PSG zofft sich mal wieder mit einem seiner Stars
Erst vor einem Jahr ging die gerade gegen Ende von Unruhe und gegenseitigen Schuldzuweisungen geprägte Ära von Kylian Mbappé bei Paris Saint-Germain zu Ende. Jetzt zofft sich der Klub aus der französischen Hauptstadt erneut mit einem seiner Stars.
Dabei handelt es sich um Goalie Gianluigi Donnarumma. Der 26-Jährige war einer der wichtigsten Spieler auf dem Weg zum Champions-League-Triumph in der letzten Saison, doch verfügt er eben nur noch über einen Vertrag bis 2026. Der Italiener fordert eine Gehaltserhöhung, PSG will ihm diese aber nicht gewähren. Um zu verhindern, dass Donnaruma ablösefrei wechselt, müsste PSG ihn wohl noch in diesem Sommer verkaufen. Denn eine Vertragsverlängerung scheint nun kaum noch möglich.
Schliesslich haben sich die Pariser bereits einen Nachfolger gekrallt: Lucas Chevalier vom OSC Lille. Gemäss «L'Équipe» kostet dieser 40 Millionen Euro, durch Bonuszahlungen könnten noch einmal 15 Millionen Euro hinzukommen. PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi lobt ihn als «einen der stärksten Torhüter in Frankreich und Europa und eine fantastische Verstärkung für unser Team».
Chevalier verfüge zudem über genau jene Qualitäten, die Paris-Trainer Luis Enrique von seinem Goalie verlangt, sagt der französische Ex-Fussballer Patrick Guillou gegenüber Sky. «Er hat sehr gute Reflexe und ist sehr gut im Eins-gegen-eins. Mit dem Fuss ist Chevalier sehr sicher und ruhig.» Enrique sei sich daher sicher, dass die Neuverpflichtung genauso gut, wenn nicht sogar besser sei als Donnarumma. «Vor allem beim Abfangen von Flanken, im Aufbauspiel und beim Spielverständnis», so Guillou.
Es ist zu erwarten, dass Chevalier schon jetzt die neue Nummer 1 sein wird. Donnarumma müsste also auf die Bank ausweichen – und das im Jahr vor der WM in Nordamerika. Ein Wechsel scheint unausweichlich. Unter anderem Manchester United und Real Madrid sollen Interesse bekunden. Noch macht Donnarumma aber keine Anstalten, PSG bald verlassen zu wollen. Der Verein vermutet darin nun Machtpoker, wie berichtet wird.
So versuche Donnarumma die Ablösesumme zu drücken, damit möglichst viel Geld über Gehalt und Handgeld zu ihm fliesst anstatt zum Klub. Dies berichtet Transfer-Insider Duncan Castles. Die Klubführung von PSG sei darüber stinksauer. Zuletzt habe Donnarumma gar signalisiert, seinen Vertrag bis 2026 aussitzen zu wollen, um dann ablösefrei zu wechseln. Das wolle PSG mit aller Macht verhindern.
In Paris könnte sich also eine weitere Transfersaga entwickeln. Donnarumma postete am Samstag wenige Stunden, bevor PSG den Transfer von Lucas Chevalier verkündete, ein Bild mit seiner Freundin und seinem Sohn, das von einigen als Botschaft an den Klub interpretiert wurde. Auf dem vor ihnen stehenden Teller stand nämlich geschrieben: «Numero 1».