Knapp 24 Stunden nach Titelverteidiger Bayern München (8:0 gegen Schalke 04) ist auch Borussia Dortmund mit einem überzeugenden Heimsieg in die neue Saison gestartet. Vier der vielen jungen Spieler in Lucien Favres Kader waren für die Tore zuständig. Das erste war eine Co-Produktion zweier 17-Jähriger: Neuzugang Jude Bellingham bereitete es für Giovanni Reyna vor.
Den zweiten Treffer erzielte der 20-jährige Goalgetter Erling Haaland, als er einen von Reyna herausgeholten Foulpenalty verwandelte. Im Fernduell um die Torschützenkrone gegen Robert Lewandowski (gestern ein Treffer) legte der Norweger danach vor: Jadon Sancho (20) bediente Haaland, der den Ball nach einem langen Sprint gefühlvoll über den Schweizer Natigoalie Yann Sommer lobte.
10'000 Zuschauer. - Tore: 35. Reyna 1:0. 54. Haaland (Foulpenalty) 2:0. 77. Haaland 3:0. - Bemerkungen: Dortmund mit Bürki und Akanji, ohne Hitz (Ersatz), Mönchengladbach mit Sommer und Elvedi, ohne Embolo, Zakaria (beide verletzt) und Lang (Ersatz).
Der VfB Stuttgart und sein Schweizer Goalie Gregor Kobel bekamen gleich im ersten Spiel nach dem Wiederaufstieg zu spüren, dass eine Liga höher ein anderer Wind weht. Routinier Nils Petersen (8.) und Roland Sallai (26.) schossen Freiburg 2:0 in Führung, noch ehe eine halbe Stunde gespielt war.
Gleich nach Wiederbeginn vergab Stuttgart eine grosse Chance, um zu verkürzen. Praktisch im Gegenzug erhöhte Vincenzo Grifo auf 3:0, mutterseelenalleine konnte er nach einem Querpass von Lucas Höler einschieben. Damit war der Südwest-Gipfel vermeintlich entschieden.
Doch der VfB zeigte Moral. Zunächst traf Sasa Kalajdzic kurz nach seiner Einwechslung. Und spätestens als Silas Wamangituka in der 81. Minute auf 2:3 verkürzte, witterte der Aufsteiger noch einmal Morgenluft. Doch alles Drängen war vergeblich: Freiburg rettete den Auswärtssieg beim Aufsteiger über die Zeit.
8000 Zuschauer. - Tore: 8. Petersen 0:1. 26. Sallai 0:2. 48. Grifo 0:3. 71. Kalajdzic 1:3. 81. Wamangituka 2:3. - Bemerkung: Stuttgart mit Kobel.
Schlechter als für den 1. FC Köln kann eine Saison kaum beginnen. Keine vier Minuten waren gespielt, als Nationalspieler Jonas Hector ein Rückpass zum Torhüter Timo Horn völlig misslang, Andrej Kramaric liess sich nicht zwei Mal bitten und brachte Hoffenheim in Führung. Diese glich ein Neuer aus: Sebastian Andersson, erst unter der Woche von Union Berlin verpflichtet, brauchte nur 22 Minuten, um erstmals als Kölner zu treffen. Zur Pause führte dennoch Hoffenheim 2:1, weil Kramaric einen Penalty verwertete.
Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann lenkte einen Kölner Abschluss in der 87. Minute brillant an den Pfosten ab, doch von da prallte er Dominick Drexler vor die Füsse – und der spielt für die «Geissböcke», er schoss das späte 2:2.
Aber das Spiel endete so, wie es begonnen hatte: Mit einem Treffer von Andrej Kramaric. In der Nachspielzeit traf der Kroate zum dritten Mal an diesem Nachmittag und auf diesen Gegentreffer fanden die Kölner keine Antwort mehr.
Keine Zuschauer. - Tore: 4. Kramaric 0:1. 22. Andersson 1:1. 45. Kramaric (Foulpenalty) 1:2. 86. Drexler 2:2. 92. Kramaric 2:3.
Nach einer fürchterlichen letzten Saison hoffte Werder Bremen auf eine bessere Spielzeit. Doch womöglich droht den Norddeutschen erneut ein Jahr, das vom Abstiegskampf geprägt wird. Hertha BSC, das mit viel Geld in die Bundesliga-Spitzengruppe vorstossen will, legte kurz vor der Pause mit einem Doppelschlag die entscheidende Distanz. Peter Pekarik (42.) und Dodi Lukebakio (45.+2) nutzten es eiskalt aus, dass sie von den Bremern ungenügend gedeckt wurden.
Die effizienten Gäste sorgten nach rund einer Stunde für die Entscheidung an der Weser. Der frühere Sion-Brasilianer Matheus Cunha schob zur 3:0-Führung der Hauptstädter ein.
Zwar gelang den Bremern noch Resultatkosmetik, Davie Selke traf nach 70 Minuten. Doch am Ende lagen wieder drei Treffer zwischen den beiden Teams, weil der neuverpflichtete Jhon Cordoba das 4:1 für die Hertha schoss.
8500 Zuschauer. - Tore: 42. Pekarik 0:1. 45. Lukebakio 0:2. 62. Cunha 0:3. 69. Selke 1:3. 90. Cordoba 1:4.
Ruben Vargas wurde zum ersten der 17 in dieser Saison in der Bundesliga engagierten Schweizer, der sich in die Torschützenliste eintragen konnte. Kurz vor der Pause stand er goldrichtig, um eine Flanke unbedrängt zum 1:0 für Augsburg ins Tor zu nicken.
Es dauerte bis zur 75. Minute, bis dem Heimteam der Ausgleich gelang. Marius Bülter lenkte den Ball nach einem Querpass aus fünf Metern unbedrängt ins Netz. Die Freude der «Eisernen» darüber hielt nicht lange an, denn nur wenige Minuten später brachte der Österreicher Michael Gregoritsch die Augsburger erneut in Führung. Kurz vor dem Schlusspfiff besiegelte André Hahn den Auswärtssieg.
4500 Zuschauer. - Tore: 41. Vargas 0:1. 75. Bülter 1:1. 82. Gregoritsch 1:2. 89. Hahn 1:3. - Bemerkung: Augsburg bis 76. mit Vargas.
Neuling Arminia Bielefeld holte den ersten Punkt zur Mission «Klassenerhalt». Auswärts gingen die Arminen durch Cebio Soukou (51.) in Führung, welche durch André Silva (63.) ausgeglichen wurde.
6500 Zuschauer. - Tore: 51. Soukou 0:1. 61. Silva 1:1. - Bemerkungen: Frankfurt ab 46. mit Zuber, ohne Sow (Ersatz), Bielefeld ab 13. mit Brunner (verwarnt).
(ram)