Der Frust über das Unentschieden sass tief – und entlud sich direkt auf dem Spielfeld. Nach dem 2:2 gegen Leicester City, das Nottingham Forest im Kampf um die Champions-League-Plätze zurückwarf, suchte Klubeigentümer Evangelos Marinakis persönlich das Gespräch mit Trainer Nuno Espírito Santo – mitten auf dem Rasen.
Santo wollte dem griechischen Besitzer die Hand reichen, doch der ignorierte die Geste und fuhr den Coach lautstark an. Sekundenlang schimpfte Marinakis auf den Trainer ein, ehe er sichtlich aufgebracht das Spielfeld wieder verliess.
Die Ausgangslage nach dem Remis: Nottingham liegt in der Tabelle nur noch auf Rang sieben, einen Punkt hinter Aston Villa und Chelsea. Weil die Premier League aufgrund ihrer starken Europapokal-Leistungen einen zusätzlichen Startplatz für die kommende Champions-League-Saison erhält, reicht bereits Platz fünf zur Qualifikation.
Mit einem Sieg hätte Nottingham diesen zumindest vorübergehend erreicht. Nun geht es am zweitletzten Spieltag gegen West Ham und dann am letzten ausgerechnet gegen Chelsea – ein direktes Duell um die Königsklasse.
Sky-Experte Gary Neville äusserte sich anschliessend deutlich:
Marinakis gilt als impulsiver Klubchef. Neben Nottingham gehört ihm auch der griechische Rekordmeister Olympiakos Piräus. In der Vergangenheit hatte er mehrfach mit drastischen Aussagen für Aufsehen gesorgt. Nach einem 0:3 von Olympiakos etwa hatte er seine Spieler beschimpft, sie seien «nicht einmal das Toilettenpapier in unserem Trainingszentrum wert».
Auch abseits des Rasens ist der Geschäftsmann immer wieder in den Fokus geraten. Der ehemalige Reeder soll in Korruptions- und Manipulationsaffären verwickelt gewesen sein, unter anderem wurde ihm zur Last gelegt, ein Bombenattentat auf die Bäckerei eines Schiedsrichters in Auftrag gegeben zu haben. Zudem wurde er einst wegen Heroinschmuggels angeklagt. Seit 2017 ist Marinakis Eigentümer von Nottingham Forest.
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