Patrick Rahmen ist nicht mehr Trainer der Berner Young Boys. Der 55-Jährige wird per sofort von Joël Magnin interimistisch ersetzt. Auch Rahmens Assistent Enrico Schirinzi muss gehen.
ℹ️ Die sportliche Führung des BSC Young Boys hat sich entschieden, Cheftrainer Patrick Rahmen per sofort freizustellen. Wie bereits in der letzten Saison wird U21-Trainer Joël Magnin die Mannschaft interimistisch und bis auf Weiteres übernehmen.
— BSC YOUNG BOYS (@BSC_YB) October 8, 2024
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«Es ist uns sehr schwergefallen, Patrick Rahmen freizustellen», sagt Christoph Spycher zu diesem Schritt. Man sei aber zum Schluss gekommen, dass es einen Wechsel brauche. «Unsere Lage als Tabellenletzter nach neun Runden ist höchst unerfreulich», sagt Spycher. Mit nur einem Sieg und sechs Punkten aus neun Spielen ist YB derzeit Schlusslicht der Super League.
Mit der Freistellung Rahmens endet eine Zusammenarbeit, die erst im Mai begonnen hat. Der mit einem Zweijahresvertrag ausgestattete Basler hatte das Amt angetreten mit dem Ziel, die erfolgreiche Ära der Young Boys fortzuführen, die in den letzten sieben Jahren nur einmal nicht Schweizer Meister wurden. Der 55-Jährige hatte sich die Beförderung zum YB-Trainer mit erfolgreicher Arbeit in Winterthur verdient.
Die Trennung erfolgt nur 99 Tage nach seiner Einstellung. Damit ist Rahmen der Super-League-Trainer mit der kürzesten Amtszeit in diesem Jahrtausend, wenn man Interimslösungen ausnimmt. «Ich war aber voller Energie und der vollen Überzeugung, dass wir es zusammen schaffen würden», sagt der Trainer. Aber er müsse den Entscheid natürlich vollumfänglich akzeptieren.
Mit seiner umgänglichen, kommunikativen Art hatte sich Rahmen auch in Bern schnell viele Sympathiepunkte geholt. Und dank des Weiterkommens in den Playoffs zur reformierten Champions League gegen Galatasaray Istanbul verewigte er sich nach Gerardo Seoane, David Wagner und Raphael Wicky als vierter Trainer in den Geschichtsbüchern von YB, der den Klub in die Königsklasse geführt hat – und der Klubkasse einen neuerlichen Geldsegen bescherte.
Doch die Punkte, die im unerbittlichen Fussball-Alltag wirklich zählen, diejenigen in der Tabelle der Super League, die flossen in der Ära Rahmen nur spärlich auf das YB-Konto. Nach neun Runden haben die Young Boys lediglich eine Partie in der Super League für sich entschieden. Am 22. September mit 4:1 beim damaligen Schlusslicht Winterthur, das die darbenden Berner aber an diesem Wochenende wieder überholt und damit ans Tabellenende verbannt hat.
Interimistisch wird das Team vorerst von Joël Magnin geleitet. Der 53-Jährige kennt die Rolle des interimistisch tätigen Cheftrainers. Bereits im vergangenen März, nach der Freistellung von Raphael Wicky, hatte der U21-Coach bei den Bernern nach der temporären Beförderung die Verantwortung für die Super-League-Mannschaft übernommen – und sie zum Meistertitel geführt. Nach der Verpflichtung von Rahmen trat Magnin wieder auf seinen angestammten Posten zurück.
Magnin dürfte die Young Boys jedoch diesmal nur so lange trainieren, bis eine Dauerlösung gefunden wird. Und gemäss Infos von CH Media soll es eine namhafte Lösung sein: Urs Fischer.
Vor knapp einem Jahr ging Fischers Kapitel in Berlin zu Ende, wo er Union Berlin in fünf Jahren von der 2. Bundesliga bis in die Champions League geführt hatte. Eine Rückkehr des Zürchers in die Schweiz, der vor seinem Engagement in Berlin beim FC Basel als Meistertrainer entlassen worden war, wäre ein Coup für YB. Schliesslich ist Fischer nach seiner erfolgreichen Arbeit in Deutschland gefragt. Zumal auch in der Bundesliga die ersten Trainerstühle frei werden dürften. (abu/sda/ch media)
Wenn sich Vereinsleitung und Sportchef "voll und ganz" hinter ihren glücklosen Cheftrainer stellen, dann nur, um Anlauf zu nehmen für den Tritt in den Hintern.
ähä...und da ist Magnin natürlich genau der Richtige dafür... Immer wieder dasselbe im Fussballzirkus. Meiner Meinung nach, sollte sich vorderhand SvB fragen, ob er noch der Richtige für den Job ist.