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Start der Challenge League: Die einmalige Chance für Aarau und Co.

Enttaeuschte Aarauer nach ihrer Niederlage in der Fussball Challenge League zwischen dem FC Aarau und dem FC Vaduz im Stadion Bruegglifeld in Aarau, am Samstag, 21. Mai 2022. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Klappt es endlich? Enttäuschte Aarauer Gesichter nach dem verpassten Aufstieg im Mai 2022. Bild: keystone

Start der Challenge-League-Saison – die einmalige Chance der ambitionierten Kleinen

Nie zuvor standen die Chancen der Challenge-League-Klubs auf den Aufstieg ins Oberhaus so gut wie in der Saison 2022/23. Zwei Teams steigen direkt auf, ein weiteres könnte via Barrage nachziehen.
15.07.2022, 09:28
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Die Challenge League wurde in der Saison 2003/04 eingeführt. Sie begann mit 18 Mannschaften, fuhr ab 2008/09 mit 16 Mannschaften fort und wurde schliesslich auf die Saison 2012/13 ein weiteres Mal verkleinert, auf die heutige Grösse von zehn Mannschaften.

Mitte Mai dieses Jahres beschloss die Swiss Football League an einer ausserordentlichen Generalversammlung, die Super League auf die Saison 2023/24 hin um zwei auf zwölf Teams aufzustocken (und in der Folge einen neuen Modus einzuführen). Gerade Klubs wie Aarau oder Schaffhausen, die sich seit Jahren im Unterhaus bewegen, ohne vorwärtszukommen, eröffnet sich dadurch eine fabelhafte Gelegenheit. Zwei, eventuell drei Mannschaften werden am Schluss der am Freitag beginnenden Saison aufsteigen.

In den 19 gespielten Saisons der Super League haben es nur zwei Klubs fertiggebracht, nach dem Abstieg unmittelbar in die Super League zurückzukehren. Dies waren der FC St. Gallen 2011/12 und der FC Zürich 2016/17. Servette, Thun, Vaduz, Neuchâtel Xamax, Lausanne-Sport und selbst die Grasshoppers benötigten zwei bis fünf Anläufe für den Wiederaufstieg. Wil (2004), Yverdon (2006), Schaffhausen (2007) und Aarau (2015) sind nach ihren Abstiegen nie mehr in die Super League zurückgekehrt.

L'entraineur du LS Ludovic Magnin lors de la rencontre amicale de football entre le FC Lausanne-Sport et le Dynamo Kiev le mercredi 29 juin 2022 au stade de la Tuiliere a Lausanne. (KEYSTONE/Jean ...
Ludovic Magnin ist der neue Chef an der Seitenlinie bei Lausanne-Sport.Bild: keystone

So hat denn Lausanne-Sport unter dem neuen Trainer Ludovic Magnin gute Aussichten, wie St. Gallen und Zürich nur eine Saison in der Challenge League verbringen zu müssen. Die von Ineos alimentierten und als Farmteam von Nice angedachten Waadtländer sind - wirtschaftlich gesehen - in der Liga der Habenichtse der Krösus.

In der noch laufenden Transferzeit verloren die Lausanner ihren starken Goalgetter Zeki Amdouni an den FC Basel, mit Hicham Mahou (zu Lugano) jedoch trotz sehr vieler Wechsel nur einen weiteren Spieler, der ein Leistungsträger war. Auf der Habenseite bedeuten Olivier Custodio und Gianluca Gaudino Verstärkungen. Im Laufe des Herbstes dürfte Lausannes üblicherweise bester Torschütze Aldin Turkes nach seiner langen Verletzung das Comeback geben.

Aarau und Schaffhausen

Aarau und Schaffhausen haben im Mai den Aufstieg hinter dem FC Winterthur um null Punkte, aber um ein paar Tore verpasst. Mit ihren Leistungen machten sie automatisch auf ihre besten Spieler aufmerksam. Aarau verlor die jungen Offensiven Donat Rrudhani, Randy Schneider und Kevin Spadanuda, während Schaffhausen unter anderen Joaquin Ardaiz, Danilo Del Toro und Drilon Kastrati abgeben musste. Aarau konnte die Abgänge auf dem Papier auffangen, Schaffhausen, neu mit Hakan Yakin als Chefcoach, bisher nicht.

Lustrinellis Comeback

Nachdem sich der FC Thun von Carlos Bernegger getrennt hat, kehrt Mauro Lustrinelli nach einer erfolgreichen Zeit als Coach des U21-Nationalteams ins Berner Oberland zurück. Rückkehrer sind auch die Spieler Leonardo Bertone und Nias Hefti, der jüngere Bruder von Silvan Hefti. Aber auf den ersten Blick ist Thuns Kader schwächer als in der letzten Saison. Die gilt auch für Neuchâtel Xamax, das nach zwei Saisons in der Challenge League den Wiederaufstieg anstrebt.

Switzerland's U21 coach Mauro Lustrinelli during the U21 soccer European under 21 Championship qualifying match Switzerland - Bulgaria, in Lugano, Switzerland, Saturday, June 4, 2022. (KEYSTONE/T ...
Von der U21-Nati zum FC Thun: Mauro Lustrinelli.Bild: keystone

Die AC Bellinzona legte am Ende der letzten Saison den Vorwärtsgang ein. Die Tessiner stiegen 2010/11 aus der Super League ab und wurden im Sommer 2013 in die 1. Liga zwangsrelegiert. Neun Jahre später sind sie (mit dem früheren Schweizer Internationalen David Sesa als Trainer) zurück in der Challenge League. (abu/sda)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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tr3
15.07.2022 10:06registriert April 2019
Dass Lausanne kaum Leistungsträger verloren hat, könnte eventuell auch daran liegen, dass sie gar keine solchen hatten 🤷🏻‍♂️
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