Der FC Basel lebt! Am Nachmittag verkündet der Klub den Besitzerwechsel, Stunden später lässt es die Muttenzerkurve vor dem Stadion knallen und die Mannschaft auf dem Platz gegen Lugano. Basel gewinnt gegen Lugano dank Matchwinner Valentin Stocker 2:0.
Sportlich hatte der FC Basel seit einiger Zeit nicht mehr viel zu lachen. Der am Dienstag angekündigte Besitzerwechsel im Klub sorgte aber für einen schlagartigen Stimmungsumschwung. Nicht nur beim Basler Anhang wirkte die Kunde aus der Führungsebene befreiend. Der FCB schlug Lugano 2:0 und festigte seinen Kurs Richtung 2. Schlussrang.
Vor dem Anpfiff zur 35. Runde gegen den FC Lugano drückte Patrick Rahmen im TV-Interview mit «blue» seine Erleichterung aus, dass der FCB auch in der nächsten Saison auf ihn als Trainer zählt und endlich Klarheit darüber herrscht, wie es im Klub weitergeht. Kurz darauf präsentierte sich vor allem Valentin Stocker in Feierlaune. Der Captain, der seit der Begnadigung nach der Suspendierung unter Rahmens Vorgänger Ciriaco Sforza seinem Standing wieder gerecht wird, bereitete in der 19. Minute den Kopfballtreffer von Pajtim Kasami vor und traf kurz darauf aus 17 Metern zum 2:0. Lugano kam lediglich dem Anschlusstreffer nahe, als Heinz Lindner einen Abschluss von Alexander Gerndt an den Pfosten lenkte (83.).
Ausserhalb der Stadionmauern wurde Stockers Torjubel von Petarden-Knallen und Gesängen der feiernden Fans begleitet. Stocker selbst zeigte beim Jubel mit der Hand auf seine in den Klubfarben gehaltene und mit dem Logo der Muttenzerkurve geschmückte neue Captainbinde. Ja, am Tag des Machtwechsels herrschte beim Basel die grosse Erlösung.
Basel - Lugano 2:0 (2:0)
100 Zuschauer. SR Tschudi.
Tore: 19. Kasami (Stocker) 1:0. 24. Stocker (Frei) 2:0.
Basel: Lindner; Widmer, Klose, Cömert, Petretta; Kasami, Frei; Van Wolfswinkel (89. Males), Palacios (63. Abrashi), Stocker (75. Pululu); Cabral.
Lugano: Baumann; Lavanchy, Daprelà, Oss, Ziegler, Guerrero; Custodio (76. Covilo), Sabbatini, Macek (66. Bottani), Lovric; Lungoyi (76. Gerndt).
Bemerkungen: Basel ohne Jorge, Padula, Xhaka (alle verletzt), Zhegrova (krank), . Lugano ohne Kecskes und Maric (beide verletzt). 83. Kopfball an den Pfosten von Gerndt.
Verwarnungen: 36. Cömert (Foul). 71. Abrashi (Foul). 73. Klose (Foul/im nächsten Spiel gesperrt).
Der FC Vaduz erhält im Abstiegskampf der Super League keine Geschenke vom Meister. Die Liechtensteiner verlieren ihr drittletztes Spiel gegen die Young Boys zu Hause 0:2. Es droht der Fall ans Tabellenende.
Zwar tauschte YB-Trainer Gerardo Seoane nach dem 2:0-Sieg am Wochenende gegen Basel mehr als die Hälfte seines Stammpersonals aus. Die Vorteile lagen aber auch so klar bei den Gästen, zumindest in der Anfangsphase und bis zum Führungstreffer. Nach zwölf Minuten standen bereits sieben Torschüsse für YB zu Buche – gegenüber null des Heimteams. Drei Minuten später lag Vaduz hinten.
Jordan Siebatcheu köpfelte eine Flanke von Nsame gekonnt über Vaduz-Goalie Benjamin Büchel ins entfernte Eck. Es war der sechste Kopfballtreffer des grossen Mittelstürmers in der Liga und der zwölfte insgesamt. Für die Entscheidung sorgte in der 79. Minute der soeben als Joker ins Spiel gekommene Christian Fassnacht. Auch er traf, nach schöner Vorarbeit von Felix Mambimbi, per Kopf.
«Am Anfang taten wir uns sehr schwer. Wir waren zu weit weg von den Gegenspielern. Nach dem Gegentor wachten wir aber auf», befand der Vaduzer Cédric Gasser. Vorab durch Standardsituationen kamen die spielerisch und physisch unterlegenen Gastgeber nach der Pause zu einigen Chancen. Zuerst verfehlte Yannick Schmid das Tor nach einem Einwurf knapp (50. Minute), später kullerte der Ball dreimal nach Cornern auf der falschen Seite des Pfostens vorbei.
Zwei Punkte liegt Vaduz somit vor Sions Heimspiel gegen Luzern vor dem Tabellenende. Während die Sittener den letztjährigen Aufsteiger mit einem Sieg am Mittwoch überholen können, bietet sich St. Gallen und dem FCZ im Direktduell in Zürich die Gelegenheit, das geschrumpfte Polster wieder auszubauen.
Vaduz - Young Boys 0:2 (0:1)
100 Zuschauer. SR Piccolo.
Tore: 15. Siebatcheu (Nsame) 0:1. 79. Fassnacht (Mambimbi) 0:2.
Vaduz: Büchel; Dorn, Schmied, Schmid, Simani, Obexer (61. Santin); Gasser (80. Gomes), Gajic (88. Djokic), Cicek, Lüchinger (61. Prokopic); Di Giusto (80. Sutter).
Young Boys: Von Ballmoos; Maceiras (93. Hefti), Camara, Lefort, Garcia; Spielmann (67. Sulejmani), Lauper, Rieder (67. Martins), Gaudino (77. Fassnacht); Nsame (77. Mambimbi), Siebatcheu.
Bemerkungen: Vaduz ohne Hug, Wieser (beide verletzt) und Coulibaly (krank). Young Boys ohne Elia, Lustenberger, Moumi Ngamaleu, Sierro, Maier, Petignat (alle verletzt) und Aebischer (geschont).
Verwarnungen: 18. Schmid (Foul). 27. Camara (Foul). 37. Simani (Reklamieren/im nächsten Spiel gesperrt). 53. Gajic (Foul). 93. Maceiras (Foul).
(nih/sda)