Strube Zeiten in Hamburg. Nach der 0:4-Klatsche am Wochenende gegen Augsburg steckt der HSV weiterhin tief im Abstiegskampf. Drei Runden sind noch zu absolvieren, die Hamburger belegen Relegationsplatz 16. Zwar beträgt der Vorsprung auf die beiden direkten Abstiegsränge derzeit vier Punkte, dennoch sah sich Trainer Markus Gisdol zum Durchgreifen gezwungen.
«Alle Kräfte bündeln» heisst die Massnahme im schönsten PR-Deutsch des HSV. Im Klartext heisst es, dass Johan Djourou, Nabil Bahoui und Ashton Götz aus dem Kader fliegen. «Wir müssen in dieser entscheidenden Phase alles unserer Mission unterordnen», so HSV-Sportchef Jens Todt. «Deshalb haben wir entschieden, unsere Kräfte noch einmal zu bündeln und unsere Trainingsgruppe für den Saison-Endspurt zu verkleinern.»
Während der schwedische Nationalspieler Bahoui und Verteidiger Götz in dieser Saison nur je einen Teileinsatz aufweisen, zählt(e) Djourou in Hamburg zu den Führungsspielern. Zuletzt war der verletzungsanfällige Verteidiger jedoch oft nur Zuschauer, seinen letzten Einsatz bestritt der 30-jährige Genfer beim 0:8-Debakel gegen Bayern München Ende Februar. Bei der Niederlage in Augsburg gehörte er am Sonntag nicht zum Kader.
Begonnen hatte Johan Djourou die Saison als Captain des einzigen Klubs, der seit der Gründung der Bundesliga ununterbrochen in der höchsten Liga spielt. Doch im November verlor er dieses Amt und im Januar auch seinen Stammplatz in der HSV-Abwehr. Gemäss dem «Kicker» soll der Grund für Djourous Suspendierung darin liegen, dass der Schweizer intern eine Lockerheit vorgelebt habe, die der Situation nicht angemessen sei. (ram)