Für Schiedsrichter Felix Zwayer ist die Verbal-Attacke durch Fussball-Profi Jude Bellingham noch nicht abgehakt – rechtliche Schritte plant der Berliner Referee allerdings nicht. «Ich möchte das am liebsten in einem persönlichen Gespräch mit Jude Bellingham klären und habe gegenüber Borussia Dortmund ein solches angeboten», sagte Zwayer am Dienstag der «Bild»-Zeitung.
Es gehe ihm nicht «um Bestrafung, sondern um die Einsicht, dass er zu weit gegangen ist. Eine aufrichtige Entschuldigung würde ich annehmen.» Zuvor hatte das Sportgericht des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) sein Urteil gesprochen, Bellingham wurde wegen unsportlichen Verhaltens mit einer Geldstrafe in Höhe von 40'000 Euro belegt.
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes hat Jude Bellingham (18) für seine TV-Aussage über Schiedsrichter Felix Zwayer nach dem Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München vom letzten Samstag nicht gesperrt.
— Borussia Dortmund (@BVB) December 7, 2021
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Der 18-Jährige hatte Zwayer nach dem Topspiel zwischen dem BVB und Bayern München (2:3) hart angegangen. «Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das grösste Spiel in Deutschland. Was erwartest du?», sagte Bellingham.
Der Engländer bezog sich auf Vorkommnisse, die 17 Jahre zurückliegen. 2004 hatte Zwayer den Akten zufolge als Assistent Geld vom Drahtzieher Robert Hoyzer angenommen. Später deckte er den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen.
Wir wollten doch wieder Typen im Profisport sehen. Et voila! #Bellingham #BVBFCB #zwayer pic.twitter.com/HFaUqOnvfK
— Moritz Ballerstädt (@mballerstaedt) December 5, 2021
Die unterstrich nun auch Zwayer: «Ich habe als junger Mann den Fehler gemacht, nicht sofort, sondern erst nach zu langer Überlegung einen Vorfall anzuzeigen. Das war falsch und ich bin dafür bestraft worden. Damit muss es dann aber auch gut sein.»
Bellinghams Kommentar sei «persönlich, verunglimpfend und respektlos», habe «beleidigenden und verleumderischen Charakter» und dürfe «so nicht stehenbleiben». Auch die «Strahlkraft» auf den Amateurbereich sei zu bedenken. «Ich sorge mich um die Verrohung im Umgang mit allen Schiedsrichtern – auch mir – abseits des Platzes, vor allem auch in den sozialen Medien», sagte Zwayer: «Ich frage mich persönlich, wo Respekt und Fair Play bleiben.»
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sieht für eine Aussprache allerdings «keine grosse Realisationschance». Am Rande des Champions-League-Spiels der Dortmunder gegen Besiktas Istanbul sagte er bei «Amazon Prime»: «Wenn Herr Zwayer mir und Michael Zorc ein Schreiben schickt und so ein Gespräch anregt, kann man gerne darüber diskutieren. Wenn ich aber eine Stunde später das gleiche dann schon in den Medien lese mit Original-Zitaten, dann muss ich sagen: ‹Ich führe keine vertraulichen Gespräche mit irgendjemandem, wo es eine Stunde später schon im Boulevard steht. So geht das nicht.›» (pre/tol)
Genau. Fair Play. Diese Regel hat er selber gebrochen. Und zwar als Schiri, für den nochmals höhere Ansprüche an Integrität gelten müssen!
Nein! Es ist eine Frechheit, dass so eine Schiri vom DFB weiter gefördert wird. Das ist eine Todsünde, er hat das schlimmste gemacht, was man als Schiedsrichter machen kann. Das kann man nicht vergessen. Auch die UEFA hat erkannt, dass er kein guter Schiedsrichter ist und hat ihn nicht an der EM pfeifen lassen.
Zwayer hat seine Integrität schon lange verloren.