Sport
Fussball

Englands Verbandschef fordert Neuvergabe der WM 2022

FIFA-Präsident Sepp Blatter (rechts) und der mittlerweile auf Lebenszeit gesperrte Funktionär Mohamed Bin Hammam.
FIFA-Präsident Sepp Blatter (rechts) und der mittlerweile auf Lebenszeit gesperrte Funktionär Mohamed Bin Hammam.Bild: Keystone
Skandalvergabe an Katar

Englands Verbandschef fordert Neuvergabe der WM 2022

Nach den Korruptionsvorwürfen bei der Vergabe der Fussball-WM 2022 an Katar fordert Englands Verbandschef eine Neuwahl. Für ihn sind die Beweise eindeutig.
02.06.2014, 13:3902.06.2014, 13:55
Ein Artikel von
Spiegel Online

Der Vorsitzende des englischen Fussballverbands, Greg Dyke, hat sich nach den Enthüllungen über Korruptionsvorwürfe gegen Katar für eine Neuvergabe der WM 2022 ausgesprochen. «Einige der Beweise sind ziemlich überwältigend», sagte er bei «Channel 4 News». Dyke sagte: «Wenn es sich zeigt, dass es ein korrumpiertes System gab und dass die Leute, die gewonnen haben, Schmiergeld und andere Mittel genutzt haben, um Stimmen zu bekommen, dann muss die WM natürlich erneut vergeben werden.»

Die britische Zeitung Sunday Times hatte berichtet, dass der ehemalige katarische Spitzenfunktionär Mohamed Bin Hammam fünf Millionen Dollar an Offizielle gezahlt haben soll, um sich deren Unterstützung für Katars WM-Bewerbung zu sichern.

Greg Dyke.
Greg Dyke.Bild: Wikipedia

Katar weist Anschuldigungen zurück

Dem Blatt liegen eigenen Angaben zufolge geheime Dokumente vor. Diese sollen belegen, dass der Katarer bereits ein Jahr vor dem entscheidenden Votum der FIFA-Exekutive im Dezember 2010 begonnen hatte, Einfluss auf die Vergabe der WM zu nehmen. Bin Hammam soll Zahlungen von jeweils bis zu 140'000 Euro auf Konten angewiesen haben, die von den Präsidenten von 30 afrikanischen Fussballverbänden kontrolliert werden. FIFA-Vize Jim Boyce hatte daraufhin eine neue Abstimmung über die WM 2022 nicht ausgeschlossen.

Jetzt auf

Die WM-Organisatoren in Katar haben alle Anschuldigungen als falsch zurückgewiesen. Es habe kein Fehlverhalten gegeben. Bin Hammam habe beim Bewerbungsverfahren keine Rolle eingenommen, weder offiziell noch inoffiziell. Die FIFA-Kommission untersucht zurzeit die Vorwürfe.

FIFA-Exekutivmitglied und Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger hatte eine Neuvergabe der Titelkämpfe in acht Jahren nicht ausgeschlossen, sollte der Abschlussbericht Unregelmässigkeiten aufzeigen. 2011 war Bin Hammam von der FIFA-Ethikkommission wegen Verstössen gegen den Ethikcode auf Lebenszeit gesperrt worden. (mrr)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Ein «Trunkebold» ist die Goalie-Entdeckung der Saison
Er schüttet während eines Spiels fast vier Liter Wasser in oder über sich und muss hin und wieder von den Linienrichtern ermahnt werden, es mit der ganzen Trinkerei nicht zu übertreiben. In Langnau ist aus dem vergessenen Talent Robin Meyer (25) die Goalie-Entdeckung der Saison geworden.
Nicht jeder Sportchef kann nach einem Transfer das Gleiche sagen wie Langnaus Pascal Müller über Robin Meyer: «Er bringt für uns das, was wir uns erhofft haben.» Und ergänzt: «Eigentlich noch viel mehr.» Robin Meyer ist bei Zug und den Lakers gewogen und für die höchste Liga als zu leicht befunden worden. So kommt es, dass er bei Visp bereits ein vergessenes Talent in der Swiss League war, als ihn die Langnauer auf diese Saison überraschend als Ersatz für Stéphane Charlin (heim nach Genf) holten.
Zur Story