Der FC Luzern verbessert massiv seine Aussichten, den Barrage-Platz der Super League in den letzten Runden loszuwerden. Die Innerschweizer gewinnen auswärts gegen den direkten Konkurrenten Sion 3:1.
Zwei Runden vor Schluss liegen die Luzerner nur noch einen Punkt hinter den Wallisern, denen sie im Vergleich der Tordifferenzen deutlich überlegen sind. Punktgleich mit Luzern sind die Grasshoppers. Die Zürcher tragen ihr Spiel der 34. Runde am Donnerstagabend auswärts gegen den zweitplatzierten FC Basel aus.
Bevor Dejan Sorgic kurz vor der Pause das 1:0 erzielte, waren die Luzerner schon zweimal sehr nahe an die Führung herangekommen. Einmal klärte Sions Rechtsverteidiger Dimitri Cavaré vor der Torlinie für den geschlagenen Goalie Kevin Fickentscher, beim zweiten Mal entschärfte ebendieser Fickentscher eine Kopfball von Dejan Sorgic mit einer tollen Parade. Bei Sorgics 1:0 allerdings passierte Fickentscher ein schwerer Lapsus. Er unterschätzte und unterlief eine hohe Flanke von Samuele Campo.
Zwölf Minuten nach der Pause doppelte Marvin Schulz nach. Die Vorarbeit leistete wie öfter in den letzten Wochen Mohamed Dräger. Der deutsch-tunesische Verteidiger erzielte später das 3:0 selber. Sions Tor schoss Anto Grgic kurz vor Schluss mit einem Foulpenalty.
Für die sich auf bemerkenswerte aufbäumende Mannschaft von Trainer Mario Frick war es der vierte Sieg in den letzten fünf Spielen - und der erste Auswärtssieg seit dem 2:1 in Lausanne in der 23. Runde. Die Innerschweizer fertigten zuletzt der Reihe nach Lausanne-Sport, Servette und Sion – also die ganze welsche Fraktion der Super League – mit insgesamt 10:1 Toren ab.
Sion - Luzern 1:3 (0:1) 9600 Zuschauer.
SR Schärer.
Tore: 44. Sorgic (Campo) 0:1. 57. Schulz (Dräger) 0:2. 72. Dräger (Gentner) 0:3. 87. Grgic (Foulpenalty) 1:3.
Sion: Fickentscher; Bamert, Ndoye, Benito; Zuffi; Cavaré (62. Saintini), Baltazar (87. Araz), Grgic, Itaitinga (87. Adryan); Stojilkovic, Karlen (62. Bua).
Luzern: Müller; Dräger (83. Sidler), Burch, Simani, Frydek; Jashari; Schulz, Gentner (83. Schürpf); Campo (70. Cumic); Sorgic (70. Kvasina), Abubakar (56. Ndiaye).
Bemerkungen: Sion ohne Marquinhos (gesperrt), Wesley, Kabashi und Fayulu (alle verletzt). Luzern ohne Ugrinic (gesperrt), Monney und Loretz (beide verletzt). Verwarnungen: 13. Karlen (Unsportlichkeit), 13. Simani (Unsportlichkeit), 20. Baltazar (Foul), 31. Schürpf (Luzern, nicht im Spiel/Reklamieren).
Lugano wird die Meisterschaft aller Voraussicht nach nicht in den Top 3 abschliessen. Vier Tage vor dem Cupfinal spielen die Tessiner auswärts gegen Servette trotz zweimaliger Führung nur 2:2.
Lange sah es in Genf nach einem Sieg der Gäste aus. Der zur Pause einwechselte Sandi Lovric brachte Lugano nach 63 Minuten zum zweiten Mal an diesem Abend in Führung. Doch Servette sicherte sich in der Nachspielzeit nach zuletzt vier Niederlagen immerhin wieder einmal einen Punkt. Dimitri Oberlin verwandelte nach einem Videostudium des Schiedsrichters einen Foulpenalty zum 2:2-Ausgleich. Kurz zuvor hatte dessen Teamkollege Ronny Rodlin nur den Pfosten getroffen.
Schon die ersten beiden Treffer durch Luganos Goalgetter Zan Celar (10.) und Chris Bedia (52.) fielen (jeweils nach Handspielen im Strafraum) vom Elfmeterpunkt aus.
Lugano liegt zwei Runden vor Schluss fünf Punkte hinter den drittplatzierten Young Boys. Damit müssen die Tessiner nun wohl am Sonntag den Cupfinal gegen St. Gallen gewinnen, um in der nächsten Saison europäisch spielen zu können.
Servette - Lugano 2:2 (0:1) 3462 Zuschauer.
SR Cibelli.
Tor: 10. Celar (Handspenalty) 0:1. 52. Bedia (Handspenalty) 1:1. 63. Lovric (Lavanchy) 1:2. 91. Oberlin (Foulpenalty) 2:2.
Servette: Frick; Diallo (67. Bauer), Vouilloz, Rouiller, Clichy; Cognat, Cespedes, Valls (80. Ricky); Stevanovic, Bedia (67. Rodelin), Antunes (67. Oberlin).
Lugano: Osigwe; Lavanchy, Hajrizi, Durrer, Yuri (74. Cinquini); Mahmoud (80. Josipovic), Sabbatini, Bottani (46. Lovric), Amoura, Celar (68. Muci), Haile-Selassie (46. Valenzuela).
Bemerkungen: Servette ohne Imeri, Sasso (beide gesperrt), Fofana, Sawadogo, Mendes und Pédat (alle verletzt). Lugano ohne Custodio, Saipi (beide gesperrt), Maric, Ziegler, Daprelà, Rüegg, Baumann, Aliseda, Guidotti, Facchinetti und Alexander Muci (alle verletzt). 27. Lattenschuss von Mahmoud. 88. Pfostenschuss von Rodelin. Verwarnungen: 9. Vouilloz (Handspiel). 21. Bottani (Foul), 25. Mahmoud (Foul), 45. Sabbatini (Foul). (rst/sda)