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WM-Playoffs: Die Stimmen der Italiener nach der Mega-Blamage

Italy's manager Roberto Mancini stands on the bench during the World Cup qualifying play-off soccer match between Italy and North Macedonia, at Renzo Barbera stadium, in Palermo, Italy, Thursday, ...
Versteinerte Miene bei Italien-Trainer Roberto Mancini: Auf ihn kommen schwierige Zeiten.Bild: keystone

«Enttäuschung ist noch zu gross» – Mancini lässt Zukunft nach Italiens WM-Debakel offen

Europameister Italien erlebt in den WM-Playoffs mal wieder ein Debakel: Die «Squadra Azzurra» verliert gegen Nordmazedonien in letzter Minute und muss an der WM erneut zuschauen. Trainer und Spieler sind «am Boden zerstört».
25.03.2022, 08:4925.03.2022, 12:33
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Von der Hölle in den Himmel und wieder zurück. Nur 256 Tage nach dem EM-Triumph in London verpasst die «Squadra Azzurra» nach der Niederlage gegen Schweden 2017 zum zweiten Mal in Serie eine WM-Endrunde. Italien kassierte im Halbfinal der WM-Playoffs trotz grosser Überlegenheit gegen Aussenseiter Nordmazedonien eine äusserst bittere 0:1-Niederlage und ist damit raus.

Aleksandar Trajkovski stürzte Fussball-Italien in der 92. Minute durch einen Weitschuss ins lange Eck ins Elend, kurz darauf pfiff Schiedsrichter Clement Turpin die Partie ab – «La Vergogna di Palermo» («Die Schande von Palermo») war perfekt.

Die Highlights der Partie.Video: YouTube/DAZN Länderspiele

Trotz des Debakels sprach sich Verbandschef Gabriele Gravina noch in der Nacht für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Trainer Roberto Mancini aus: «Ich wünsche mir, dass er bei uns bleibt. Wir haben uns für ein Projekt verpflichtet.» Mancini selbst sprach nach dem Spiel von der «grössten Enttäuschung» seiner Karriere, ob er Nationaltrainer bleiben wird, liess der 57-jährige «Commissario Tecnico», dessen Vertrag noch bis 2026 läuft, zunächst aber noch offen.

Die Stimmen zum Italien-Debakel

Roberto Mancini:

«Der Gewinn der Europameisterschaft war der schönste Moment meiner Trainerkarriere, und was heute Abend passiert ist, ist die grösste Enttäuschung. Wir hätten eigentlich gar nicht hier sein dürfen, wir haben unsere Gruppe dominiert. Es ist der schwierigste Moment meiner Karriere.

Die Enttäuschung ist jetzt zu gross, um über meine Zukunft zu sprechen. Es ist schwer, momentan an solche Dinge zu denken. Es wird definitiv nicht einfach in den nächsten Tagen. Für die Spieler tut es mir unendlich leid. Auf menschlicher Ebene ist meine Zuneigung zu ihnen aber noch grösser geworden. Ich bin mir sicher, dass dieses Team eine grosse Zukunft hat.»
Italien-Trainer Mancini im Interview.Video: streamja

Giorgio Chiellini:

«Wir sind sehr enttäuscht. Wir haben gut gespielt, aber ein Tor fehlte. Ich bin stolz auf meine Teamkollegen, aber wir sind am Boden zerstört. Ich hoffe, dass Coach Mancini bleibt. Dies ist allerdings nicht der richtige Zeitpunkt, um zu sagen, ob ich heute mein letztes Spiel für Italien gespielt habe.»

Jorginho:

«Ich werde mein Leben lang an die beiden verschossenen Elfmeter gegen die Schweiz denken. Es ist schwer zu erklären, schwer Antworten zu finden. Es tut weh, es tut sehr weh. Wenn wir über das Fussballerische reden wollen – wir haben viele Chancen kreiert, das Spiel dominiert, aber wir kamen nicht richtig zum Abschluss. Das ist die Realität, das muss gesagt werden. Wir haben immer guten Fussball gespielt, aber in den letzten Spielen hatten wir Probleme mit der Chancenverwertung.»
Italy's Jorginho cries after his team's got eliminated in the World Cup qualifying play-offsoccer match between Italy and North Macedonia, at Renzo Barbera stadium, in Palermo, Italy, Thursd ...
Jorginho kann es nich fassen, dass er und seine Mannschaft alles verspielt haben.Bild: keystone

Marco Verratti:

«Heute ging alles schief. Es ist schwer, das zu akzeptieren. Von der grössten Freude vor einigen Monaten mit dem Gewinn der EM und nun das ... Aber ich bin immer stolz auf meine Teamkollegen. Jeder weiss, dass sie alles gegeben haben. Heute Abend hat es nicht gereicht. Fragen müssen natürlich gestellt werden. Wir waren stärker als Nordmazedonien. Das Tor am Ende war ein Albtraum.»

(pre)

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quelle: keystone / noushad thekkayil
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