«Es ist ein historischer Tag für den Schweizer Fussball», sagt SFV-Präsident Dominique Blanc mehrmals, nachdem das UEFA-Exekutivkomitee der Schweiz den Zuschlag für die Fussball-Europameisterschaft der Frauen im Jahr 2025 gegeben hat. Erstmals überhaupt findet ein grosses internationales Turnier im Frauenfussball in der Schweiz statt.
Die Direktorin des Frauenfussballs und gleichzeitige Projektleiterin Marion Daube ergänzte: «Wir sind stolz, dass unsere Bewerbung überzeugt hat und möchten zeigen, dass der Fussball für alle zugänglich ist.» Sie hätten ihre Trümpfe gut ausgespielt. Neben Daubes Rede sollen die Entscheidungsträger in Lissabon auch ein Werbevideo sowie die Zürcher Rapperin Lou Kaena überzeugt haben, ihre Stimme der Schweiz zu geben. Lou Kaena performte in den letzten Minuten, welche der Schweizer Delegation zur Verfügung stand, einen Song, «der die Verantwortlichen berührte», wie die Künstlerin sagte.
In dem Video werden unter anderem das Fondue, die Infrastruktur und die pünktlichen Züge beworben. Dennoch setzte sich die Schweiz erst im dritten Wahlgang gegen die anderen Kandidaturen von Frankreich, Polen und dem nordischen Quartett aus Norwegen, Dänemark, Schweden und Finnland durch.
Auch das Nationalteam, das sich aufgrund der Freundschaftsspiele gegen China (6. April) und Island (11. April) derzeit in Pfäffikon befindet, feierte die Entscheidung gebührend. Trainerin Inka Grings erzählte: «Wir haben zwei Flaschen Sekt aufgemacht, um das zu feiern. Mehr geht nicht in der Fussballwelt.» Ana Maria Crnogorcevic pflichtete der Deutschen bei, indem sie sagte: «Ich hätte mir nie erträumt, überhaupt an einer EM-Endrunde teilnehmen zu können. Dass wir nun sogar eine im eigenen Land bestreiten können, ist unfassbar. Man kann das kaum in Worte fassen.»
Alle erhoffen sich natürlich einen Boom für den Frauenfussball in der Schweiz. Daube erwartet ein «vierwöchiges Fest für die ganze Schweiz und die umliegenden Länder». Barcelona-Stürmerin Crnogorcevic glaubt ebenfalls an einen tollen Event, fordert aber mehr als nur einen kurzzeitigen Boom: «Die Augen aus der ganzen Welt werden auf die Schweiz gerichtet sein. Die Frage ist dann, wie nachhaltig das alles ist. Wie stark Mädchen gefördert werden, wie sichtbar die Liga ist.» Sie freue sich auf das Turnier, bei dem sie dann 34 Jahre alt sein wird, betont aber: «Wirklich wichtig ist, dass wir nachhaltig in den Frauenfussball investieren.» (nih)