Die Party des FC St.Gallen war am Montag trotz einer 1:3-Niederlage im letzten Saisonspiel gegen YB ausgelassen. Erst wurde in der Kabine in Bern gefeiert, dann auch im Bus auf der Rückfahrt in die Heimat. Die Spieler liessen ihre Fans via Instagram an den Festivitäten teilhaben. Auf ihren T-Shirts stand: «Espen on Tour Europa».
Getrübt wurde die Freude über die grandiose Saison dann einen Tag später, als bekannt wurde, dass nach Ermedin Demirovic (zum SC Freiburg) auch Cédric Itten (Glasgow Rangers den Klub verlässt. Mit den Abgängen seiner zwei treffsichersten Stürmer verliert der FCSG auf einen Schlag 33 Saisontore und 15 Assists. Trösten müssen sich die Ostschweizer mit der Ablösesumme für Itten von geschätzten drei Millionen Franken. Demirovic gehörte Alaves und war nur ausgeliehen.
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Sportchef Alain Sutter ist nun gefordert, Ersatz für die beiden zu beschaffen. Zuletzt bewies der 52-jährige Ex-Nationalspieler immer wieder ein gutes Händchen auf der Suche nach Gescheiterten, Übersehenen oder Aussortierten. Doch die Aufgabe ist schwer: «Eins zu eins werden wir die beiden nicht ersetzen können», sagte Sutter gestern auf der Medienkonferenz zum Saisonabschluss. «Aber das gehört zum Job dazu und macht einen nicht nervöser als andere Situationen.»
Florian Kamberi von Hibernian Edinburgh könnte als Ersatz kommen, er wird derzeit hoch gehandelt. Ob der 25-jährige Schweizer mit albanischen Wurzeln und GC-Vergangenheit die Lücke schliessen könnte? Für die «Hibs» erzielte er in 36 Saisonspielen 9 Tore. Sutter nahm zum Gerücht natürlich keine Stellung, sagte aber: «Wir wollen weiterhin richtig gute Spieler haben, wir sind inzwischen auch attraktiv für grössere Vereine.»
Neben Itten und Demirovic werden auch Axel Bakayoko, dessen Leihvertrag ausgelaufen ist, Moreno Costanzo, Milan Vilotic und Jonathan Klinsmann den Verein verlassen. Und dann ist da ja auch noch der Abgang mit Nebengeräuschen von Co-Trainer Ioannis Amanatidis, der trotz Vertragsangebot das Weite suchte und danach im «Kicker» gegen die FCSG-Führung nachtrat.
Sportchef Sutter sagte dazu nur: «Jeder hat das Recht seine Meinung zu sagen, jeder nimmt Sachen anders auf. Ioannis hat ein Vertragsangebot erhalten und entschieden, es nicht anzunehmen.» Präsident Matthias Hüppi erklärte, man wolle in St.Gallen eben auch, dass ein Co-Trainer sich um den Nachwuchs kümmere. Zwar war dies vom Präsidenten nicht so gemeint, doch ein kleiner Seitenhieb gegen Amanatidis war dies wohl schon. (pre/tagblatt.ch)