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Die YB-Viertelstunde fand diesmal in den ersten 15 Minuten nach der Pause statt. Es war die beste Phase der Berner, die verdient auch zum 1:1-Ausgleich führte. Saidy Janko flankte in der 59. Minute von der rechten Seite, und der kurz vor der Pause für den verletzten Roger Assalé eingewechselte Jean-Pierre Nsame traf aus wenigen Metern ungedeckt ohne Probleme ins Tor.
Die Young Boys blieben danach bis zum Ende das Team, das den Sieg in diesem guten und für Schweizer Verhältnisse sehr intensiven Spitzenkampf energischer suchte. In den Schlussminuten verpassten aber Christian Fassnacht (89.) mit dem Kopf sowie Frederik Sörensen (91.) und Nsame (94.) aus kurzer Distanz den Siegtreffer. Die Young Boys verharren damit in einer für sie ungewohnten Phase; sie haben von den letzten sechs Pflichtspielen in Meisterschaft und Europacup nur eines gewonnen.
Die Basler dürfen mit dem Resultat eher zufrieden sein, obwohl sie ihre Pausenführung nicht in den sechsten Sieg in Folge ummünzen konnten. Vor allem der souveräne Auftritt vor der Pause, gekrönt vom frühen Führungstor von Silvan Widmer nach einer Flanke von Kevin Bua, dem besten Basler, ist Beleg, dass der FC Basel nicht von ungefähr Leader der Super League ist. Das Team spielt einen einfachen, gut organisierten und schnörkellosen Fussball. Es rückte von diesen Prinzipien auch nicht ab, als YB nach der Pause die Schlagzahl erhöhte. Es war erstaunlich, wie sich der FCB in Bern präsentierte – 364 Tage nachdem er im gleichen Stadion ein epochales 1:7-Debakel erlitten hatte.
Der FC Lugano beendet eine Serie von vier Niederlagen in der Meisterschaft mit einem 1:1 im Cornaredo gegen Luzern. Carlinhos für Lugano und Francesco Margiotta für Luzern sind die Torschützen. Auch im Vergleich zum unbefriedigenden in der Europa League in Kopenhagen steigerte sich die Mannschaft von Trainer Fabio Celestini erheblich.
Dennoch musste die Tessiner in der Schlussphase froh sein, wenigstens den einen Punkt bei sich zu behalten. Luzerns Stürmer Blessing Eleke zwang den starken jungen Goalie Noam Baumann wenige Sekunden nach seiner Einwechslung in der 80. Minute zu einer tollen Parade, und in der Nachspielzeit musste Baumann in ähnlicher Art auch noch gegen Pascal Schürpf wehren.
Der FC Luzern hätte aus der ersten Halbzeit mehr herausholen müssen als das unentschiedene Ergebnis von 1:1. Denn die Mannschaft von Trainer Thomas Häberli hatte das Geschehen fast vollständig unter Kontrolle und gestand Lugano kaum nennenswerte Angriffe zu,
In der ersten Viertelstunde nach der Pause kombinierte der FC Zürich so ansehnlich, wie man es in der ersten Halbzeit nicht für möglich gehalten hätte. In jenen 15 Minuten rechtfertigte der FCZ seinen Sieg. Der Höhepunkt der Druckphase war das Tor von Tosin. Der junge Nigerianer traf bei seinem Debüt für den FC Zürich mit einem Weitschuss via Latte zum 2:0 und zeigte mit seiner Zielstrebigkeit, weshalb er in Lettland bei Ventspils in 88 Partien 34 Tore und 20 Assists erzielt hat.
Schon die ersten 45 Minuten waren im Sinn der Zürcher verlaufen. Dafür waren allerdings in erster Linie glückliche Umstände bei zwei entscheidenden Szenen verantwortlich. Zunächst sah der Thuner Miguel Castroman in der 23. Minute nach der Intervention des VAR für ein Foul als letzter Verteidiger die Rote Karte und kurz vor der Pause landete ein Eckball mehr zufällig vor Sohm. Wie der Teenager den Ball ins Tor beförderte, war aber sehenswert.
Verbesserungsmöglichkeiten gibt es beim FCZ auch nach dem Sieg. Die Defensive bleibt anfällig. Die Thuner, die in der Super League seit 270 Minuten nicht mehr getroffen haben, erspielten sich nach dem 0:2 einige gute Torchancen. Die beste vergab Simone Rapp, als er in der 75. Minute am gut reagierenden Yannick Brecher scheiterte.
Young Boys - Basel 1:1 (0:1)
31'120 Zuschauer (ausverkauft). - SR Schärer. -
Tore: 5. Widmer (Bua) 0:1. 59. Nsame (Janko) 1:1.
Young Boys: Von Ballmoos; Janko, Sörensen, Lustenberger, Lotomba; Fassnacht, Sierro, Aebischer, Ngamaleu (87. Garcia); Assalé (45. Nsame), Hoarau (75. Gaudino).
Basel: Omlin; Widmer, Cömert, Alderete, Petretta; Xhaka, Frei; Stocker, Zuffi (82. Campo), Bua (89. Okafor); Ademi (63. Cabral).
Bemerkungen: Young Boys ohne Camara, Lauper, Martins, Spielmann, Sulejmani und Marzino (alle verletzt), Basel ohne Van Wolfswinkel (verletzt) und Zhegrova (krank).
Verwarnungen: 24. Sörensen (Foul). 26. Assalé (Reklamieren). 63. Cabral (Foul). 85. Lustenberger (Foul).
Zürich - Thun 2:0 (1:0)
8550 Zuschauer. - SR Klossner.
Tore: 41. Sohm (Pa Modou) 1:0. 52. Tosin (Marchesano) 2:0.
Zürich: Brecher; Britto, Bangura, Mirlind Kryeziu, Pa Modou (46. Charabadse); Sohm, Popovic; Tosin, Marchesano, Schönbächler (84. Rüegg); Mahi.
Thun: Hirzel; Glarner, Sutter, Gelmi, Kablan; Stillhart, Roth (57. Fatkic); Salanovic (78. Vasic), Castroman, Hefti (70. Tosetti); Rapp.
Bemerkungen: Zürich ohne Winter, Kololli, Omeragic, Hekuran Kryeziu und Ceesay (alle verletzt). Thun ohne Hediger, Karlen, Bigler, Munsy, Ziswiler (alle verletzt), Righetti und Wanner (beide krank). Super-League-Debüt von Tosin und Roth. 23. Rote Karte gegen Castroman (Notbremse).
Verwarnungen: 19. Marchesano (Foul). 79. Charabadse (Foul).
Lugano - Luzern 1:1 (1:1)
3112 Zuschauer. - SR San.
Tore: 4. Carlinhos (Daprelà) 1:0. 28. Margiotta 1:1.
Lugano: Baumann; Lavanchy, Kecskes, Maric, Daprelà; Vecsei (69. Lovric), Sabbatini, Custodio, Aratore (62. Dalmonte); Carlinhos, Holender (86. Gerndt).
Luzern: Müller; Kakabadse, Lucas, Knezevic, Sidler; Ndiaye, Schulz, Voca, Schürpf; Margiotta (79. Eleke), Demhasaj (69. Matos).
Bemerkungen: Lugano ohne Covilo, Crnigoj, Rodriguez, Bottani und Sulmoni (alle verletzt). Luzern ohne Schwegler (gesperrt/verletzt), Grether, Ndenge und Arnold (alle verletzt).
Verwarnungen: 22. Vecsei (Foul), 36. Sidler (Foul), 71. Kakabadse (Foul), 72. Carlinhos (Unsportlichkeit). (abu/sda)