Am Montag hat der internationale Sportgerichtshof (CAS) hat die zweijährige Europacup-Sperre gegen Manchester City aufgehoben. Damit werden die «Citizens» auch im kommenden Jahr in der Champions League antreten dürfen.
Während sich ManCity über das Aufheben der Sperre freute, waren viele Vertreter aus der Fussball-Welt nicht zufrieden mit dem Urteil. Von allen Seiten hagelte es Kritik für den CAS und die milde Strafe gegen den englischen Vizemeister.
Tebas, der Chef der spanischen Primera Division, sparte nicht mit Kritik an den CAS. «Wir müssen neu beurteilen, ob der CAS die richtige Stelle ist, um institutionelle Entscheidungen im Fussball zu fällen», kritisierte der Spanier. Der internationale Gerichtshof in Lausanne entspreche nicht den Schweizer Werten, so Tebas weiter: «Die Schweiz ist ein Land mit einer grossen Geschichte, was Urteile angeht. Der CAS entspricht aber nicht diesem Standard.»
Der ehemalige englische Nationalspieler sieht das Urteil als Rückschlag für die UEFA. «Ich sehe nicht, wie die Regeln des Financial Fair Plays das überleben können», so Lineker auf Twitter und ging noch einen Schritt weiter: «Wird die UEFA die Konsequenzen überleben können?»
Hard to see how UEFA’s FFP rules can survive this. In fact, can UEFA survive the ramifications?
— Gary Lineker (@GaryLineker) July 13, 2020
Auch der ehemalige deutsche Nationalspieler und heutige Experte hatte kein Verständnis für den Entscheid des CAS. Das Urteil sei Fatal, so Hamann gegenüber der «Münchner Abendzeitung»: «Heute ist kein guter Tag für den Fussball, die Auswirkungen könnten verheerend sein. Es sollte in diesen Zeiten eher Aufgabe der Verbände und Grossklubs sein, sich dem Fan wieder anzunähern. Wenn sich der Fan vom Fussball abwendet, haben wir alle ein Problem.»
Auch die UEFA müsste sich fragen, ob die richtigen Leute für das Financial Fair Play verantwortlich sind, so Hamann weiter. Sonst drohte eine Situation «wie im Wilden Westen».
Müller, der einst Finanzchef der Deutschen Fussball Liga und eine der treibenden Kräfte an der Ausarbeitung der Financial-Fairplay-Regeln der UEFA, reagierte erschrocken und mit ungewöhnlich heftiger Kritik auf den CAS-Entscheid zum Europacup-Startrecht für Manchester City.
«Ich bin wirklich fassungslos und total enttäuscht. Es ist eine Katastrophe, das Waterloo für die Sportregelwerke. Eine Busse von zehn Millionen Euro ist einfach eine Lachnummer, das hätte man sich auch sparen können», sagte Müller in der Sendung «ARD Radio Recherche Sport».
Müller hat gemäss eigener Aussage «aus dem Hause der UEFA oder des europäischen Fussballs in Nyon», gehört, dass ein «unglaublich hoher Druck aufgebaut wurde von Manchester City und dass die Anwälte wirklich bis an die Zähne bewaffnet aggressiv aufgetreten sind». Es hätten «Einschüchterungsversuche» stattgefunden, sagte der 56-Jährige in dem ARD-Interview.
Duval sieht das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofs ebenfalls sehr kritisch. «Als Image bleibt hängen: Grosse Klubs, die sich teure Anwälte und kreative Wirtschaftsprüfer leisten können, die kommen viel besser mit den Financial-Fairplay-Regeln zurecht als mittlere und kleinere Klubs, die sich diese Anwälte und Buchhalter nicht leisten können», meinte Duval. Das Financial Fairplay scheine seiner Meinung nach «tot oder im Koma zu sein».
Auch auf den sozialen Medien war der Entscheid des CAS ein grosses Thema. Der grösste Teil der Fussball-Fans zeigte sich enttäuscht über die Citys Begnadigung. Viele Twitter-User zeigten ihre Enttäuschung unter dem Hashtag #RIPFFP.
UEFA to Man City:#RIPFFP pic.twitter.com/QJHaGL2HgQ
— Azrael (@realazrael1) July 13, 2020
The rules aren't applicable to the big clubs with lots of money to burn, the rules were officially laid to rest today. #RIPFFP
— 𝑺𝒆𝒍𝒐𝒓𝒎 (@prosper_selorm) July 13, 2020
Its same as everything in the society we are living in. Rich escapes everytime from the loopholes while poor struggles to find a way. FFP is just an another hoax by UEFA. There was no intention for a ban from the first place. #RIPFFP pic.twitter.com/xveM5WGOq9
— Müllerdowski (@yasithvgd) July 13, 2020
RIP FFP 2011-2020 Cause of death- Oil money pic.twitter.com/8baiJ4xyL4
— Announce Thiago (@NoahCun67355890) July 13, 2020
So the message is simple for other clubs:
— Kris Corssen (@KrisCorssen) July 13, 2020
- You don't have to co-operate with CFCB if you don't want
- You can spend what you want
- You can over-state sponsorship deals if you want
- Just set €10m aside for when UEFA investigate
RIP FFP.
(dab/sda)
Es liegt an uns Fussballliebhabern, das Opfer zu bringen: Dem perversen Fussballgeschäft den Stinkefinger zeigen, nicht mehr hingehen, nicht mehr schauen.
Dass die spanische Liga in der Person von Tebas sich dazu äussert ist durchaus als Ironie der Geschichte zu verstehen. Weil die spanischen Topklubs so solid haushalten...