Alex Frei, ist das Trainergeschäft brutal?
Alex Frei: Es hat brutale Seiten. Bis jetzt durfte ich vor allem die schönen Seiten als Trainer erleben. Weil für mich auch Niederlagen nicht zur hässlichen Seite gehören.
Sondern?
Zur hässlichen Seite gehört, damit rechnen zu müssen, irgendwann einmal entlassen zu werden. Das ist der normale Fall, aber ich wurde bis jetzt noch nicht entlassen. Das ist ein gutes Gefühl, aber Ottmar Hitzfeld hat mir mal gesagt, dass man erst zu einem guten Trainer wird, wenn man einmal entlassen worden ist. Dabei ist er nie geschasst worden. Wenn es brutal wird, musst du dich so abgrenzen, um damit umzugehen.
Wie macht man das?
Dazu gehört das persönliche Umfeld, wo man zum Beispiel abmacht, dass wir privat nicht über den FCB reden.
Nicht mal mit Ihrem Vater, der Sie immer eng begleitet hat?
Auch mit ihm nicht. Seit ich Trainer bin, halte ich das so. Vielleicht wird das nicht immer möglich sein. Aber weil ich weiss, welche Institution der FC Basel ist und weil es Druck geben wird, muss ich nicht noch wissen, was am Stammtisch von meinem Vater geredet wird.
Und wie ist das mit den Kindern?
Es muss nicht, aber es kann sein, dass es mal schwierigere Situationen gibt als noch beim FC Winterthur.
Ihre Kinder, zehn und acht Jahre alt, werden es in der Schule schon zu hören kriegen, wenn ihr Papa mit dem FCB gewinnt – oder verliert.
Meine Tochter und mein Sohn gehen in Biel-Benken zur Schule. So wie ich die Eltern kenne, sind da viele interessierte FCB-Fans darunter. Aber das wird kein Problem werden, weil sie die Dinge voneinander trennen können.
Fahren Sie eigentlich immer noch mit dem E-Bike von zu Hause ins Joggeli?
Ja, zu 90 Prozent. Nur heute nicht, weil ich auf dem Heimweg noch einkaufen muss.
Sie hätten auch erst mal die schöne Seite des Trainerlebens geniessen können, mit der Aufstiegseuphorie in Winterthur und ohne direkte Abstiegssorgen in einer Übergangssaison zum neuen Modus. In Basel stehen Sie vom ersten Tag an unter Erfolgsdruck.
Der Druck in Winterthur war anders, die Herangehensweise aber gleich: Wir wollten alles für den maximalen Erfolg unternehmen. Zunächst ging es darum, den Abstand auf die Spitze zu verkürzen. Dann, so lange wie möglich, vorne dabei zu sein. Aber im Hinterkopf war immer der Aufstieg. Nach 37 Jahren Warten in Winterthur war das eine tolle Challenge.
Was bedeutet das umgemünzt auf Ihre Ambitionen mit dem FC Basel?
Man wird von mir nicht hören, dass wir Titel holen werden. Aber wir werden alles dafür tun, um Titel zu gewinnen. Eine Titelgarantie können wir nicht geben.
Als Sie von 2009 bis 2013 zum zweiten Mal für den FCB gespielt haben, gab es diese Titelgarantie noch.
Andere Zeit, anderes Empfinden. Wer 2009 mit elf Jahren zum ersten Mal ins Stadion gegangen ist, der ist in einer Zeit aufgewachsen, als der FCB acht Mal hintereinander Meister wurde. Für so jemanden ist es 13 Jahre später vielleicht nicht einfach zu akzeptieren, dass es auch andere Phasen gibt. Jemand, der 60 oder 70 Jahre alt ist, hat da schon mehr Verständnis, weil er auch schwere Zeiten des FCB erlebt hat. Jetzt muss man aber sehen: Von zehn möglichen Titeln hat der FCB in den letzten fünf Jahren nur einen geholt.
Was sagt Ihnen das über den Zustand des FCB?
Es gibt offenbar andere Vereine, die sehr gut oder besser gearbeitet haben. Es gibt einfach Zyklen, die irgendwann enden. Dann gilt es, wieder etwas aufzubauen, um wieder eine Dekade prägen zu können. Gegen Manchester United 3:3 zu spielen und 2:1 zu gewinnen, ist unter gewissen Umständen möglich. Das darf man geniessen, unbedingt. Aber es ist einfach nicht die Realität. Die heisst: 500 Millionen Budget dort, 45 bis 50 Millionen hier. Uns allen in Basel täte deshalb wieder eine Portion Demut, Zurückhaltung und ein bisschen Bescheidenheit gut. Trotzdem darf man sich der Tradition, der Bedeutung und der Strahlkraft, die der FCB besitzt, bewusst sein. Das hat nichts mit Bescheidenheit und Demut zu tun. Das ist einfach die Geschichte und das wird immer so bleiben.
Mir hänn imfall e neui Kabine 😉#FCBasel1893 #MirSinBasel #rotblaulive pic.twitter.com/16KXZunHjj
— FC Basel 1893 (@FCBasel1893) July 5, 2022
Das klingt alles sehr vernünftig und es sagt einer, dem klar sein muss, dass ein Trainer in Europa laut den neuesten Erhebungen gerade mal durchschnittlich 506 Tage im Amt ist.
Je nach Liga kann es noch weniger sein. Wenn man das Trainerleben wählt, dann muss man sich selbst sein, authentisch, man muss eine klare Philosophie haben, wie man was möchte. Und darin muss man eine gewisse Flexibilität besitzen, weil es nichts bringt, seinen Spielstil durchziehen zu wollen, wenn man dafür nicht die Spielertypen hat.
Welchen Fussball wollen Sie denn von Ihrer Mannschaft sehen?
Ich bin ein Verfechter von Ballbesitz, von ästhetischem Fussball. Ich brauche aber nicht 80 Prozent Ballbesitz und langweiliges Geschiebe ohne Raumgewinn. Mir geht es um intelligenten Ballbesitz, Rhythmuswechsel in gewissen Phasen, adaptiert an Umschaltmomente und so weiter. Aber so viele Seiten hat Ihre Zeitung gar nicht zur Verfügung, um das zu vertiefen.
Ein bisschen Platz hat es schon für einen Taktik-Exkurs.
Das ginge jetzt zu weit. Es geht ausserdem darum, was ich von einer Mannschaft verlange: im Training, auf dem Platz, in der Kabine und ein Stück weit auch ausserhalb. Alles kann man als Verein oder Trainerstab nicht kontrollieren, was die Jungs neben dem Platz machen. Aber es gibt Regeln für die vier oder die acht Stunden, in denen wir zusammen sind.
Was verlangen Sie da konkret?
Ich erwarte absolute Professionalität in der Vor- und Nachbereitung eines Trainings. In jeder Einheit erwarte ich maximalen Einsatz – was an diesem Tag halt möglich ist, okay. Ich erwarte, dass die Spieler widerstandsfähig sind. Es gibt Widerstände von aussen, medial oder von den Fans. Es gibt Widerstand vom Gegner auf dem Platz, oder solchen vom Trainer, auch künstliche Widerstände.
Werfen wir einen Blick zurück: 2018 haben Sie als U18-Trainer die erste Mannschaft des FCB nach der Trennung von Raphael Wicky zwei Spiele interimistisch betreut. Was haben Sie als Trainer in der Zwischenzeit gelernt?
Unglaublich viel. Damals hatte ich klipp und klar gesagt, dass ich das nur für eine Woche mache. Ich war gar noch nicht so weit, um Trainer des FC Basel zu sein. Ich habe anschliessend meine Diplome gemacht, war bei Lucien Favre in Dortmund. Ich habe viele Sachen gesehen, von denen ich mir gesagt habe: Das ist ein cooler Ansatz. Ich habe mir die Zeit genommen, im Nachwuchsbereich als Trainer zu wachsen, und ich habe bemerkt, dass es mir relativ einfach fällt, eine Gruppe zu bilden. Den Rest müssen Spieler beurteilen, die mit mir gearbeitet haben. Aber alles, was ich bisher als Trainer gemacht habe, macht für mich Sinn und hat mich weitergebracht.
Sie haben dann im August 2018, nachdem Sie als U21-Trainer eigentlich im Rennen als Chefcoach waren, mit einem ziemlich geharnischten Brief fristlos gekündigt. Damals schon liebäugelnd damit, als gereifter Trainer eines Tages zurückzukehren?
Das war kein Thema, weil ich nicht so lebe. Wenn man hier geboren ist, in der Region lebt ...
... und wenn man ein Fussballheld ist.
Das weiss ich nicht, ob das so ist. Aber wenn jemand auf die Idee kommt, dass ich ein guter Trainer für den FCB wäre, dann ist es doch logisch, dass man sich damit befasst. Wenn der FCB nicht angeklopft hätte, wäre ich in Winterthur geblieben.
Vor vier Jahren endete Ihr kurzes Intermezzo mit einer sang- und klanglosen 0:3-Heimniederlage gegen Paok Saloniki und dem Ausscheiden aus der Champions League. Sie sprachen damals davon, die Mannschaft müsse «erwachsener» werden, sie sei auch zu wenig «böse». Wie weit ist die Mannschaft jetzt?
Mit böse meine ich, dass man sich nicht dem Schicksal ergeben darf, dass man sich auflehnen muss. Wir werden Situationen erleben, die nicht immer gerecht sind, Dinge, die für Unverständnis sorgen werden, und wir werden vielleicht eine Baisse als Mannschaft erleben. Gewisse Sachen kannst du als Trainer und Trainerstab regeln, zum Beispiel im Gedankenaustausch mit den Spielern. Andere Einflüsse wiederum muss eine Mannschaft auch selbst regeln können. Eine auf Dauer hinaus gute Mannschaft schafft das.
Ihr Zwischenfazit?
Ich bin nach den ersten vier Wochen sehr überrascht, dass sich die Gruppendynamik so entwickelt, wie wir uns das vorstellen. Da gebührt mein Lob auch dem ganzen Trainerstab. Die Testspiele werte ich nicht vom Ergebnis, sondern von der Art. Wir sind ordentlich unterwegs – im Wissen darum, dass das Spiel gegen den HSV für uns alle nicht befriedigend war. Wie gut wir wirklich sind, zeigt dann die Punkteausbeute.
Wir dürfen vorstellen: Unser Captain-Team ❤️💙#FCBasel1893 #MirSinBasel #rotblaulive pic.twitter.com/yIgkaS1WxI
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Wird die Mannschaft den Erwartungen in Basel und an den FC Basel gerecht werden können? Sie muss schon früh liefern, vor allem in der Qualifikation zur Conference League, was auf der wirtschaftlichen Seite für die FC Basel 1893 AG eminent wichtig ist.
Ich frage es mal anders: Wäre es eine super Saison, wenn wir Dritter werden und drei Jungs gehen für 60 Millionen nach England?
Mit wehenden Fahnen Dritter zu werden, wäre okay. Und die Transfermillionen würden mittelfristig Spielraum geben.
Dann sind wir uns einig. Es ist nicht mein Anspruch an uns, Dritter zu werden. Wir wollen maximalen Erfolg. Aber es kann sein, dass in dieser Saison ein dritter Platz auch das Maximum ist. Der FC Aarau ist am letzten Spieltag auf Platz drei abgerutscht. Deswegen war es ja keine Scheisssaison. Die haben auch einen Riesenjob gemacht.
Wenn die Gruppenphase erreicht wird, würde es bis auf einen kurzen Länderspiel-Unterbruch bedeuten, dass bis Mitte November jeden dritten Tag ein Spiel ansteht. Sind die vielen jungen Spieler dieser für sie noch weitgehenden unbekannten Anforderung gewachsen?
Ich habe den Spielern mitgeteilt, dass es bei uns keine A- und keine B-Elf geben wird. Es wird nur dann so sein, wenn wir sehen, dass Spieler noch nicht so weit sind oder sie nicht in einer gewissen Regelmässigkeit gute Leistungen abliefern. Jeder Spieler wird so vorbereitet, dass er seine Einsatzzeit bekommt. Und dabei interessiert es mich wenig, ob das ein 16-Jähriger ist oder ein 34-Jähriger.
Was ist die Herausforderung für die Trainingssteuerung bei diesem Mammutprogramm?
Wir versuchen in der Vorbereitung so viel wie möglich an intelligenter Belastung in die Spieler hineinzupumpen. Nachher wird die Trainingsplanung relativ einfach: Eine Gruppe regeneriert, eine andere Gruppe trainiert, Abschlusstraining und dann heisst es wieder: Achtung, fertig, los!
Bei jedem Transfer in diesem Sommer hiess es in der offiziellen Kommunikation, dass Sie mit dem Spieler intensiven Kontakt gehabt hätten, zum Teil haben die Spieler geäussert, dass Sie auch wegen Ihnen zum FCB gekommen seien.
Ob Sie wegen mir gekommen sind, das weiss ich nicht. Aber ich habe mit jedem gesprochen.
Sie sind also neben Ihrer Aufgabe als Trainer eine Art Dealer im Vorfeld eines Transfers, der Werbung für den Klub und sein Konzept macht?
Ich mache nicht Werbung für den Klub, sondern für unsere Mannschaft. Ich bin aber kein Dealer, sondern sehe meine Funktion als Begleiter und Förderer.
Wie lernt man das, Menschen zu überzeugen?
Wer mich kennt, der weiss: Ich bin authentisch, ich lüge nicht, sondern sage den Spielern die Wahrheit. Manchmal schmerzt die Wahrheit für den Moment, aber nie wird ein Spieler heimkommen und sagen können, ich sei nicht ehrlich gewesen. Wir sind hart in der Sache, aber sanft im Ton. Dafür, dass ich nicht mehr sanft im Ton bin, braucht es viel. Emotionskontrolle musste ich lernen, das fällt mir inzwischen leicht, aber ich habe den Spielern auch angekündigt, dass es einmal pro Halbjahr vorkommen kann, dass meine Stimme ein bisschen höher wird.
Ist ihre Vergangenheit als Spieler in Frankreich, in Deutschland und in der Nationalmannschaft ein Vorteil, wenn man Spieler dafür gewinnen will, unter Ihnen zu trainieren?
Wenn man Spieler war, kennt man gewisse Dynamiken in der Kabine, die man vorausahnen kann. Das hilft, Konflikte früh zu unterbinden und ein Feuer zu löschen, bevor es sich entfachen kann. Das ist der Vorteil gegenüber jemandem, der nicht Profi war. Unter dem Strich haben die Jungs genau eine Erwartung an dich als Trainer: Dass du sie besser machst. Wenn man dafür nicht genug im Rucksack hat, wird es schwierig, da helfen auch hundert Länderspiele nicht. Natürlich googelt die heutige Social-Media-Generation erst mal deinen Namen, und wenn dein Wikipedia-Eintrag nicht nur zwei Zeilen hat, ist das genauso ein Vorteil, wie zwei Stunden Youtube-Videos über dich. Die Jungs wollen wissen, was ihr Trainer gemacht hat. Aber nach zwei Monaten merken sie dann schon, ob der Trainer nur irgendwas erzählt hat.
Stimmt die Balance zwischen Jung und Alt im Kader?
Ich habe in der 2. Liga bei Timau und auch im Juniorenfussball beim FCB gelernt, mit den Spielern zu arbeiten, die gerade da sind. Es gibt immer eine Wunschvorstellung und einen Istzustand. Und die Spieler, die ich jetzt gerade habe, haben eine unfassbare Qualität. Das habe ich bereits gesagt. Was ich nie gesagt habe ist, dass wir die beste Mannschaft der Liga haben. Das ist ein Unterschied. Natürlich wünsche ich mir auf zwei, drei Positionen noch Verstärkungen. Das ist wirtschaftlich vielleicht schwierig machbar. Aber es gibt diese Wunschvorstellung, die jedoch nicht erfüllt werden muss. Kein Problem. Die Spieler, die da sind, sind für mich top. Aber alle können sich noch verbessern.
Erleichtert es die Aufgabe, dass viele Ihrer Spieler bei grossen Klubs ausgebildet wurden?
Ich masse mir nicht an zu sagen, dass sie besser ausgebildet sind. In den meisten Fällen ist es aber so, dass diese die eigenen Spieler besser machen.
Wer ist Favorit auf den Meistertitel?
Mich interessieren die anderen nicht. Nur in der Woche, wenn wir gegen sie spielen.
Aber Sie haben sicher eine Meinung, wie Ihrer Gegner dastehen und welche Transfers sie gemacht haben.
Sicher.
Was erwarten Sie für eine Saison?
Da halte ich es mit Uli Hoeness. Der Weihnachtsmann bringt keine Titel. Die bringt der Osterhase. Bis November musst du Tuchfühlung zu allem haben, die Entscheidung fällt dann im Frühling. Da geht es dann darum, wer Nerven, Verletzte oder Gesperrte hat.
Einspruch. In den letzten Jahren war die Liga immer schon früh entschieden.
Aber nicht im März. Die Leader hatten Vorsprung, aber es gab ja schliesslich auch schon Jahre, wo aus 13 Punkten noch ein Rückstand wurde.
Das waren Sie aber noch Spieler. Kann der FCZ den Titel verteidigen?
Das will ich nicht beurteilen, aber Zürich hat vier, fünf Spieler, die ich sehr spannend finde.
Kann YB an die Erfolgsserie anknüpfen?
Das weiss ich auch nicht. Es wird auch eine Rolle spielen, wer europäisch in einer Gruppe spielt und wer nicht. Das hat bei dem engen Kalender grossen Einfluss auf die Liga.
Bei Ihrer Vorstellung sagten Sie, David Degen kriegt einmal pro Woche drei Stunden, um mit Ihnen zu diskutieren. Findet diese Sprechstunde schon so statt?
Wir telefonieren viel. Ich rede aber auch viel mit Kaderplaner Philipp Kaufmann. Wir stehen alle im regelmässigen Austausch. Mir ist bewusst, worauf Ihre Frage abzielt. Darum formuliere ich es nochmals genauer: Wir sind nun beide bald 43 und 40 alt. Und damit sicher alt genug, um Privates und Geschäftliches zu trennen. Wenn ich mit meinem Freund Remo Meyer, dem Sportchef des FC Luzern, spreche, frage ich ihn zuerst, ob es ein geschäftliches oder privates Telefonat wird. Und beim FCB ist es so: David Degen gehört der Klub und er ist mein Chef. Privat ist die Basis herzlich, top. Die geschäftliche Basis ist sehr fordernd, kritisch und manchmal sind wir auch komplett anderer Ansicht. Aber ich habe noch nicht einen Moment erlebt, in dem der Ton lauter wurde. Wir haben immer Kompromisse gefunden. Zudem werde ich durch andere Ansichten automatisch reflektierter und besser.
Der andere Ton kommt vermutlich noch.
Das weiss ich nicht. Vielleicht, wenn die Resultate dann mal ausbleiben. Aber ich glaube schon, dass Dave sieht, dass wir als Mannschaft und Trainerteam einige schlaue Sachen machen. Auch David reflektiert sich immer wieder, keine Angst. Wir alle sind aber weit davon entfernt, perfekt zu sein. Daher bitte ich um ein wenig Geduld und Verständnis für uns alle.
Als sie beide noch gemeinsam auf dem Feld standet, waren Sie sowohl in der Nationalmannschaft als auch beim FCB das Alphatier und Degen Ergänzungsspieler. Jetzt haben sich die Rollen verändert.
Ich weiss nicht, ob ich das jemals klarstellen kann, aber ich betone gerne auch in diesem Interview: Die Version von mir als Spieler und die Version von mir als Trainer liegen hunderttausend Planeten auseinander.
Schade, Sie waren ein Knipser und Titelsammler. Das wäre doch auch als Trainer gut.
Aber mich interessiert es nicht, ob ich ein Alphatier war oder nicht. Ich habe jetzt einen Job zu erledigen und mein Auftrag von David Degen und seinen VR-Kolleginnen und -Kollegen ist: Maximaler Erfolg, was auch immer das bedeutet. Spieler zu entwickeln und wenn möglich den ein oder anderen vom Nachwuchs in die erste Mannschaft einzubauen – daran werden mein Trainerteam und ich gemessen.
Ich habe interessante Dinge erfahren, habe mich an Plänen erfreut und hoffe ganz fest, dass der FCB zusammen mit dem Trainer Alex Frei und dem Besitzer David Degen wieder auf einen Erfolgsweg kommt.
Das glaube ich auch, nur ist dies seit geraumer Zeit, eben nicht gerade eine Tugend die man den Baslern zuschreiben kann, angefangen bei den meisten Fans. Nun denn, AF scheint sich als Mensch weiterentwickelt zu haben, da habe ich beim Präsi mehr Bedenken... Ich bin gespannt wo diese Konstellation hin führen wird...