Die Stadt Zürich, Prunksitz des Weltfussballverbandes FIFA, ist die einzige wichtige Stadt auf diesem Planeten, die kein Fussballstadion hat. Sogar Mekka hat eine Fussball-Arena (König-Abdul-Aziz-Stadion für 38'000 Fans). GC und der FCZ spielen unter unvorteilhaften Bedingungen im Stadion Letzigrund. Einer multifunktionalen Arena, die sportlich eher für Leichtathletik und kommerziell für Konzerte konzipiert wurde. Die Arena wurde für die Fussball-EM 2008 neu gebaut – aber eben nicht als Fussballstadion, sondern nach wie vor mit dem Schwergewicht auf die Nutzung für Leichtathletik.
Der Mietvertrag hätte sich ohne Kündigung per 31. Dezember automatisch um eine weitere Saison bis 2016 verlängert. Er wurde so konzipiert, weil bei der Unterzeichnung vor fünf Jahren beide Parteien (die Stadt Zürich und die beiden Fussballclubs) davon ausgegangen waren, dass ab 2016 ein neues Fussballstadion stehen würde. Das wird, nach dem Nein der Stimmbürger, nicht der Fall sein. Im nächsten Jahr wird ein Investoren-Wettbewerb ausgeschrieben. Aber Kenner rechnen nicht mit einem neuen Stadion vor dem Jahr 2021.
Das Ziel der beiden Stadtzürcher Klubs: Bessere Bedingungen. Es geht dabei nicht nur um die Stadionmiete. Das gesamte Paket soll neu ausgehandelt werden. Etwa auch die Sicherheitskosten und die Möglichkeit, Geld mit der Gastronomie zu verdienen. Schon 2011 hatte GC den Vertrag gekündigt und angedroht seine Heimspiele in Emmen oder Aarau auszutragen, der FCZ hatte danach eine tiefere Stadionmiete verlangt.
Zurzeit ist die Situation so, dass beide Klubs praktisch bei keinem Spiel Geld verdienen. Wenn es schlecht läuft, bleibt sogar bei ausverkauftem Haus, wegen der dann steigenden Sicherheitskosten (etwa gegen Basel), kein Geld in der Klubkasse. Zudem sind die baulichen Voraussetzungen in Bezug auf die Sicherheit für ein modernes Fussballstadion ungenügend und somit die Sicherheitskosten im Vergleich zu anderen Stadien unverhältnismässig hoch.
Das Stadion gehört der Stadt. Die ganze Stadion-Mietgeschichte ist also ein Politikum sondergleichen und die Verhandlungen sind hoch heikel. Sowohl für FCZ-Obmann Ancillo Canepa, wie für GC-Präsident Stephan Anliker ist es ein Verhandlungs-Pokerspiel mit umgekehrten, für den Gegner jederzeit einsehbaren Karten: Eine Stadion-Alternative gibt es für den FCZ und GC eigentlich nicht. Es kann davon ausgegangen werden, dass in den nun anlaufenden Verhandlungen mit einem Wegzug in eine andere Arena spekuliert wird. Aber eben: Wohin?
So wie GC und der FCZ synchron den Mietvertrag gekündigt haben, so wollen die Verantwortlichen auch gemeinsam die Verhandlungen führen und sich nicht auseinanderdividieren lassen. Affaire à suivre.
baut endlich ein anständiges stadion. 25'000 plätze. 1 stadion für FCZ und GC. fertig. was ist daran so schwierig????
letzigrund gleich abreissen... für 1-2 leichtathletik events im jahr und 3-4 konzerte??? lool