen. Doch seine beste Zeit bei Barcelona hatte Neymar, als Messi verletzt war und er in die Leaderrolle schlüpfen konnte.

Neymar und der Ballon d'Or

Im Januar 2016 erreichte Neymar bei der Verleihung des Ballon d'Or den dritten Rang. Hinter Cristiano Ronaldo und Lionel Messi. Ronaldos und Messis Platz an der Sonne kann der Brasilianer mit seiner momentanen Rolle bei Barcelona auch in Zukunft kaum streitig machen. 

epa05097758 Argentina's Lionel Messi (R) is congratulated by Brazil's Neymar after winning the FIFA Men's soccer player of the year 2015 prize during the FIFA Ballon d'Or awarding  ...
Januar 2016: Neymar gratuliert Messi zum Gewinn des Ballon d'Or.Bild: EPA/KEYSTONE

Um selbst einmal zuoberst auf dem Fussballthron zu sitzen, musste sich Neymar von Lionel Messi lösen. Gut möglich, dass er dies an jenem 8. März 2017 realisierte, als er das beste Spiel seines Lebens absolviert hatte – aber dennoch Messi die Titelseiten füllte. (cma)

Die höchsten Transfersummen im Fussball in jedem Jahr seit 1980

1 / 42
Die jährlich höchsten Transfersummen im Fussball seit 1980
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Bieber und Neymar treffen sich auf einen Kick in Barcelona

Video: reuters
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
10 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Linus Luchs
04.08.2017 08:27registriert Juli 2014
Wäre dieses Spiel von einem einigermassen seriös pfeifenden Schiri geleitet worden, hätte dieses "Wunder" nicht stattgefunden, und Neymar wäre in der 64. Minute vom Platz geflogen:
https://streamable.com/qqrmk

Für die, die sich nicht mehr erinnern, die Fehlentscheidungen im Überblick:
http://www.watson.ch/!985413408
9818
Melden
Zum Kommentar
avatar
barbablabla
04.08.2017 07:13registriert Januar 2016
Und ich dachte immer Fussball ist ein Mannschaftssport...liebte alle Spiele...Fante bei Cl Em und Wm...und dann brach das Zeitalter der Fussball Divas 👑an. Ich vermisse dich Fussball🥅😢
8018
Melden
Zum Kommentar
avatar
Amboss
04.08.2017 08:24registriert April 2014
Aus sportlicher Sicht habe ich vollstes Verständnis für diesen Transfer.
Einer wie Neymar ist nicht dazu da, sein ganzes Fussballerleben lang die Nummer zwei zu sein.
Und mit 25 ist er noch zu jung, um sich zurückzulehnen und in Barcelona ein gemütliches Leben zu führen und Titel zu geniessen, die bestimmt kommen, rsp. zugepfiffen werden.


PS: Nein, an dieses Spiel gegen PSG wird man nicht noch in fünfzig Jahre denken. Dafür ist es als Achtelfinale zu unbedeutend und zu jämmerlich war danach das Ausscheiden gegen Juve.
7319
Melden
Zum Kommentar
10
Johan Djourou: «Yakin will offensiv und dominant spielen, aber ich sehe das nicht»
Für die Schweiz hat Johan Djourou 76 Länderspiele absolviert. Der 37-Jährige ist heute in Frankreich und in der Romandie TV-Experte und sagt: «Gewisse Dinge hat Xhaka mit Yakin nicht gefunden. Aber den Trainer entlassen? Nein, das ist keine Frage für mich. Er ist da. Punkt. Schluss.»

Nach Stationen in England (Arsenal, Birmingham), Deutschland (HSV, Hannover), in der Schweiz (Sion, Xamax), der Türkei (Antalyaspor) und Dänemark (Nordsjælland) trat Johan Djourou mit 34 Jahren als Fussballer zurück. Heute wohnt er in Genf, hat drei Töchter. Im Lancy FC ist der 37-Jährige mit dem UEFA-B-Diplom Trainer der C-Junioren, er hat eine Firma für Online-Marketing und zwei weitere Unternehmen, mit denen er Popcorn herstellt und Mate-Getränke verkauft. Zum Gespräch im Hotelzimmer in Dublin erscheint Djourou in Sportkleidung, es geht nachher ins Fitness.

Zur Story