Erst komplett chancenlos beim 0:4 gegen Serienmeister Bayern München, den der BVB doch in diesem Jahr eigentlich angreifen und als Champion ablösen wollte. Dann ein 3:3 zuhause gegen Paderborn, wo Dortmund eine unterirdische erste Halbzeit einzog und den 0:3-Rückstand wenigstens noch korrigieren konnte. Und nun ein 1:3 im Camp Nou, wo die Borussia gegen den FC Barcelona nie in die Nähe eines Punktgewinns kam. Die «Bild»-Zeitung kündigt dem angeschlagenen Trainer Lucien Favre deshalb schonungslos an:
Am Samstag gehe es für Favre um alles, schreibt das Boulevardblatt. Dann geht es für den BVB zur Hertha nach Berlin, wo erstmals Weltmeister Jürgen Klinsmann als Trainer an der Seitenlinie steht. Favre selber sagt:
Doch so zuversichtlich der Romand auch ist – die «Westdeutsche Allgemeine Zeitung» hält fest, dass Favre im Camp Nou «sein erstes Finale» verloren habe:
Immerhin könne Favre ins Feld führen, dass seine Mannschaft deutlich besser als zuletzt aufgetreten sei, meint die WAZ, «und dass es immerhin gegen den Lionel Messi gegangen war, den besten Spieler der Welt, mit seinen auch recht starken Kollegen.» Andererseits sei der erhoffte Befreiungsschlag am Ende aber halt trotzdem ausgeblieben.
Auch die «Süddeutsche Zeitung» sieht, dass die Zweifel an Trainer Favre wachsen. Wir lesen den schönen Satz: «Fünf Tage, nachdem die Dortmunder in der Bundesliga erhebliche Probleme mit Fussballern namens Streli Mamba, Gerrit Holtmann und Ben Zolinski vom SC Paderborn gehabt hatten, bekamen sie in der Champions League Torschützen namens Luis Suarez, Lionel Messi und Antoine Griezmann, allesamt in Diensten des FC Barcelona, erst recht nicht in den Griff.» Und:
Davon, dass die Luft für den 62-jährigen Favre immer dünner werde, schreibt der «Express». Die Partie in Barcelona hätte für den Schweizer Trainer zur Kehrtwende werden sollen:
Schon vor dem Spiel analysierte die «Zeit» gestern, dass Favres Taktik überholt sei. Sein Fussball sei nicht auf der Höhe der Zeit:
Die Mannschaft sei «kein aufeinander abgestimmtes Kollektiv, mit klaren Positionen und Hierarchien, das den Ball gemeinsam nach vorn trägt und mit jedem Meter Raumgewinn den Druck auf den Gegner erhöht. Sie ist keine Elf, die das Geschehen und den Ball in die Hälfte des Gegners verlagert, ohne dass das eigene Tor in Gefahr gerät.» Favres Borussia spiele keinen klug organisierten Fussball. Sie bleibe deshalb auf Zufälle angewiesen, um Treffer zu erzielen. Die Prognose:
(ram)
Reus und Bürki sagten in den letzten Tagen am Trainer liegt es nicht..