Als die Schweiz an der WM 2010 im ersten Gruppenspiel auf Spanien traf, war das Team von Nationaltrainer Othmar Hitzfeld klarer Aussenseiter. Die Spanier waren amtierender Europameister und verloren in den letzten dreieinhalb Jahren nur ein Spiel. Der Kader der Iberer war gespickt mit Weltklassespielern wie Sergio Ramos, Andres Iniesta, David Villa oder Xabi Alonso.
Die Schweizer waren quasi das ganze Spiel mit Abwehrarbeiten beschäftigt. Doch nach einem Konter stocherte Gelson Fernandes in der 52. Minute den Ball über die Linie und schoss die Schweiz sensationell in Führung. Da sich Diego Benaglio an diesem Abend schlicht nicht bezwingen liess und im Notfall auch noch die Torumrandung half, schlug die Schweiz tatsächlich den Europameister. Trotz der Startniederlage wurde Spanien erstmals Weltmeister, anders war die Gemütslage bei den Eidgenossen. Nach einer Niederlage gegen Chile und einem Unentschieden gegen Honduras endete die WM nach der Gruppenphase.
An der Eishockey-WM 2000 drohte der Schweiz der Gang in die Abstiegsrunde. Nach einem Unentschieden gegen die USA und einer Niederlage gegen Frankreich mussten die Eisgenossen in St.Petersburg gegen Russland gewinnen, um die Abstiegsrunde zu verhindern. Einen Tag vor dem kapitalen Spiel schrieb Nationaltrainer Ralph Krüger dem ganzen Team eine SMS: «Glaube an das Unmögliche und das Unmögliche wird möglich.» Die Nachricht wirkte tatsächlich Wunder.
Im eigenen Land wurden die Russen von der kleinen Schweiz 3:2 besiegt und verpassten in der Folge sogar den Viertelfinal. «Was wir heute getan haben, werde ich mein Leben lang nicht vergessen», sagte Torhüter Reto Pavoni nach dem sensationellen Erfolg. Die WM endete für die Schweiz nach einer 3:5-Niederlage gegen Kanada im Viertelfinal.
An der WM 1993 stiessen die Schweizer Männer um Turnier-Topskorer Marc Baumgartner sensationell ins Bronze-Spiel vor. In der letzten Partie der Hauptrunde reichte Spanien ein Unentschieden, doch Stefan Schärer schoss fünf Sekunden vor der Schlusssirene den Schweizer Siegtreffer.
Die NZZ schrieb von einer Sternstunde und schwärmte, es sei angebracht, «mit beiden Händen in die Kiste der Superlative zu greifen». Wie die Schweizer Moral gezeigt und sich an ihre Stärken erinnert hätten, sei verblüffend und begeisternd gewesen. Nach einem 19:26 gegen Gastgeber Schweden endete die WM mit Platz 4.
Zum ersten und bis heute einzigen Mal konnte 2009 eine Schweizer Fussball-Nationalmannschaft eine WM gewinnen. Die U17-Nati, gespickt mit zukünftigen Stars im internationalen Fussball wie Granit Xhaka, Haris Seferovic oder Ricardo Rodriguez, bezwang an der WM in Nigeria in der K.-o.-Phase unter anderem Deutschland und Italien.
Im Final wartete Gastgeber Nigeria. Lange Zeit mussten sich die 60'000 Zuschauer im ausverkauften Nationalstadion in Abuja gedulden, bis Seferovic in der 63. Minute nach einem Eckball den einzigen Treffer des Spiels per Kopf erzielte. Die jungen Schweizer brachten den knappen Vorsprung über die Zeit und wurden tatsächlich Weltmeister.
Andrea Huber, Laurence Rochat, Brigitte Albrecht Loretan und Natascia Leonardi Cortesi waren eigentlich gar nicht für die Staffel qualifiziert. Da die Langläuferinnen, welche allesamt noch nie auf ein Weltcup-Podest gelaufen waren, starke Einzelrennen in Salt Lake City absolvierten, konnten sie dank dem Einsatz von Swiss Olympic und dem Goodwill der Veranstalter doch an der 4×5-km-Staffel teilnehmen.
Da Russland aufgrund eines Dopingfalls vor dem Rennen disqualifiziert wurde, stiegen die Medaillenchancen. Tatsächlich liefen die Schweizerinnen auf dem dritten Platz liegend über die Ziellinie und gewannen die Bronzemedaille. Nicht einmal das Schweizer Fernsehen war darauf vorbereitet: Die Übertragung startete erst, als das Quartett bereits auf Medaillenkurs lag.
Im vergangenen Winter gelang der Männerstaffel an der WM ein ähnlicher Erfolg, als Cyril Fähndrich, Jonas Baumann, Jason Rüesch und Schlussläufer Valerio Grond in Trondheim zu Silber liefen.
Obwohl die Schweiz seit jeher im Unihockey zu den Top-4-Nationen gehört, konnte bisher nur das Frauenteam bei einer WM die Goldmedaille gewinnen. Vor zwanzig Jahren wurde Finnland im Final mit 4:3 bezwungen und der erste Weltmeistertitel war Tatsache.
Besonders die Defensive zeigte in Singapur eine fantastische Leistung und liess in den letzten vier Spielen der WM nur einen Gegentreffer zu. Weder im Männer- noch im Frauen-Unihockey wurde zuvor oder danach ein anderes Land als Schweden oder Finnland Weltmeister. 2019 an der Heim-WM standen die Frauen zum letzten Mal im Final, nachdem Tschechien nach einer epischen Aufholjagd im Halbfinal bezwungen wurde. Im Endspiel unterlag man Schweden erst in der Verlängerung.
Vor elf Jahren konnte bei den Olympischen Spielen in Sotschi zum ersten Mal ein Schweizer Frauennationalteam eine Medaille gewinnen. Aufgrund des Modus kam die Schweiz trotz drei Niederlagen in der Gruppenphase direkt in den Viertelfinal.
Nach dem Sieg gegen Gastgeber Russland und der Halbfinal-Niederlage gegen Topfavorit Kanada konnten die Schweizerinnen weiterhin von der Bronzemedaille träumen. Im kleinen Final gegen Schweden startete die Schweiz allerdings schwach und lag früh mit 0:2 zurück. Dank Toren von Sara Benz, Phoebe Stänz, Jessica Lutz und Alina Müller drehten die Eisgenossinnen das Bronzespiel. Als Schweden in der letzten Minute auf 4:3 verkürzte, kam nochmals Spannung auf, doch die Nati mit Florence Schelling im Tor brachte den Vorsprung über die Zeit.
Erst im vergangenen Monat konnte die Schweizer Männer-Nationalmannschaft im 3x3-Basketball an der WM in der Mongolei sensationell in den Final vorstossen. Das Schweizer-Quartett mit Jonathan Dubas, Natan Jurkovitz, Thomas Jurkovitz und Jonathan Kazadi gewann im Halbfinal klar und deutlich mit 21:11 gegen Titelverteidiger Serbien.
Im Final verlor die Schweizer mit 17:21 gegen Spanien, durfte sich aber trotzdem über ein sensationelles Ergebnis freuen. Beim Sieg gegen die Niederlande wurde sogar der amtierende Olympiasieger geschlagen. Seit 2021 ist 3x3-Basketball olympisch.
Es war vielleicht das bis jetzt beste Spiel, welches eine Schweizer Nationalmannschaft in der Fussballgeschichte lieferte. An der EM 2021 traf die Schweiz im Achtelfinal auf Weltmeister und Turnierfavorit Frankreich. Zur grossen Überraschung ging das Team von Trainer Vladimir Petkovic nach einem Kopfball von Haris Seferovic früh in Führung. Nach einem verschossenen Elfmeter von Ricardo Rodriguez und drei Toren der Franzosen schien die Schweiz mal wieder in einem Achtelfinal auszuscheiden.
Als Seferovic in der 81. Minute mit seinem zweiten Treffer verkürzte, kam wieder leise Hoffnung auf und tatsächlich traf Mario Gavranovic in der 90. Minute zum Ausgleich. Ekstase pur – und die Schweiz rettete sich in das Elfmeterschiessen. Da alle fünf Schweizer die Nerven behielten, lastete der ganze Druck auf Frankreichs fünftem Schützen Kylian Mbappé. Der Weltstar scheiterte am Schweizer Helden Yann Sommer. Im Viertelfinal gegen Spanien kam es wieder zum Penaltykrimi, diesmal mit dem schlechteren Ende für die Nati.
Am Amercia's Cup 2003 schrieb das Schweizer Team Alinghi Geschichte und gewann als erstes europäisches Land den ältesten Sportanlass der Welt. Noch besonderer machte diesen Erfolg, dass die Schweiz auch das erste Binnenland war, welches den America's Cup für sich entscheiden konnte.
Im Final gegen Titelverteidiger und Favorit Team New Zealand gewann Alinghi die Best-of-Nine-Serie mit 5:0. Zwar waren beim Schweizer-Team Segler aus insgesamt fünfzehn verschiedenen Nationen vertreten. Trotz allem wurde Alinghi zum Team des Jahres gewählt und die Schweiz galt daraufhin als «Segel-Nation». Vier Jahre später konnte der Titel verteidigt werden.