Ein Hattrick in einem Champions-League-Spiel – davon träumt so ziemlich jeder Stürmer. Für Juve-Stürmer Alvaro Morata wurden seine drei Tore gegen den FC Barcelona aber zum Albtraum. Denn keines davon zählte. Jedes Mal stand der 28-jährige Spanier einen Tick zu nah am Tor und damit im Abseits, wie der VAR in allen drei Fällen offenbarte.
Morata war der Verzweiflung nahe. Nach seinem dritten Abseitstreffer schaute der zweifache Champions-League-Sieger mit Real Madrid zunächst lange zum Linienrichter und zum niederländischen Schiedsrichter Danny Makkelie. «Na, zählt es jetzt», schien Morata zu fragen. Der Unparteiische konnte sich wenig später ein kleines Lächeln auf den Stockzähnen nicht verkneifen, als ihm der VAR mitteilte, dass Morata erneut im Abseits stand. Der Spanier hingegen fand es weniger lustig, denn jedes Mal war es ziemlich knapp.
Wer nun denkt, einen «Phantom-Hattrick» (Bild) eines einzigen Spielers hätte es in der Geschichte des Fussballs noch nie gegeben, der irrt. Das gleiche Schicksal wie Morata widerfuhr 2019 Stuttgart-Stürmer Mario Gomez. Damals traf der mittlerweile zurückgetretene VfB-Torjäger gegen den SV Sandhausen ebenfalls dreimal, doch auch ihm wurden alle drei Tore vom Video-Referee aberkannt.
Vor dieser Saison kam es zwischen Juventus Turin und dem FC Barcelona zu einem spektakulären Spielertausch. Die beiden Mittelfeldspieler Arthur und Miralem Pjanic tauschten den Klub. Barça verkaufte Arthur für 72 Millionen Euro an den italienischen Serienmeister und sicherte sich im Gegenzug für 65 Millionen Euro die Dienste von Miralem Pjanic.
Die Barça-Fans konnten es nicht fassen und fragten sich: Ein 23-jähriges «Supertalent» für einen 30-Jährigen, der längst über seinem Zenit zu sein scheint? Wieso? Die Antwort erhielten sie gestern Abend. Während der noch nicht richtig angekommene Arthur bei Juve erst nach 83 Minuten eingewechselt wurde und keine Akzente mehr setzen konnte, zog Pjanic im defensiven Barça-Mittelfeld zusammen mit Frenkie de Jong magistral die Fäden. Nur Messi war bei Barça häufiger am Ball, mit 12,32 Kilometer war der Bosnier zudem der lauffreudigste aller Spieler.
Nicht mittun durfte gestern beim Spiel des Abends Cristiano Ronaldo, weil er vor dem Spiel erneut positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. Der portugiesische Sender «TV1» berichtete gestern, der fünfmalige Weltfussballer habe inzwischen bereits 18 Tests absolviert und sei jedes Mal positiv gewesen. Kein Wunder, sitzt der Frust tief. Auf Instagram schrieb der 35-jährige Portugiese vor dem Spiel, dass er sich «gut und gesund» fühle. Den standardmässigen PCR-Test bezeichnete er wenig später in einem Kommentar als «Bullshit».
Den Spass lässt sich CR7 in der Quarantäne deswegen aber nicht verderben. Im Juve-Trikot absolvierte er am Nachmittag auf dem Laufband eine kurze Trainingseinheit – sein Abgang blieb dann ganz Ronaldo-like ...
«Jugend, bitte übernehmen!» So oder so ähnlich lautet derzeit die Parole in der Champions League. Marcus Rashford, Kai Havertz, Jadon Sancho und Erling Haaland sind zwar nur knapp über 20 Jahre alt, aber den Fussball-Fans dieser Welt längst ein Begriff. Doch bereits drückt die noch jüngere Generation nach. Gleich vier 17-Jährige drückten dem gestrigen Spieltag zumindest teilweise ihren Stempel auf.
RB Leipzig ging gestern gegen Manchester United gleich mit 0:5 unter. So chancenlos wie das Resultat klingt, waren die Deutschen aber nicht. Dennoch war das Auffälligste bei den Gästen das Sakko von Julian Nagelsmann. Auf eine Frage nach dem Spiel zu seinem Mode-Geschmack reagierte der RB-Trainer aber ziemlich gereizt. «Ihr Sakko wird nicht als Glücksjacke in den Kleiderschrank wandern, oder?», fragte ein Sky-Reporter. Nagelsmann, der schon beim Champions-League-Finalturnier im Sommer immer wieder mit besonderen Anzügen auffiel, entgegnete nur:
Viel zu tun hatte PSG-Goalie Keylor Navas beim 2:0 gegen Basaksehir Istanbul nicht. Zwar gaben die Türken 16 Schüsse ab, davon kamen aber nur vier auf das Tor des Costa-Ricaners. Wohl etwas gelangweilt, spürte Navas kurz vor Schluss offenbar den Manuel Neuer in sich.
Anders ist sein Ausflug in der 84. Minute nicht zu erklären. Der PSG-Keeper erlief sich im eigenen Sechzehner einen Ball und spazierte danach noch munter der Seitenlinie entlang, eher er das Spielgerät zu Moise Kean weitergab und sich zurück in Kasten aufmachte.
Apropos Moise Kean: Das ehemalige Juve-Supertalent wurde in Everton in der letzten Saison ja als Fehleinkauf abgestempelt und im Sommer deshalb an PSG ausgeliehen. In Paris scheint der 20-jährige Italiener nun aber endlich aufzublühen. Von Trainer Thomas Tuchel kriegt der Mittelstürmer endlich das nötige Vertrauen und Kean zahlt dieses sogleich zurück.
Gegen Basaksehir schoss er beide Treffer zum 2:0-Sieg. Zuvor hatte er schon in der Ligue 1 beim 4:0 gegen Dijon doppelt getroffen. Und nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Neymar könnte Kean auch in den kommenden Spielen zu viel Spielzeit kommen.