Bayern München zementiert seinen Status als Deutschlands Übermannschaft. Dank einem 1:0-Sieg beim abstiegsgefährdeten Werder Bremen ist den Münchnern der achte Meistertitel in Folge zwei Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr zu nehmen.
BAYERN MUNICH ARE CHAMPIONS OF GERMANY 🏆 pic.twitter.com/sa3JY7PsmU
— B/R Football (@brfootball) June 16, 2020
Ohne Zuschauer, ohne grossen Jubel, ohne Kinder in viel zu grossen Trikots und vor allem ohne Weissbier feierten die Bayern nach dem Minsieg in Bremen den 30. Titel. Statt mit den Fans machten die Spieler mit den Bossen auf der Tribüne die Welle. Ein paar Umarmungen und eine kurze Rede von Trainer Hansi Flick später verschwanden der frischgebackene Meister auch schon in der Garderobe.
Fünfzehn Teams und 48 Punkte liegen in der Tabelle der Bundesliga nach 32 Runden zwischen dem alten und neuen Meister Bayern München und Werder Bremen. Am Dienstagabend war von einem solchen Klassenunterschied wenig zu sehen. Dass die Bayern vor einer Geisterkulisse in Bremen letztlich auch das 14. Pflichtspiel in Folge siegreich gestalteten und somit den 30. Meistertitel der Klubgeschichte offizialisierten, verdankten sie Rückkehrer Robert Lewandowski und einem toleranten Schiedsrichter-Gespann.
43 Minuten lang hielt der Zweitletzte der Bundesliga die geballte Offensivpower des Rekordmeisters im strömenden Regen gut unter Kontrolle, ehe Lewandowski einen cleveren Lupfer von Jérôme Boateng mit der Brust kontrollieren und zum 1:0 nutzen konnte. Für den 31-jährigen Polen, der wie Thomas Müller nach einer Gelbsperre wieder in die Startformation zurückkehrte, war es das 31. Tor im 29. Meisterschafts-Einsatz. Von der kalten Lewandowski-Dusche kurz vor der Pause erholten sich die Bremer nicht mehr richtig.
Zwar gestand das Team von Florian Kohfeldt den Bayern in der Folge keine weiteren Tore zu, beschränkte sich in der Offensive allerdings lange selber auch nur auf Annäherungsversuche. Einem Erfolgserlebnis am nächsten kamen die Bremer, die gegen die Bayern in der Meisterschaft seit zehn Jahren auf einen Punktgewinn warten, erst in der hektischen Schlussphase. In der 90. Minute lenkte Manuel Neuer, der zuvor einen geruhsamen Abend erlebt hatte, einen Kopfball von Yuya Osako mit einem starken Reflex am Tor vorbei.
Die Partie hätte für die Bayern früh aber einen anderen Verlauf nehmen können. Nach 19 Minuten brannten Aussenverteidiger Alphonso Davies die Sicherungen durch, als er sich im Zweikampf mit Leonardo Bittencourt zum unnötigen Nachtreten verleiten liess. Sowohl Schiedsrichter Harm Osmers als auch der Video-Referee beliessen es bei einer gelben Karte für den Münchner Youngster, der diese Sanktion noch so gerne akzeptierte. Durch ein Foul in der 79. Minute besiegelte Davies seinen Platzverweis dann rund zehn Minuten vor dem Ende doch noch.
Werder Bremen - Bayern München 0:1 (0:1)
Tor: 43. Lewandowski 0:1.
Bemerkungen: Werder Bremen ohne Lang (nicht im Aufgebot). 79. Gelb-Rote Karte Davies (Bayern München). (pre/sda)