In einem fremden Land ausgeraubt zu werden, ist der Albtraum einer jeden Touristin. Je nach Sprache fällt die Verständigung mit der örtlichen Polizei schwer und die Aussichten, die eigenen Habseligkeiten zurückzubekommen, sind verschwindend klein. Bei Dominique Metzger kam noch eine weitere Komponente hinzu.
Die argentinische WM-Reporterin wurde während einer Live-Schalte aus Doha mit dem argentinischen Fernsehsender «Todo Noticias» ausgeraubt, wie sie berichtet. Ihr Portemonnaie sei geklaut worden, sagte Metzger, aber es gehe ihr gut: «Es war ein Diebstahl, es war überhaupt keine Gewalt.» Sie habe es zuerst gar nicht bemerkt und wusste nicht genau, wann sie ausgeraubt worden sei: «Wir haben mit einigen Personen getanzt, vielleicht ist es da geschehen.» Dann sei sie zur Polizei geschickt worden, um den Diebstahl anzuzeigen.
Die katarische Polizei habe ihr versichert, dass sie den Dieb finden würde, «weil alles überwacht wird». Dann hätten sie Metzger gefragt, wie der Dieb bestraft werden solle, sobald er gefasst sei. «Sie wollten mich entscheiden lassen. Sie fragten, ob ich wolle, dass er fünf Jahre ins Gefängnis gehen müsse, oder aus dem Land gebracht wird», erzählt Metzger gegenüber «MDZ». Sie sei überrascht gewesen und habe diese Entscheidung nicht treffen wollen.
«Ich habe ihnen gesagt, sie sollen mir meine Sachen bringen. Ich wollte mich nicht an die Stelle der Justiz setzen.» Sie habe dabei Hühnerhaut gehabt, weil ihr der Moment sehr komisch vorkam. Es ist sicher eine ungewöhnliche Erfahrung, die Metzger da gemacht hat. (nih)
Raub wird, zumindest in der Schweiz, auch härter bestraft als Diebstahl.