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Real Madrid gegen den FC Barcelona – kein anderes Duell elektrisiert die Fussball-Fans dieser Welt so sehr wie der spanische «Clásico». Standesgemäss ist es mal wieder ein Spitzenkampf. Der Tabellenzweite Real empfängt heute Leader Barça. Mit einem Sieg würden die «Königlichen» an der «Blaugrana» vorbeiziehen.
Vor dem 263. Duell beschäftigen aber andere Fragen Fans und Experten gleichermassen:
Antworten auf diese Fragen gibt es heute frühestens ab 18.15 Uhr. Genug Zeit also, um noch ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen. Deshalb schauen wir zurück auf die acht denkwürdigsten Partien zwischen Real und Barça seit dem ersten Duell am 13. Mai 1902.
Rückspiel im spanischen Supercup: Nach dem 2:2 im Hinspiel gewinnt der FC Barcelona dank einem Tor von Lionel Messi in der 88. Minute mit 3:2. Bei den Real-Spielern brennen nach dem späten Siegestreffer die Sicherungen durch. Real-Verteidiger Marcelo holt Barça-Neuling Cesc Fàbregas an der Mittellinie – unmittelbar vor den Spielerbänken – mit einer brutalen Blutgrätsche von den Beinen. Klar, dass er vom Platz fliegt.
Klar, dass es zur Rudelbildung kommt, an der sich fast alle Spieler sowie Betreuer und Trainer beteiligen. Allen voran José Mourinho: Der Real-Trainer versucht, Barcelona Co-Trainer Tito Vilanova am Ohr zu ziehen, doch sein Finger landet in der Hitze des Gefechts im Auge seines Kollegen. Festgehalten von den TV-Kameras.
Im Sommer ist José Mourinho zu Real Madrid gewechselt und die Erwartungen an den «Special One» waren riesig. Alle Titel sollten her und bitte auch gerne sofort. Zunächst läuft eigentlich alles wie geplant: Vorzeitige Qualifikation für den Champions-League-Achtelfinal, Tabellenführung in der Primera Division und noch keine einzige Niederlage.
Doch dann kommt der FC Barcelona und macht alles dem Erdboden gleich. Hilflos rennen die Real-Spieler den Passkombination Barcelonas, das damals Tiki-Taka in Perfektion zelebriert, hinterher. Xavi, Pedro, zweimal Villa und Jeffron sorgen mit ihren Treffern für eine 0:5-Klatsche. «Das war die grösste Niederlage meiner Karriere», sagt Mourinho nach der Partie und schwört Rache. So werden die nächsten Clásicos zu regelrechten Hass-Duellen (siehe oben) ...
Real macht in den Wochen vor dem Clásico Punkt um Punkt auf Leader Barça gut und hat plötzlich wieder reelle Titelchancen. Doch daraus wird nichts: Die «Königlichen» verlieren 2:6 und kassieren eine der bittersten Heimniederlagen aller Zeiten.
Dabei geht Real durch Higuain sogar noch in Führung. Was dann aber folgt, ist pure Demütigung. Zweimal Henry, zweimal Messi, Puyol und Pique treffen, Cannavaro, Robben, Raul und Co. sind bedient. Barça schliesst die Saison in Pep Guardiolas erstem Jahr als Cheftrainer schliesslich mit dem Triple ab.
Der FC Barcelona gewinnt auswärts im Estadio Santiago Bernabéu gegen Zidane, Ronaldo, Beckham und Co. locker mit 3:0. Der überragende Ronaldinho bereitet Eto'os ersten Treffer vor und trifft dann selbst zweimal.
Was dann folgt, konnte nicht erwartet werden: Die Real-Fans erheben sich von ihren Plätzen und feiern den Brasilianer mit einer Standing Ovation. Das gab es in der Hauptstadt nur ein einziges Mal zuvor: 1984 entzückte ein gewisser Diego Maradona mit seiner Leistung im Barça-Trikot ebenfalls die Real-Fans.
Luis Figo ist bis zum Jahr 2000 Captain und Publikumsliebling beim FC Barcelona. Doch als er für die damalige Rekord-Ablösesumme von 60 Millionen Euro ausgerechnet zum Erzrivalen Real Madrid wechselt, sind die Barça-Fans über diesen Hochverrat fuchsteufelswild.
Als Figo zum ersten Mal im Real-Trikot im Camp Nou aufläuft ist dann auch die Hölle los. Die Partie, die torlos endet, muss zwischendurch für 15 Minuten unterbrochen werden, weil Figo mit Glasflaschen, Billardkugeln, Klappmessern und sogar mit einem abgetrennten Schweinekopf beworfen wird.
Real Madrid befindet sich seit Jahren in der Krise, seit 1990 warten die «Königlichen» auf einen Meistertitel, noch viel länger auf einen internationalen Titel. Da kommt der 5:0-Heimsieg gegen Barcelona, das zuletzt viermal in Serie Meister wurde, mehr als recht.
Der Chilene Ivan Zamorano komplettiert noch vor der Pause seinen lupenreinen Hattrick, nach Wiederbeginn erhöhen Luis Enrique und Amavisca. Vom Kantersieg beflügelt stürmt Real dann zum langersehnten 26. Titel.
Der FC Barcelona demütigt Real im Bernabeu mit 5:0 und Johann Cruyff «erfindet» an diesem Tag jenen Fussball, den Barça bis heute zelebriert. Der Holländer mit der Nummer 9 ist der überragende Spieler auf Platz.
Cruyff dribbelt, passt, rennt, grätscht, erkämpft sich Bälle, treibt sie übers Feld. Nach einem Dribbling im Strafraum auf engstem Raum krönt er seine Leistung mit dem 2:0. Da kann selbst Real-Superstar Günter Netzer nur staunen.
Mit einem 3:0-Vorsprung reist der FC Barcelona zum Cup-Rückspiel nach Madrid und kriegt dort die Ressentiments der Franco-Diktatur zu spüren. Dem Generalissimus sind die widerspenstigen Katalanen, die die Unabhängigkeit ihres Landes fordern, ein Dorn im Auge.
So werden die Barça-Spieler in der Kabine von der Polizei bedroht, um absichtlich zu verlieren. Sie tun es – und wie. 1:11 verliert die «Blaugrana». Kein Wunder: Weil er ständig mit Steinen beworfen wird, hält sich der Torhüter fast nur ausserhalb des Strafraums auf. Nach dem unter offensichtlichem Protest zustande gekommenen Kantersieg werden mehrere Barça-Akteure gesperrt.