Zwar hat es dem FC St.Gallen nicht zum überraschenden Meistertitel gereicht, dennoch dürfen die Ostschweizer heute nach dem Gastspiel beim frisch gebackenen Meister YB mit Stolz auf die abgelaufene Saison zurückblicken. Ganz ohne Misston verläuft der Saisonabschluss des FCSG allerdings nicht. Assistenztrainer Ioannis Amanatidis verlässt den Klub nach eineinhalb Jahren vorzeitig und tritt im «Kicker» gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber nach.
Der Grund für die Trennung: Sportchef Alain Sutter bot Amanatidis nur einen Einjahres-Vertrag an, was dem Griechen ziemlich sauer aufstiess. «Ich hatte eine tolle und erfolgreiche Zeit hier, aber jetzt ist eben die Zeit gekommen, zu gehen», erklärte der einstige Bundesliga-Torjäger der Fussball-Fachzeitschrift. «Der Sportchef wollte um ein Jahr verlängern, ich habe abgelehnt. Der Grund für das Einjahresangebot sei die ungewisse finanzielle Zukunft des Klubs.»
Das sah Amanatidis nicht ein – vor allem weil Sportchef Sutter und Trainer Peter Zeidler erst vor kurzem bis 2025 unterschrieben haben und Kollegen aus dem Trainerteam ebenfalls längerfristige Verträgen erhalten hätten. «Das passt irgendwie nicht zusammen. Ich sehe keine Wertschätzung für meine Arbeit», erklärte der 38-jährige Grieche, der sich neben seiner eigentlichen Tätigkeit als Co-Trainer auch um die Stürmer-Ausbildung und das Einstudieren von Offensivstandards kümmerte.
Amanatidis stiess Anfang 2019 zum FCSG – und damit wieder zu Headcoach Peter Zeidler, der vor über 20 Jahren bereits sein Trainer bei den Stuttgarter Amateuren war. Vor elf Jahren kreuzten sich die Wege der beiden wieder, als Amanatidis mit Eintracht Frankfurt gegen Zeidlers Hoffenheim spielte.
Trotz aller Enttäuschung gibt sich Amanatidis gegenüber dem «Kicker» auch versöhnlich: «Wir haben mit unserem Mini-Etat eine sensationelle Runde gespielt, sind Vizemeister geworden, haben den Grossen Paroli geboten, dürfen in Europa antreten und haben Werbung für den Klub und die Region betrieben. Teil dieser Erfolgsgeschichte zu sein, macht mich schon ein bisschen stolz.»
Wohin es Amanatidis verschlägt, ist noch nicht klar. Er sei nach allen Seiten offen, es gebe bereits Kontakte zu Klubs aus Griechenland, sagt der ehemalige griechische Nationalspieler. Noch ist aber nichts spruchreif, er wolle sich nicht hetzen lassen. «Ich will die richtige Wahl treffen.» (pre/tagblatt.ch)
könnte ja was sein?
Schade nimmt er das Angebot als fehlendes Vertrauen wahr - gewisse Emotionen waren ja zu erwarten, wenn man seine Kartenstatistik als Co-Traiber betrachtet. Er wird seinen Weg machen. Alles Gute.