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WM-Qualifikation für Katar: Die Schweiz schlägt Bulgarien zum Auftakt

Switzerland 's team celebrates Haris Seferovic's goal during the World Cup 2022 group C qualifying soccer match between Bulgaria and Switzerland at Vassil Levski stadium, in Sofia, Thursday  ...
Rodriguez, Zuber, Seferovic und Xhaka (v.l.) feiern nach dem 2:0 durch Haris Seferovic.Bild: keystone

Arbeitssieg nach historischem Start: «Diese Mannschaft ist hungrig»

Die Schweiz ist dank einer guten ersten Halbzeit mit einem letztlich ungefährdeten 3:1-Sieg in Bulgarien in die WM-Qualifikation gestartet. Breel Embolo, Haris Seferovic und Xherdan Shaqiri erzielten die Tore zum Erfolg bereits in der Startviertelstunde.
25.03.2021, 20:19
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Mit dem ersten Sieg nach sieben Spielen und seit November 2019 hat die Schweiz die Vorgabe von Nationaltrainer Vladimir Petkovic für die Startphase der WM-Qualifikation zur Hälfte erfüllt. Am Sonntag ist der zweite Pflichtsieg in St. Gallen gegen Litauen gefordert, um mit Ruhe und einem guten Gefühl im Juni an die EM-Endrunde zu reisen und um den Druck auf Italien vor dem ersten Duell mit dem Gruppenfavoriten in der WM-Qualifikation Anfang September aufrecht zu halten.

«Solche Spiele muss man gewinnen.»
Granit Xhaka
Das frühe 1:0 durch Breel Embolo.Video: streamja

«Ruhig, selbstbewusst und mit Freude nach vorne spielen». Das hatte Vladimir Petkovic von seinem Team am Tag vor der Partie verlangt. Und einen Wunsch hatte er auch noch geäussert: «Schnell ein Tor erzielen.» Den perfekten Ablauf des Abends hatte der Coach im Kopf. Doch im Spiel kam alles sogar noch besser.

Es war noch keine Viertelstunde gespielt, als die Schweizer bereits 3:0 führten. Innerhalb von nur sechs Minuten erzielten Breel Embolo mit dem Kopf (7.), Haris Seferovic mit einem Flachschuss (10.) und Steven Zuber, der den Ball nach einem Schuss von Xherdan Shaqiri nur einschieben muss, die drei Tore zur frühen, beruhigenden und natürlich entscheidenden Führung.

Haris Seferovic legt in der 10. Minute nach.Video: streamja

Rekord: 3:0 nach 13 Minuten

Der Auftakt in die WM-Qualifikation war in Sofia somit früh zum Spiel der Schweizer Rekorde geworden. Drei Tore in so kurzer Zeit hatte es noch nie gegeben – gebrochen war der Rekord von drei Treffern in acht Minuten aus dem legendären WM-Viertelfinal 1954 gegen Österreich. Und auch einen 3:0-Vorsprung zu einem derart frühen Zeitpunkt hatte es noch nie gegeben. Die bisherige Bestmarke stammte aus dem Jahr 2009, als die Schweiz unter Ottmar Hitzfeld in Luxemburg nach 22 Minuten 3:0 in Führung lag.

«Das Gegentor war etwas unglücklich, aber das kann passieren. Wir wollten früh ein Tor machen und das ist uns gelungen. Die Mannschaft ist hungrig. Die erste Halbzeit war sehr gut, aus der zweiten müssen wir noch lernen.»
Granit Xhaka

Die Schweizer zeigten bis zur Pause ungeachtet der schwachen Gegenwehr des limitierten Kontrahenten eine sehr gute Leistung. Sie blieben auch mit dem klaren Vorteil im Rücken konzentriert und spielten dadurch ihre technisch-taktische Überlegenheit aus. In der ersten Halbzeit hatten die Schweizer fast 80 Prozent Ballbesitz. Sie liessen dem Gegner keine Zeit zur Erholung und liefen nie auch nur ansatzweise Gefahr, einen Gegentreffer zu kassieren. Der Unterschied von 52 Plätzen im FIFA-Ranking war zwischen den beiden Auswahlen in jeder Sekunde sichtbar.

«Es war wichtig, dass wir unsere ersten Chancen alle genutzt haben. Die zweite Halbzeit war zu locker und der Leistungsabfall zu gross.»
Trainer Vladimir Petkovic
Steven Zuber schiebt zum 3:0 ein.Video: streamja

Doch so ganz zum Schweizer Monolog mit Trainingscharakter wollten die Bulgaren dieses Spiel dann doch nicht verkommen lassen. Nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn nützte Kiril Despodov vom bulgarischen Serienmeister Ludogorez Rasgrad einen Fehler von Remo Freuler, um Yann Sommer mit einem Flachschuss zum 1:3 zu bezwingen.

Es war der Start in eine Phase, in welcher die Schweizer die Kontrolle über Spiel und Gegner nicht mehr hatten. Es war ihr Glück, dass Yann Sommer nach etwas mehr als einer Stunde einen Kopfball von Captain Georgi Kostadinov in extremis zum Corner abwehren konnte. Das Spiel war nicht am Punkt angelangt, an dem es hätte kippen können. Aber man stellte sich aus Schweizer Sicht besser nicht vor, was im Stadion los gewesen wäre, wäre die Vasil-Levski-Arena nicht menschenleer, sondern mit 30'000 bulgarischen Fans gefüllt gewesen.

Das 1:3 durch Kirlil Despodov nach einem Fehler von Remo Freuler. Video: streamja

Am Ende reichte es den Schweizern ohne grosses Zittern zu den angestrebten drei Punkten. Doch so sehr sie für ihren Auftritt in der ersten Halbzeit zu loben sind, so sehr müssen sie sich für das Gezeigte nach der Pause kritisieren lassen. Es passte nicht zu den Ansprüchen dieser Mannschaft, dass sie einen Gegner, der von den letzten 22 Länderspielen nur zwei hatte gewinnen können, aufbauten und latent Gefahr liefen, das Spiel mit einem zweiten Gegentor tatsächlich nochmals spannend zu machen.

Bulgarien - Schweiz 1:3 (0:3)
Vasil-Levski-Nationalstadion. - Keine Zuschauer. - SR Dabanovic (MNE).
Tore: 7. Embolo (Rodriguez) 0:1. 10. Seferovic (Shaqiri) 0:2. 13. Zuber 0:3. 46. Despodov 1:3.
Bulgarien: Plamen Iliev; Popov, Dimov, Boschikov, Sanev, Cicinho (70. Zvetanov); Malinov (70. Chotschev), Kostadinov; Jomov (70. Ilian Iliev), Despodov (48. Delev); Dimitar Iliev (46. Atanas Iliev).
Schweiz: Sommer; Elvedi, Akanji, Rodriguez; Mbabu, Freuler (86. Sow), Xhaka, Zuber (75. Zakaria); Shaqiri (75. Vargas); Embolo (90. Mehmedi), Seferovic (86. Gavranovic).
Bemerkungen: Bulgarien ohne Galabinov (verletzt), Schweiz ohne Schär, Steffen und Omeragic (alle verletzt).
Verwarnungen: 54. Akanji (Foul). 69. Cicinho (Foul). (nih/sda)

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DichterLenz
25.03.2021 19:02registriert Juni 2017
Wurde schon erwähnt dass Seferovic nicht mehr in Sursee wohnt?
1326
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mikel
25.03.2021 19:14registriert Februar 2014
Alles gut. 3:0. Aber an den Sascha Ruefer werd ich mich nie gewöhnen...
1244
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Remus
25.03.2021 19:39registriert Dezember 2016
Immer wieder spannend zu sehen wie schnell Sascha Ruefer seine Meinung ändert.
1. Halbzeit: "Ein Traumstart!! ICH würde sagen mind. 1 Klasse unterschied! ICH denke es ist richtig dass die Schweiz Tempo rausnimmt. Sie haben ja alles absolut unter Kontrolle."

2. Halbzeit: "Oh die Bulgaren werden besser. Da haben WIR noch von einer Klasse Unterschied gesprochen..."

Du, mein lieber Sascha Ruefer, bist der einzige der das Spiel nach 30min Führung bereits beendet und gewonnen sieht.
12013
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