Nur zwei Tage nach seiner Ausweisung aus Frankreich ist der Chef der Vereinigung russischer Fussballfans, der Nationalist Alexander Schprygin, zur EM nach Frankreich zurückgekehrt. Und er wurde auch prompt wieder festgenommen.
Schprygin hatte nach schweren Ausschreitungen zusammen mit knapp zwei Dutzend gewalttätigen Russen Frankreich am Samstag verlassen müssen. Er war am Montag zum Spiel Russland gegen Wales in Toulouse im Stadion. Von dort schickte er unter anderem Botschaften über den Kurzmitteilungsdienst Twitter.
Чтобы оказаться на игре пришлось проделать немного необычный путь под покровом ночи, и стать туристом на время;) pic.twitter.com/MC8AxNuTnS
— Александр Шпрыгин (@Shprygin) 20. Juni 2016
Per Telefon aus dem Stadion sagte Schprygin der Nachrichtenagentur AFP, da sein Schengen-Visum nicht ungültig gemacht worden sei, halte er sich «legal in der Europäischen Union» auf. «Ich wurde nicht abgeschoben, sondern nur ausgewiesen», sagte der Russe in einem Telefonat aus dem Stadion der Nachrichtenagentur AFP. «Mein Visum ist gültig, ich habe eine Eintrittskarte für das Spiel.» Die Polizei sah dies anders und nahm Schprygin kurz nach dem Telefonat in Gewahrsam.
Zusammen mit 19 anderen war er am Samstag des Landes verwiesen worden, weil die Behörden befürchteten, die Gruppe könnte für Unruhen sorgen wollen. Insgesamt hatte die französische Polizei 43 russische Staatsbürger in Verbindung mit den blutigen Ausschreitungen von Marseille am 11. Juni festgesetzt. Die Gewalt ging offenbar vor allem von organisierten russischen Hooligans aus. 20 wurden wieder auf freien Fuss gesetzt, gegen drei sprach ein Schnellgericht ein- bis zweijährige Haftstrafen aus.
Schprygin ist Gründer ein zweifelhaften Fan-Organisation und war in der Vergangenheit unter anderem mit dem Hitler-Gruß aufgefallen. Dass er am Montag ins Stadion gelangen konnte, lässt große Zweifel an der Qualität der Kontrollen bei der Einreise und beim Betreten des Stadions aufkommen. (sda/dpa)
Wie kann es sein, das er widder in Frankreich und im Stadion ist?
Eine weitere Frage, warum wurde ihm nicht das Visum aberkannt?
Man wird ja nicht ohne Grund des Landes verwiesen.