Der Grasshopper Club Zürich wartet weiter auf den ersten Heimsieg seit dem 2. Oktober, dem spektakulären 5:2-Erfolg über St. Gallen. Gegen Basel verlieren die Hoppers nach einer 2:1-Führung mit 2:4.
Bei diesem letzten Heimsieg vor fast einem halben Jahr gelang Bendeguz Bolla mit dem Treffer zum 4:2 die Siegsicherung für GC. Seither traf der 22-jährige Ungar bloss noch einmal: beim 2:2 bei den Young Boys. Am Sonntag unterlief ihm nicht gerade ein Eigentor, aber doch der alles entscheidende Fehler.
Bolla verlor in der 52. Minute die Übersicht. Er stand nach einem langen Basler Ball nicht unter Bedrängnis. Er hätte den Ball zum Goalie oder ins Aus befördern können. Sein Versuch, etwas Kreatives hinzubringen, mündete in eine perfekte Vorlage auf Adam Szalai, den 34-jährigen Ungar in den Reihen des FC Basel. Stürmer Szalai liess sich nicht zweimal bitten und brachte den FC Basel zum zweiten Mal im Spiel in Führung.
Szalai avancierte in der 79. Minute endgültig zum Matchwinner, als er im Anschluss an einen Freistoss von Valentin Stocker volley auf 4:2 erhöhte. In der Winterpause aus Mainz gekommen, erzielte Szalai in den ersten 390 Einsatzminuten für Basel schon vier Goals.
Und die Grasshoppers? Die zeigten keine miese Leistung. Sie machten aus einem frühen 0:1-Rückstand durch Kaly Sène (Leihspieler des FC Basel) und Hayao Kawabe ein 2:1, und sie drückten nach dem unglückhaften Gegentor zum 2:3 energisch auf den Ausgleich. Dennoch fehlte am Ende doch wieder viel zu Punkten.
Grasshoppers - Basel 2:4 (2:2) 5894 Zuschauer.
SR Schnyder.
Tore: 16. Millar (Ndoye) 0:1. 24. Sène (Momoh) 1:1. 38. Kawabe (Sène) 2:1. 44. Lang (Esposito) 2:2. 52. Szalai 2:3. 79. Szalai (Stocker) 2:4.
Grasshoppers: Moreira; Loosli, Margreitter, Seko; Bolla (61. Da Silva), Abrashi (53. Lenjani), Herc (80. Rastoder), Schmid (80. Kacuri); Kawabe, Sène; Momoh.
Basel: Lindner, Lang (56. Lopez), Frei, Pelmard, Tavares; Burger, Xhaka (68. Stocker); Ndoye (86. Fernandes), Esposito (56. Males), Millar; Szalai (86. Kasami).
Bemerkungen: Grasshoppers ohne Arigoni (gesperrt), Bonatini, Li (beide verletzt) und Pusic (krank). Basel ohne Petretta und Essiam (beide verletzt). - Verwarnungen: 59. Sène (Foul). 66. Da Silva (Foul). 88. Stocker (Foul)
Lugano fährt gegen ein überfordertes Lausanne-Sport den vierten Sieg aus den letzten fünf Super-League-Spielen ein und zieht mit dem drittplatzierten YB gleich. Das Schlusslicht vom Genfersee steht nach dem 1:3 im Tessin neun Spiele vor dem Abstieg.
Eine halbe Halbzeit lang hielt Lausanne-Sport den Spielstand in der Frühlingssonne der Südschweiz offen. 25 Minuten später mussten die seit November sieglosen Waadtländer froh sein, dass sie nicht um drei Längen zurücklagen. Mory Diaw parierte in der 42. Minute einen etwas umstrittenen Handspenalty von Zan Celar und verhinderte damit das 0:2, das kurz darauf doch noch vor dem Pausenpfiff fiel.
Der von Hellas Verona mit einer Kaufoption ausgeliehene Ex-FCZ-Captain Kevin Rüegg servierte Numa Lavanchy den zweiten Treffer in der Nachspielzeit mit einem formidablen Steilpass auf dem Silbertablett. Das 1:0 hatte Mattia Bottani per Abstauber erzielt, nachdem Armel Zohouri im Lausanner Spielaufbau einen fatalen Fehlpass produziert hatte.
Mit zunehmender Spieldauer schaltete Lugano einen Gang zurück. Vor allem deshalb kam Lausanne durch einen sehenswerten Volley von Zeki Amdouni zum Anschluss, aber fast postwendend stellte Ignacio Aliseda Luganos Zweitorevorsprung eine Viertelstunde vor Schluss wieder her.
Lugano - Lausanne-Sport 3:1 (2:0) 2225 Zuschauer.
SR Schärer.
Tore: 23. Bottani (Celar) 1:0. 45. Lavanchy (Rüegg) 2:0. 71. Amdouni (Alakouch) 2:1. 75. Aliseda (Valenzuela) 3:1.
Lugano: Saipi; Daprelà, Maric, Ziegler; Lavanchy, Lovric, Rüegg (86. Hajrizi), Valenzuela (78. Facchinetti); Sabbatini (67. Custodio), Bottani (78. Haile-Selassie); Celar (67. Aliseda).
Lausanne-Sport: Diaw; Zohouri, Monteiro, Husic; Trébel (92. Sow); Mahou, Kukuruzovic, Suzuki (46. Pollero), Poundjé (46. Alakouch); Sanches (66. Spielmann), Amdouni.
Bemerkungen: Lugano ohne Muci (gesperrt) und Guidotti (verletzt). Lausanne-Sport ohne Grippo, Ouattara, Koyalipou, Kapo, Koné, Thomas und Turkes (alle verletzt). 42. Diaw pariert Handspenalty von Celar. Verwarnungen: 24. Maric (Foul). 30. Poundjé (Foul). 61. Rüegg (Foul).
Matchwinner für die Genfer war Timothé Cognat. Der französische Mittelfeldspieler erzielte das 1:0 und bereitete kurz vor der Pause für Goalgetter Kastriot Imeri das 2:1 vor. Die Sittener konnten mit einem Tor von Filip Stojilkovic – der U21-Internationale traf in dieser Meisterschaft zum achten Mal – zeitweilig ausgleichen.
Die Mannschaften zeigten in der ersten Halbzeit einen spektakulären, flüssigen Match ohne übertriebene Härte, wie man sie in früheren Spielen der rivalisierenden Klubs erlebt hatte. In der zweiten Halbzeit war die Partie deutlich weniger gehaltvoll. Sekunden vor Schluss gerieten ein paar Spieler doch noch aneinander. Schiedsrichter Stefan Horisberger verwarnte je zwei Hitzköpfe.
In den letzten vier Rhone-Derbys setzte sich jeweils die Gastmannschaft durch, jetzt also wieder einmal das Heimteam. Servettes Siegesserie wurde nur vom 0:2 in Basel unterbrochen, von einem Match, in dem die Mannschaft von Trainer Alain Geiger wegen eines Platzverweises früh in Unterzahl spielen musste.
Servette - Sion 2:1 (2:1) 9851 Zuschauer.
SR Horisberger.
Tore: 25. Cognat (Rodelin) 1:0. 33. Stojilkovic (Zuffi) 1:1. 44. Imeri (Cognat) 2:1.
Servette: Frick; Bauer, Vouilloz, Rouiller, Behrami (77. Ricardo Alves); Cespedes; Cognat (92. Severin), Imeri (92. Camara); Stevanovic, Rodelin (77. Oberlin), Antunes (61. Valls).
Sion: Fickentscher; Berardi, Saintini (54. Cavaré), Bamert, Marquinhos; Ndoye (69. Karlen), Grgic; Wesley, Zuffi, Bua (69. Sio); Stojilkovic.
Bemerkungen: Servette ohne Clichy, Diallo, Douline, Sasso (alle gesperrt), Fofana, Mendes, Sawadogo, Pédat und Bedia (alle verletzt). Sion ohne Baltazar (gesperrt), Itaitinga, Iapichino und Doldur (alle verletzt). Super-League-Debüt des 18-jährigen Verteidigers Valton Behrami. 92. Kopfball von Rouiller an die Latte. Verwarnungen: 55. Cespedes (Foul), 60. Bamert (Foul). 95. Imeri, Sio, Cavaré, Vouilloz (alle wegen Rudelbildung). (rst/sda)