Statt das Training seiner Mannschaft zu besuchen, reiste Jordie van der Laan vom niederländischen Zweitligisten Telstar letzte Woche lieber zum Halbfinal-Hinspiel zwischen Tottenham Hotspur und Ajax Amsterdam. Das Schwänzen des Trainings kam den 25-jährigen Mittelstürmer aber teuer zu stehen: Van der Laan wurde nämlich erwischt – zusammen mit einem Kumpel war er im TV zu sehen. Sein Klub erfuhr davon und stellte ihn umgehend frei.
Telstar konnte schon letzte Woche als 15. von insgesamt 20 Teams nicht mehr absteigen und auch nicht mehr in die Playoffs um den Aufstieg in die Eredivisie kommen, weswegen van der Laan die Einladung seines Freundes annahm und das Spiel am Dienstagabend live im neuen Tottenham-Stadion mitverfolgte.
«Ich war mir sicher, dass sie mich für das Training nicht freistellen werden», erklärte van der Laan gegenüber der Regionalzeitung «IJmuider Courant». «Ich habe mich dann dazu entschlossen, trotzdem nach London zu fliegen. Weil wir mit Telstar eh um nichts mehr spielen und ich – bedenkt man meine bisherigen Einsatzzeiten – eh nur geringe Chancen hatte, gegen Jong PSV zu spielen. Ansonsten wäre ich definitiv nicht nach London geflogen.»
Ik verdien nu toch wel een kaartje voor de wedstrijd van woensdag? Ben tenslotte toch vrij. 🤐
— Jordie van der Laan (@JordievdLaan) 6. Mai 2019
Van der Laan besteht aber darauf, dass er seinen Klub vorab über seine Reisepläne informiert hat. «Ich habe ihnen vor dem Spiel gesagt, dass ich nicht krank, sondern in London bin», erklärte er. «Die Klubbosse waren also nicht überrascht, mich plötzlich im TV zu sehen, denn sie wussten bereits Bescheid.»
Dem widerspricht Peit Buter, Technischer Direktor von Telstar. «Er hat sich krank gemeldet und uns ausgetrickst. Insgesamt war er vier Tag weg. Als er wieder auftauchte, sagte er, er habe mit Fieber im Bett gelegen. Deshalb wurde der bis Saisonende laufende Vertrag des 25-Jährigen vorzeitig aufgelöst. «Natürlich ist mir jetzt bewusst, dass das eine sehr unglückliche Aktion war», sagte er nach seinem Rauswurf. Wie heisst es doch so schön: Hinterher weiss man immer mehr. (pre)