Real Madrid will nach dem 27. Meistertitel des FC Barcelona zurückschlagen. Vieles deutet wie fast jedes Jahr in La Liga ab Freitag auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Erzrivalen hin.
Mit Gastspielen in Bilbao für Real Madrid und bei Getafe für den FC Barcelona steigen die beiden spanischen Giganten an diesem Wochenende in die neue Saison ein. Sie werden wie immer unter spezieller Beobachtung stehen, auch weil wichtige Spieler gingen und hoch eingeschätzte gekommen sind.
Beide haben zwei Identifikationsfiguren verloren: Real Madrid den Topskorer Karim Benzema, auch letzte Saison für rund einen Viertel aller Treffer des Rekordchampions verantwortlich, und der FC Barcelona Sergio Busquets, der bis zu seinem Wechsel zu Inter Miami 15 Jahre für die Katalanen spielte. Dafür zählt Real dank einem Check über gut 100 Millionen Franken neu auf Jude Bellingham und der FC Barcelona auf den ablösefrei von Manchester City gekommenen Ilkay Gündogan.
Aus Schweizer Sicht interessiert neuerdings der FC Sevilla speziell. Die Andalusier, aktueller Europa-League-Sieger, haben mit Djibril Sow einen Schweizer Internationalen verpflichtet, der neben dem Basler Ivan Rakitic im Mittelfeld spielen dürfte. Zusammen mit Atlético Madrid sind die Andalusier erste Kandidaten für die weiteren Plätze in den Top 4. Zweiter Schweizer Internationaler neben Sow ist der schon seit anderthalb Jahren für Valencia spielende Verteidiger Eray Cömert.
Paris Saint-Germain befindet sich im Umbruch und hat unruhige Sommerwochen hinter sich. Trotzdem dürfte der Klub in der am Freitag beginnenden Ligue-1-Saison nicht ernsthaft gefordert werden.
Mit Lionel Messi und Sergio Ramos haben zwei Stars Paris Saint-Germain ablösefrei nach der letzten Saison verlassen. Neymar und Marco Verratti sind unter dem neuen Coach Luis Enrique ebenfalls nicht mehr erwünscht und könnten bei einem guten Angebot in diesem Monat noch gehen. Selbst der Abgang von Kylian Mbappé ist möglich. Vertragsverlängerung oder Verkauf heisst es von den katarischen Besitzern. In einem Jahr könnte der Liga-Torschützenkönig der letzten vier Jahre ablösefrei wechseln.
Rund 250 Millionen Euro hat PSG in der laufenden Transferperiode ausgegeben. Ousmane Dembélé, Manuel Ugarte, Gonçalo Ramos und Lucas Hernandez sind die teuersten Posten; Marco Asensio und Milan Skriniar kamen ablösefrei. Damit bewegt sich der Meister in Frankreich in einer eigenen Sphäre. Am ehesten scheinen Marseille, neu mit Pierre-Emerick Aubameyang, und Monaco mit dem in diesem Sommer verpflichteten Schweizer Keeper Philipp Köhn in der Lage mitzuhalten.
Neben Köhn stehen auch Breel Embolo und mit grosser Wahrscheinlichkeit bald auch Denis Zakaria bei Monaco unter Vertrag. Embolo wird nach seinem Kreuzbandriss allerdings monatelang ausfallen. In Montpellier spielt neben Gabriel Barès mit Becir Omeragic neu ein zweiter Schweizer. Das Duo dürfte sich wie auch Yvon Mvogo in Lorient und Vincent Sierro in Toulouse eher in der hinteren als in der vorderen Tabellenhälfte bewegen. Jordan Lotomba strebt mit Nice einen Platz in den Top 5 an. (abu/sda)
Auch die Premier League startet dieses Wochenende in die neue Saison. Die entsprechenden, ausführlichen Vorschauen folgen am Freitag.