Die Schweiz wird die Fussball-Europameisterschaft der Frauen im Jahr 2025 austragen. Dies hat das UEFA-Exekutivkomitee am heutigen Dienstag in Lissabon entschieden. Dabei setzte sich die Schweiz gegen Frankreich, Polen und die gemeinsame Kandidatur von Norwegen, Dänemark, Schweden und Finnland durch.
«Das ist ein historischer Tag für die Schweiz, den SFV und den Frauenfussball», wird SFV-Präsident Dominique Blanc in einer Medienmitteilung zitiert. Auch die Direktorin des Frauenfussballs und gleichzeitige Projektleiterin der Kandidatur Marion Daube zeigt sich von der Entscheidung erfreut: «Wir sind stolz, dass unsere Bewerbung überzeugt hat und möchten zeigen, dass der Fussball für alle zugänglich ist.» Das Turnier solle ein vierwöchiges Fest für die ganze Schweiz und auch die umliegenden Länder werden.
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Die EM wird innert vier Wochen in den Monaten Juni und Juli stattfinden. Als erster Schritt soll nun ein Verein gegründet werden, der für die Organisation verantwortlich sein wird. Gemäss Mitteilung des SFV sind ab April erste Workshops und Besuche der Austragungsorte mit der UEFA geplant, um die Zeit bis zum Turnier zu planen.
Die 31 Spiele des Turniers mit 16 Nationalteams (vorerst in vier Gruppen aufgeteilt) werden aufgeteilt in acht Städten ausgetragen: Basel, Bern, Genf, Luzern, Sion, St. Gallen, Thun und Zürich. In den beiden Berner Stadien werden die Kunstrasen für das Turnier durch einen Naturrasen ersetzt.
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Für das Team um Nationaltrainerin Inka Grings beginnt damit nach der WM 2023 in Neuseeland und Australien die Vorbereitung auf das nächste Grossturnier, das für viele Spielerinnen ein Höhepunkt der Karriere darstellen dürfte. Die 15 weiteren Nationalteams werden in einer Qualifikation ermittelt.
Die Austragungsorte freuen sich auf die Frauenfussball-Europameisterschaft 2025. «Ich bin überzeugt: Das wird ein grosses Fussballfest», erklärte etwa der Stadtberner Sicherheitsdirektor Reto Nause am Dienstag in einer ersten Stellungnahme. Der Basler Regierungsrat Conradin Cramer sagte, dass die Stadt als Host City auf viel Knowhow zurückgreifen könne. Mit dem Frauenturnier werde ein wichtiger Entwicklungsschritt für den Frauenfussball gemacht.
In Zürich sei der Frauenfussball schon heute sehr populär, bei den Stadtzürcher Mädchen sogar die Sportart Nummer eins, hielt der Zürcher Stadtrat Filippo Leutenegger fest. «Ich bin mir sicher, dass der Frauen- und Mädchenfussball dank der EM 2025 einen weiteren Schub erhält.» Auch der Zürcher Regierungsrat Mario Fehr (parteilos) erwartet, dass das Turnier einen grossen Boom im Frauen- und Mädchenfussball auslösen wird. Dies sei «der Integrationssport» überhaupt.
Stadt und Kanton Luzern sehen die Vergabe der Fussball-EM an die Schweiz als «grosse Chance, um den Frauenfussball im Kanton Luzern zu fördern». Die Stadt Luzern werde erstmals Gastgeberin einer internationalen Sportgrossveranstaltung, die sportlich ausschliesslich von Frauen bestritten werde. Das werde «dem Frauenfussball und der Nachwuchsförderung in der Stadt und Region Luzern zusätzlichen Schub verleihen», sagte Stadtpräsident Beat Züsli (SP). Erfreut äusserte sich auch der Luzerner Regierungspräsident Guido Graf (Mitte). Luzern werde als international bekannter Ort während des Turniers eine grosse Ausstrahlungskraft haben.
Ähnlich tönte es am Dienstagabend in St. Gallen. Die Stadt erwarte zahlreiche Fans aus ganz Europa. St. Gallen könne damit seine Erfahrung in der Austragung von Sport-Grossanlässen unter Beweis stellen. (nih/sda)
Eine EM in einem kleinen Land mit guter (Fussball-)Infrastruktur ermöglicht meiner Meinung nach einen nachhaltigere Anlass in dieser Grössenordnung. Keine Flugbewegungen zwischen den Stadien etc...
Ist nur zu hoffen, dass der ÖV wieder wie 2008 eine grosse Rolle spielen wird.