Zu Beginn dieser Meisterschaft ist die sportliche Wirtschaftlichkeit des FCSG schier phänomenal. Mit ihren bislang drei Toren haben die Ostschweizer das Maximum von neun Punkten und die alleinige Führung in der Tabelle herausgeholt.
Vier Aluminiumtreffer, neun gelbe Karten, harte Bandagen und endlich wieder Zuschauer. St.Gallen, unterstützt von beinahe 10'000 maskierten und disziplinierten Zuschauern, erarbeitete sich den dritten Vollerfolg mit mannschaftlicher Geschlossenheit, Kampfgeist, Einsatz und auch etwas Glück. Glücklich war indes nicht der Führungstreffer von Duah in der 24. Minute. Der in Bern aufgewachsene Stürmer nickte eine präzise Freistossflanke von Captain Jordi Quintillà mit dem Kopf ein. Es sollte der goldene Treffer gegen ein starkes Servette sein.
In der intensiven ersten Hälfte bestimmten mutige, frische und hochstehende Genfer mit gepflegtem Angriffsspiel meist die Gangart und liessen St.Gallen gar nicht zur Entfaltung und seinem Pressing kommen. Vor allem vom überragenden Miroslav Stevanovic ging enorme Gefahr aus. Der Bosnier traf zweimal die Latte. Doch auch der auffälligste St.Galler, Jérémy Guillemenot, sah zwei seiner Versuche an der Torumrandung landen. Dass erneut die Null in St.Gallens Defensive standhielt, haben die Ostschweizer vor allem ihrer Innenverteidigung mit den jungen Stergiou und Fazliji, Zigis Reflexen und Servettes mangelnder Effizienz zu verdanken.
9244 Zuschauer. - SR Schnyder.
Tor: 24. Duah (Quintillà) 1:0.
St.Gallen: Zigi; Kräuchi (74. Rüfli), Stergiou, Fazliji, Muheim; Quintillà; Görtler, Ruiz (74. Staubli); Stillhart; Duah (63. Kamberi), Guillemenot (85. Ribeiro).
Servette: Frick; Sauthier, Rouiller, Sasso, Mendy; Ondoua, Valls; Stevanovic, Imeri (82. Ajdini), Antunes (72. Diallo); Kyei.
Bemerkungen: St.Gallen ohne Gonzalez und Lüchinger (beide verletzt), Babic (rekonvaleszent) und Nuhu, Campos und Solimando (U21), Ajeti und Traoré (nicht im Aufgebot). Servette ohne Cognat, Koné, Schalk und Fofana (alle verletzt oder krank), Cespedes (Nati-Aufgebot von Bolivien), Maccoppi und Tasar (beide nicht im Aufgebot). 3. Tor von Antunes wegen abseits aberkannt. 15. Schuss von Guillemenot an den Pfosten. 19. und 29. Lattenschüsse von Stefanovic. 34. Lattenschuss von Guillemenot. Verwarnungen: 4. Görtler, 25. Fazliji, 36. Sauthier, 42. Stillhart, 44. Sasso (alle Foul) 45. Mendy (Unsportlichkeit, 59. Stefanovic , 61. Frick (beide Foul), 92. Zigi (Zeitspiel).
Aufsteiger Vaduz schlug sich auch gegen den Meister YB beachtlich. Dank Jean-Pierre Nsame siegten die Berner bei der Rückkehr der Fans allerdings auch im 19. Heimspiel in der Super League in Folge (1:0).
Eine Stunde lang mussten sich die 11'660 YB-Fans im Wankdorf gedulden, ehe sie der Topskorer der letzten Saison erlöste. Einen Abpraller bei Vaduz-Goalie Benjamin Büchel nutzte Nsame mittels wuchtiger Direktabnahme zum 1:0. Der 27-jährige Angreifer, der vor Spielbeginn noch die Topskorer-Auszeichnung entgegen nehmen durfte, profitierte bei seinem Tor von der einzigen kleinen Unsicherheit des Liechtensteiner Goalies, der einen Abschluss von Vincent Sierro nach vorne abprallen liess.
Die Führung und der Sieg von YB waren verdient, vor allem aber hart erkämpft. Vaduz tat dem Team von Gerardo Seoane lange weh, wie es das auch schon in den ersten beiden Runden gegen Basel (2:2) und St.Gallen (0:1) getan hatte. Allerdings ging die Abwehrschlacht gegen den Meister nur auf Kosten der eigenen Offensivaktionen während 60 Minuten auf. Erst in der Schlussphase, als die Berner das 2:0 mehrmals nur knapp verpassten, kam auch Vaduz zu einigen Gelegenheiten.
Die unheimliche Berner Serie im Wankdorf mit nun 19 Heimsiegen in der Liga in Folge geriet erst in der Nachspielzeit nochmals in Gefahr. Der Abschluss von Boris Prokopic landete allerdings knapp neben dem Tor.
11'660 Zuschauer. - SR Tschudi.
Tor: 63. Nsame 1:0.
Young Boys: Von Ballmoos; Hefti, Camara, Zesiger, Garcia (88. Lefort); Lustenberger; Fassnacht (92. Sulejmani), Gaudino (60. Moumi Ngamaleu), Sierro, Mambimbi (60. Elia); Nsame (88. Siebatcheu).
Vaduz: Büchel; Schmied (86. Santin), Schmid, Simani; Dorn, Lüchinger, Wieser (68. Prokopic), Gasser (73. Hug); Cicek; Milinceanu (86. Di Giusto), Sutter (73. Gajic).
Bemerkungen: Young Boys ohne Aebischer, Lauper, Maceiras, Martins, Petignat und Spielmann (alle verletzt). Vaduz ohne Chande und Coulibaly (verletzt). 77. Pfostenschuss Sierro. Verwarnungen: 17. Garcia, 58. Lüchinger, 73. Zesiger, 85. Dorn (alle Foul).
Mit einer überzeugenden Willensleistung haben die Spieler der FC Basel ihren ersten Sieg im dritten Meisterschaftsspiel eingefahren. Sie mussten dreimal in Führung gehen, um Luzern 3:2 zu bezwingen. Im Unterschied zu den meisten der letzten Spiele, vornehmlich in der Europa-League-Qualifikation, konnte die Mannschaft von Trainer Ciriaco Sforza endlich in der zweiten Halbzeit verteidigen, was sie sich vorher aufgebaut hatte.
Vor dem Match kündigte FCB-Präsident für die nächsten Tage Transfers an, die das Kader verstärken sollen. Solche könnten nach dem im Ganzen nicht überzeugenden Saisonstart vonnöten sein, auch wenn es im Match gegen Luzern durchaus positive Auftritte gab: Afimico Pululu überzeugte auf der linken Seite, und Rückkehrer Edon Zhegrova zeigte mit seinem Tor zum 2:1, dass allein sein Punch und seine Kraft und Schnelligkeit Gold wert sein können. In der Szene setzte er sich auf dem Weg zum Strafraum gegen drei Gegenspieler durch, ehe er mit einem platzierten Flachschuss traf.
Zuerst wäre Valentin Stocker zu nennen. Der Captain lehnte sich im ganzen Match mit generösem Einsatz gegen einen neuerlichen Misserfolg auf. Dass gerade er mit einem Drehschuss nach 77 Minuten das Siegestor erzielte, war eventuell kein Zufall.
Um ein Haar hätten die Luzerner in der Nachspielzeit dennoch das 3:3 erzielt. Goalie Djordje Nikolic verhinderte es mit einem glänzenden Parade. Die Mannschaft von Trainer Fabio Celestini erzielte ihre beiden Tore in unübersichtlichen Situationen, in welchen die Torschützen Louis Schaub und Lucas am schnellsten reagierten.
9257 Zuschauer. - SR Bieri.
Tore: 11. Cabral (Stocker) 1:0. 34. Schaub (Ugrinic) 1:1. 36. Zhegrova (Cabral) 2:1. 58. Lucas (Schürpf) 2:2. 77. Stocker (Campo) 3:2.
Basel: Nikolic; Widmer, Cömert, Alderete, Padula; Frei (67. Campo), Bunjaku (87. Van Wolfswinkel); Zhegrova (87. Kalulu), Stocker (87. Riveros), Pululu (75. Von Moos); Cabral.
Luzern: Müller; Sidler, Knezevic, Lucas, Bürki; Ndenge (82. Lang), Schulz; Ugrinic (70. Ndiaye), Schaub, Schürpf; Alounga (61. Sorgic).
Bemerkungen: Basel ohne Van der Werff (gesperrt), Xhaka, Petretta, Marchand, Zuffi, Isufi (alle verletzt) und u.a. Ademi (nicht im Aufgebot). Luzern ohne Schwegler, Grether Binous, Burch (alle verletzt) und Carbonell (noch nicht spielberechtigt). Verwarnungen: 15. Ndenge (Foul), 21. Zhegrova (Foul), 35. Sidler (Foul), 42. Knezevic (Foul), 60. Bürki (Foul), 69. Ugrinic (Unsportlichkeit), 70. Pululu (Unsportlichkeit), 73. Bunjaku (Foul). (ram/sda)
Also ich hätte den Plausch.