Der FC Luzern beendet mit einem 3:2 die Rekordserie des FC St. Gallen von elf Spielen ohne Niederlage und fügt den Ostschweizern die erste Niederlage in der Rückrunde zu. Ibrahima Ndiaye entscheidet die spektakuläre Partie mit dem Siegtreffer in der 91. Minute.
Ndiaye verwertete die Flanke von Filip Ugrinic mit einem Flugkopfball und sorgte damit für eine Eruption der Gefühle im Stadion und auf der FCL-Bank. Erst sechs Minuten zuvor hatte Dejan Sorgic, auch er wie Ndiaye eingewechselt, den Luzerner Ausgleich zum 2:2 erzielt.
Die beiden Cup-Halbfinalisten boten den gut 13'000 Zuschauern von Beginn an ein Spektakel erster Güte. Bereits nach acht Sekunden streifte ein Schuss von Jérémy Guillemenot die Latte, in der 13. Minute lagen die Gäste nach einem verwandelten Foulpenalty von Victor Ruiz in Führung. Danach wogte die Partie hin und her, bis sich in der Schlussviertelstunde die Ereignisse überschlugen.
Nachdem die Luzerner zum 1:1 ausgeglichen hatten – Marvin Schulz verwertete in der 75. Minute einen Handspenalty im Nachschuss –, schoss Betim Fazliji in der 83. Minute mit seinem ersten Saisontor den vermeintlichen Siegtreffer für St. Gallen. Doch Luzern schlug noch einmal zurück und holte sich damit auch Mumm für den Cup-Halbfinal am Donnerstag in Lugano.
Luzern - St. Gallen 3:2 (0:1)
13'491 Zuschauer. - SR Schärer.
Tore: 13. Ruiz (Handspenalty) 0:1. 75. Schulz (Handspenalty-Nachschuss) 1:1. 83. Fazliji (Lungoyi) 1:2. 85. Sorgic (Jashari) 2:2. 91. Ndiaye (Ugrinic) 3:2.
Luzern: Müller; Dräger (78. Sidler), Schulz, Simani, Frydek; Jashari; Gentner (62. Tasar), Ugrinic; Cumic (72. Schürpf); Kvasina (72. Sorgic), Abubakar (62. Ndiaye).
St. Gallen: Zigi; Cabral, Stergiou, Maglica, Schmidt; Quintilla; Görtler, Fazliji; Ruiz (67. Besio); Von Moos (83. Lungoyi), Guillemenot (67. Schubert).
Bemerkungen: Luzern ohne Burch (gesperrt), Campo, Loretz, Monney und Ottiger (alle verletzt), St. Gallen ohne Duah, Münst, Stillhart, Toma und Witzig (alle verletzt). 1. Schuss von Guillemenot streift die Latte. 75. Zigi lenkt Handspenalty von Schulz an den Pfosten. 15. Tor von Kvasina wegen Offside aberkannt.
Verwarnungen: 13. Dräger (Handspiel). 70. Quintilla (Foul). 74. Fazliji (Reklamieren). 74. Maglica (Handspiel). 93. Schubert (Unsportlichkeit). (abu/sda)
Der defensive Mittelfeldspieler Adrien Trébel, auf die Rückrunde von Anderlecht verpflichtet, erzielte sein erstes Meisterschaftstor für Lausanne. Es war das bereits vorentscheidende 1:0 in der 23. Minute. Der Franzose verwertete einen flach getretenen Corner von Stjepan Kukuruzovic. Unmittelbar vor der Pause liess sich der Schweizer U21-Internationale Zeki Amdouni mit einem prächtigen Schlenzschuss sein elftes Saisontor in der Meisterschaft gutschreiben – und in der 90. Minute mittels Foulpenalty zum 4:1 noch das zwölfte. Das ist bemerkenswert für den jungen Mann, der letzte Saison noch in der Challenge League spielte.
Aber da die vor ihnen liegenden Luzern und GC ebenfalls punkten, werden die Waadtländer vermutlich einsehen müssen, dass sie zu spät erwacht sind. Nach einer Serie von neun Niederlagen holten sie aus den letzten fünf Partien acht und aus den letzten drei Spielen sieben Punkte.
Die Luganesi blieben drei Tage vor dem Cup-Halbfinal im Cornaredo gegen Luzern nicht vieles schuldig, sondern alles. Ihr Auftritt war ebenso schwach wie jener bei der jüngsten 1:3-Heimniederlage gegen Sion. In der ersten Halbzeit kamen die Tessiner zu keiner einzigen Torchance. Danach wurde es nicht wesentlich besser, sieht man von einem Waadtländer Eigentor ab, zu dem die Luganesi nur eine Hereingabe beitrugen. Erst in der Schlussphase, als kaum noch etwas auszurichten war, sah man von der Mannschaft von Trainer Mattia Croci-Torti mehr.
Lausanne-Sport - Lugano 4:1 (2:0)
3450 Zuschauer. - SR Wolfensberger
Tore: 23. Trébel (Kukuruzovic) 1:0. 45. Amdouni (Alakouch) 2:0. 60. Ouattara (Coyle) 3:0. 74. Poundjé (Eigentor) 3:1. 90. Amdouni (Foulpenalty) 4:1.
Lausanne-Sport: Castella; Zohouri, Husic, Poundjé; Trébel; Alakouch (72. Mahou), Sanches, Kukuruzovic (82. Sow), Coyle (81. Chafik); Amdouni, Ouattara (68. Spielmann).
Lugano: Saipi; Hajrizi, Custodio (72. Durrer), Daprelà; Lavanchy, Rüegg, Sabbatini, Valenzuela (57. Yuri); Haile-Selassie (82. Mahmoud), Celar (72. Nikolas Muci), Aliseda (57. Amoura).
Bemerkungen: Lausanne-Sport ohne Diaw, Monteiro (beide gesperrt), Grippo, Koné, Koyalipou, Pollero, Suzuki und Turkes (alle verletzt). Lugano ohne Ziegler, Lovric (beide gesperrt), Baumann, Facchinetti, Guidotti und Maric (alle verletzt).
Verwarnungen: 63. Alakouch (Foul), 70. Poundjé (Foul), 82. Rüegg (Foul), 87. Mahou (Foul). (abu/sda)