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Wetzikon und Escholzmatt-Marbach träumen vom ganz grossen Cup-Los

Der Jurist des Schweizerischen Fussballverbandes SFV, Robert Breiter, der Marketingchef des Sponsors AWD, Philippe Hauenstein, und die Moderatorin Jubaira Bachmann, von links, fuehren die Ziehung der  ...
19 Teams aus Super League und Challenge League warten auf die Amateurklubs.Bild: KEYSTONE

Die drei Kleinsten träumen im Schweizer Cup vom ganz grossen Los

Heute wird die 1. Hauptrunde im Schweizer Cup ausgelost. Mit dabei sind ein Viertligist und zwei Teams, die in der abgelaufenen Saison noch in der 3. Liga gespielt haben. Alle träumen sie nun von einem möglichst attraktiven Los.
28.06.2019, 09:1828.06.2019, 15:53
Ralf Meile
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Escholzmatt-Marbach

Traumlose: Luzern, YB und Thun

Die Entlebucher spielen in der 4. Liga und kämpften dort eher gegen den Ab- als um den Aufstieg. Im Cup ist der FC Escholzmatt-Marbach dabei, weil der Klub die Fairplay-Trophy der SUVA gewonnen hat: als fairster Klub von rund 1450 Vereinen im ganzen Land.

«Wir freuen uns natürlich riesig über diesen Erfolg», sagt Präsident Philipp Duss. «Jetzt hoffen wir auf eine gute Auslosung, natürlich würden wir am liebsten gegen den FC Luzern, YB oder Thun spielen. Und gutes Wetter am Spieltag würde sicher für hohe Frequenzen am Bratwurststand sorgen.»

FC Escholzmatt-Marbach
Idyllisch gelegen: der Sportplatz Ebnet mit seinen Naturtribünen.Bild: FC Escholzmatt-Marbach

Duss hat es wortwörtlich in der Hand, wer als Gegner auf den Sportplatz Ebnet kommt: Der Klubpräsident wird heute Abend die Lose ziehen.

Wetzikon

Traumlose: Zürich und GC

Den Zürcher Oberländern gelang ein Jahr nach dem Abstieg in die 3. Liga eine perfekte Saison. Sie stiegen umgehend wieder in die 2. Liga regional auf und sie gewannen den Zürcher Cup.

Die Wetziker erhalten ihre Trophäe.Video: YouTube/Urs Huber

Der Final war dramatisch: Wetzikon gelang gegen den SV Schaffhausen in der 95. Minute der Ausgleich zum 1:1. Danach behielt das von Ex-Profi Gabor Gerstenmaier (u. a. Luzern, 4 Länderspiele für Rumänien) trainierte Wetzikon im Penaltyschiessen die Oberhand.

FC Wetzikon
Feiern können sie schon wie die Grossen: Wetzikon jubelt mit dem Cup.Bild: FC Wetzikon

«Aufgestiegen und jetzt Cupsieger – etwas Geileres gibt es gerade nicht», strahlte Goalie Mauro Gantenbein nach dem Spiel im «Zürcher Oberländer». Nun träumen sie davon, auf der Sportanlage Meierwiesen einen grossen Klub aus der Super League empfangen zu können. Und sollte es Rekord-Cupsieger GC oder Winterthur werden, wäre auch ein Gegner aus der Challenge League höchst willkommen.

Schönberg

Traumlose: YB und Lausanne

Mit 16 Punkten Vorsprung ist der FC Schönberg aus der Stadt Freiburg in die 2. Liga regional aufgestiegen. Im Cupfinal gelang die Überraschung gegen das höherklassige Piamont.

Schönbergs Tore im Final und der Jubel über den Triumph.Video: streamja

Der Klub ist eine Familienangelegenheit: Gleich vier Brüder stehen im Team. Valon Sefa ist Spielertrainer, Shqiprim Sefa ist Regisseur der Mannschaft, Ahmet Sefa der Topskorer und Blerton Sefa der Goalie.

Für den Spielertrainer eine Situation, die nicht immer einfach ist. «Es kommt durchaus vor, dass ich Spieler anschnauze, auch meine Brüder. Wenn sie mir dann zurückgeben, ist das heikel. Wie sollen mich die anderen im Team als Trainer respektieren, wenn es meine Brüder nicht tun?», sinnierte er in den «Freiburger Nachrichten». Die Lösung sei einfach, meinte Bruder Ahmet: «Wenn es doch einmal vorkommt, dass sich Valon und einer von uns streiten, dann geht jeweils ein anderer von uns dazwischen und erinnert die beiden daran, wer der Trainer ist und das Sagen hat.»

Der Einzug in die 1. Cup-Hauptrunde ist der bisherige Höhepunkt einer erfolgreichen Kurskorrektur. Sefa, der mit der Familie 1999 aus dem Kosovo in die Schweiz gekommen war und heute als Oberstufenlehrer arbeitet, nahm sich vor, beim Quartierverein etwas Nachhaltiges aufzubauen. Denn noch vor zwölf Jahren, vor seiner Zeit, geriet der FC Schönberg wegen einer wüsten Massenschlägerei in die Schlagzeilen und hatte als Folge während zweieinhalb Jahren keine Aktiv-Mannschaft mehr.

Alle 64 Teilnehmer

Die Auslosung beginnt um 19 Uhr. Sie kann hier im Stream auf der Verbands-Website mitverfolgt werden.

Super League (10): Basel, Lugano, Luzern, Xamax, Servette, Sion, St.Gallen, Thun, YB, Zürich.

Basels Marek Suchy, mit Pokal, feiert mit seinem Team nach dem Schweizer Fussball Cupfinalspiel zwischen dem FC Basel und dem FC Thun, am Sonntag 19. Mai 2019, im Stade de Suisse in Bern. (KEYSTONE/Ma ...
Titelverteidiger ist der FC Basel.Bild: KEYSTONE

Challenge League (9): Aarau, Chiasso, GC, Kriens, Lausanne, Stade Lausanne-Ouchy, Schaffhausen, Wil, Winterthur.

Promotion League (9): Rapperswil-Jona, Yverdon, Bellinzona, YF Juventus, Cham, Bavois, Nyon, Black Stars Basel, Etoile Carouge.

1. Liga (10): Wohlen, Bassecourt, Linth 04, Bulle, Echallens, Lancy, Meyrin, Red Star Zürich, Wettswil-Bonstetten, Olympique de Genève.

2. Liga interregional (12): Monthey, Sursee, Freienbach, Taverne, Olten, Allschwil, Signal FC Bernex-Confignon, Muri AG, Spiez, Rotkreuz, Calcio Kreuzlingen, Gambarogno-Contone.

2. Liga regional (13): Mutschellen, Rothorn BE, Altstätten, Concordia Basel, Uster, Iliria SO, Perly-Certoux, Béroche-Gorgier, Pully, Saxon-Sports, Seefeld Zürich, Schönberg FR, Wetzikon.

4. Liga (1): Escholzmatt-Marbach.

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quelle: keystone / alessandro della valle
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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Elpampa
28.06.2019 10:01registriert September 2018
Ich liebe die erste Cuprunde! Fussball auf dem Lande, wodurch ein Volksfest garantiert ist.

Das beste wäre noch, wenn man noch eine "Gruppenunterteilung" machen würde. Z.b. würde eine Partie Wetzikon-SG mehr Zuschauer bringen als Perly Centoux-SG
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ZSC-Verteidiger Yannick Weber selbstkritisch: «So wirst du definitiv nicht Meister»
Die ZSC Lions schaffen es nicht, dem Playoff-Final gegen Lausanne als Favorit den Stempel aufzudrücken. Nach der 2:5-Auswärtsniederlage am Dienstag zeigen sich die Spieler selbstkritisch und suchen nach Erklärungen.

Noch liegen die Vorteile bei den ZSC Lions. Sie können Meister werden, wenn sie zuhause ungeschlagen bleiben, haben drei Spiele weniger in den Beinen als die Lausanner und verfügen objektiv über das bessere und breitere Kader. Der blasse Auftritt am Dienstagabend in Lausanne, der bisher schlechteste in den laufenden Playoffs, lässt aber Fragen offen. Während Coach Marc Crawford die Niederlage schönredet, sprechen die Spieler Klartext.

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