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EM 2025: Diese 10 Beispiele geben der Schweiz gegen Spanien Hoffnung

ARCHIV - ZU DEN BISHERIGEN TEILNAHMEN AN FUSSBALL-EUROPAMEISTERSCHAFTEN DER SCHWEIZER NATIONALMANNSCHAFT STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - The Swiss team, with from right, Silv ...
Eine der grössten Sensationen: Die Schweiz gewinnt im EM-Achtelfinal gegen Frankreich.Bild: keystone

Vor EM-Viertelfinal: Diese 10 Schweizer Sensationen machen Mut

An der Europameisterschaft trifft die Schweiz heute (21 Uhr) auf Weltmeister Spanien. Die Frauen-Nati ist klare Aussenseiterin, doch Schweizer Mannschaften in verschiedenen Sportarten zeigten in der Vergangenheit, dass die Schweiz immer wieder für eine Sensation gut ist.
18.07.2025, 15:0818.07.2025, 16:22
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Fussball-WM 2010: Sieg gegen Spanien

Als die Schweiz an der WM 2010 im ersten Gruppenspiel auf Spanien traf, war das Team von Nationaltrainer Othmar Hitzfeld klarer Aussenseiter. Die Spanier waren amtierender Europameister und verloren in den letzten dreieinhalb Jahren nur ein Spiel. Der Kader der Iberer war gespickt mit Weltklassespielern wie Sergio Ramos, Andres Iniesta, David Villa oder Xabi Alonso.

Die Schweizer waren quasi das ganze Spiel mit Abwehrarbeiten beschäftigt. Doch nach einem Konter stocherte Gelson Fernandes in der 52. Minute den Ball über die Linie und schoss die Schweiz sensationell in Führung. Da sich Diego Benaglio an diesem Abend schlicht nicht bezwingen liess und im Notfall auch noch die Torumrandung half, schlug die Schweiz tatsächlich den Europameister. Trotz der Startniederlage wurde Spanien erstmals Weltmeister, anders war die Gemütslage bei den Eidgenossen. Nach einer Niederlage gegen Chile und einem Unentschieden gegen Honduras endete die WM nach der Gruppenphase.

Die besten Szenen des Spiels.Video: YouTube/tiga22

Eishockey-WM 2000: Heimteam Russland bezwungen

An der Eishockey-WM 2000 drohte der Schweiz der Gang in die Abstiegsrunde. Nach einem Unentschieden gegen die USA und einer Niederlage gegen Frankreich mussten die Eisgenossen in St.Petersburg gegen Russland gewinnen, um die Abstiegsrunde zu verhindern. Einen Tag vor dem kapitalen Spiel schrieb Nationaltrainer Ralph Krüger dem ganzen Team eine SMS: «Glaube an das Unmögliche und das Unmögliche wird möglich.» Die Nachricht wirkte tatsächlich Wunder.

Im eigenen Land wurden die Russen von der kleinen Schweiz 3:2 besiegt und verpassten in der Folge sogar den Viertelfinal. «Was wir heute getan haben, werde ich mein Leben lang nicht vergessen», sagte Torhüter Reto Pavoni nach dem sensationellen Erfolg. Die WM endete für die Schweiz nach einer 3:5-Niederlage gegen Kanada im Viertelfinal.

Handball-WM 1993: Spanien in letzter Sekunde besiegt

An der WM 1993 stiessen die Schweizer Männer um Turnier-Topskorer Marc Baumgartner sensationell ins Bronze-Spiel vor. In der letzten Partie der Hauptrunde reichte Spanien ein Unentschieden, doch Stefan Schärer schoss fünf Sekunden vor der Schlusssirene den Schweizer Siegtreffer.

Die NZZ schrieb von einer Sternstunde und schwärmte, es sei angebracht, «mit beiden Händen in die Kiste der Superlative zu greifen». Wie die Schweizer Moral gezeigt und sich an ihre Stärken erinnert hätten, sei verblüffend und begeisternd gewesen. Nach einem 19:26 gegen Gastgeber Schweden endete die WM mit Platz 4.

Die Schweizer Handball- Nationalmannschaft jubelt im Maerz 1993 nach dem Sieg gegen Spanien an der Handball- Weltmeisterschaft in Schweden. (KEYSTONE/Str)
Die Schweizer jubeln nach dem Sieg gegen Spanien.Bild: KEYSTONE

Fussball-U17-WM: Weltmeister in Nigeria

Zum ersten und bis heute einzigen Mal konnte 2009 eine Schweizer Fussball-Nationalmannschaft eine WM gewinnen. Die U17-Nati, gespickt mit zukünftigen Stars im internationalen Fussball wie Granit Xhaka, Haris Seferovic oder Ricardo Rodriguez, bezwang an der WM in Nigeria in der K.-o.-Phase unter anderem Deutschland und Italien.

Im Final wartete Gastgeber Nigeria. Lange Zeit mussten sich die 60'000 Zuschauer im ausverkauften Nationalstadion in Abuja gedulden, bis Seferovic in der 63. Minute nach einem Eckball den einzigen Treffer des Spiels per Kopf erzielte. Die jungen Schweizer brachten den knappen Vorsprung über die Zeit und wurden tatsächlich Weltmeister.

Olympia 2002: Langlauf-Staffel läuft zu Bronze

Andrea Huber, Laurence Rochat, Brigitte Albrecht Loretan und Natascia Leonardi Cortesi waren eigentlich gar nicht für die Staffel qualifiziert. Da die Langläuferinnen, welche allesamt noch nie auf ein Weltcup-Podest gelaufen waren, starke Einzelrennen in Salt Lake City absolvierten, konnten sie dank dem Einsatz von Swiss Olympic und dem Goodwill der Veranstalter doch an der 4×5-km-Staffel teilnehmen.

Da Russland aufgrund eines Dopingfalls vor dem Rennen disqualifiziert wurde, stiegen die Medaillenchancen. Tatsächlich liefen die Schweizerinnen auf dem dritten Platz liegend über die Ziellinie und gewannen die Bronzemedaille. Nicht einmal das Schweizer Fernsehen war darauf vorbereitet: Die Übertragung startete erst, als das Quartett bereits auf Medaillenkurs lag.

Die Schweizer Langlaufstaffel der Frauen praesentiert ihre Bronzemedaillen nach der Medaillenzeremonie am 21. Februar 2002, in Salt Lake City v.l.n.r. Natascia Leonardi Cortesi, Brigitte Albrecht Lore ...
Grosse Freude bei den Schweizerinnen nach dem Gewinn der Bronzemedaille.Bild: KEYSTONE

Im vergangenen Winter gelang der Männerstaffel an der WM ein ähnlicher Erfolg, als Cyril Fähndrich, Jonas Baumann, Jason Rüesch und Schlussläufer Valerio Grond in Trondheim zu Silber liefen.

Unihockey-WM 2005: Weltmeisterinnen in Singapur

Obwohl die Schweiz seit jeher im Unihockey zu den Top-4-Nationen gehört, konnte bisher nur das Frauenteam bei einer WM die Goldmedaille gewinnen. Vor zwanzig Jahren wurde Finnland im Final mit 4:3 bezwungen und der erste Weltmeistertitel war Tatsache.

Besonders die Defensive zeigte in Singapur eine fantastische Leistung und liess in den letzten vier Spielen der WM nur einen Gegentreffer zu. Weder im Männer- noch im Frauen-Unihockey wurde zuvor oder danach ein anderes Land als Schweden oder Finnland Weltmeister. 2019 an der Heim-WM standen die Frauen zum letzten Mal im Final, nachdem Tschechien nach einer epischen Aufholjagd im Halbfinal bezwungen wurde. Im Endspiel unterlag man Schweden erst in der Verlängerung.

Olympia 2014: Hockey-Nati gewinnt Bronze

Vor elf Jahren konnte bei den Olympischen Spielen in Sotschi zum ersten Mal ein Schweizer Frauennationalteam eine Medaille gewinnen. Aufgrund des Modus kam die Schweiz trotz drei Niederlagen in der Gruppenphase direkt in den Viertelfinal.

Nach dem Sieg gegen Gastgeber Russland und der Halbfinal-Niederlage gegen Topfavorit Kanada konnten die Schweizerinnen weiterhin von der Bronzemedaille träumen. Im kleinen Final gegen Schweden startete die Schweiz allerdings schwach und lag früh mit 0:2 zurück. Dank Toren von Sara Benz, Phoebe Stänz, Jessica Lutz und Alina Müller drehten die Eisgenossinnen das Bronzespiel. Als Schweden in der letzten Minute auf 4:3 verkürzte, kam nochmals Spannung auf, doch die Nati mit Florence Schelling im Tor brachte den Vorsprung über die Zeit.

Die besten Szenen des Spiels.Video: YouTube/Olympics

3x3-Basketball-WM 2025: Vizeweltmeister

Erst im vergangenen Monat konnte die Schweizer Männer-Nationalmannschaft im 3x3-Basketball an der WM in der Mongolei sensationell in den Final vorstossen. Das Schweizer-Quartett mit Jonathan Dubas, Natan Jurkovitz, Thomas Jurkovitz und Jonathan Kazadi gewann im Halbfinal klar und deutlich mit 21:11 gegen Titelverteidiger Serbien.

Im Final verlor die Schweizer mit 17:21 gegen Spanien, durfte sich aber trotzdem über ein sensationelles Ergebnis freuen. Beim Sieg gegen die Niederlande wurde sogar der amtierende Olympiasieger geschlagen. Seit 2021 ist 3x3-Basketball olympisch.

Fussball-EM 2021: Sensation gegen Frankreich

Es war vielleicht das bis jetzt beste Spiel, welches eine Schweizer Nationalmannschaft in der Fussballgeschichte lieferte. An der EM 2021 traf die Schweiz im Achtelfinal auf Weltmeister und Turnierfavorit Frankreich. Zur grossen Überraschung ging das Team von Trainer Vladimir Petkovic nach einem Kopfball von Haris Seferovic früh in Führung. Nach einem verschossenen Elfmeter von Ricardo Rodriguez und drei Toren der Franzosen schien die Schweiz mal wieder in einem Achtelfinal auszuscheiden.

Als Seferovic in der 81. Minute mit seinem zweiten Treffer verkürzte, kam wieder leise Hoffnung auf und tatsächlich traf Mario Gavranovic in der 90. Minute zum Ausgleich. Ekstase pur – und die Schweiz rettete sich in das Elfmeterschiessen. Da alle fünf Schweizer die Nerven behielten, lastete der ganze Druck auf Frankreichs fünftem Schützen Kylian Mbappé. Der Weltstar scheiterte am Schweizer Helden Yann Sommer. Im Viertelfinal gegen Spanien kam es wieder zum Penaltykrimi, diesmal mit dem schlechteren Ende für die Nati.

Die Live-Highlights des Achtelfinals gegen Frankreich.Video: YouTube/SRF Sport

America's Cup 2003: Schweiz wird zur Segel-Nation

Am Amercia's Cup 2003 schrieb das Schweizer Team Alinghi Geschichte und gewann als erstes europäisches Land den ältesten Sportanlass der Welt. Noch besonderer machte diesen Erfolg, dass die Schweiz auch das erste Binnenland war, welches den America's Cup für sich entscheiden konnte.

Im Final gegen Titelverteidiger und Favorit Team New Zealand gewann Alinghi die Best-of-Nine-Serie mit 5:0. Zwar waren beim Schweizer-Team Segler aus insgesamt fünfzehn verschiedenen Nationen vertreten. Trotz allem wurde Alinghi zum Team des Jahres gewählt und die Schweiz galt daraufhin als «Segel-Nation». Vier Jahre später konnte der Titel verteidigt werden.

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England schlägt Schweden im Penaltyschiessen, steht im EM-Halbfinal und jubelt wie Dominosteine.

quelle: keystone / alessandra tarantino
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