Klarer Entscheid – so heisst das St.Galler Fussballstadion ab nächstem Sommer
Schützengarten? Stadler-Arena? Acrevis-Park? Der Fantasie der St.Galler Fussballfans waren im vergangenen Frühling keine Grenzen gesetzt. Das Thurgauer Schuh-Unternehmen Kybun hatte soeben bekannt gegeben, dass es den Vertrag fürs Namensrecht am Stadion nicht über den Sommer 2026 hinaus verlängern würde.
Gesucht war nun zum einen ein anderes finanzkräftiges Partnerunternehmen, das bereit sein würde, dem FC St.Gallen für das Namensrecht am Fussballtempel im Westen der Stadt gegen eine Million Franken jährlich oder sogar noch etwas mehr zu zahlen. Zum anderen meldete sich sofort auch die aktive Fanszene der Espen zu Wort. Ihr ist jeglicher Kommerz rund um die Heimspiele des FC St.Gallen ohnehin ein Gräuel – am liebsten wäre ihr ein Stadionname ohne jeden Bezug zu einer Firma.
In der Berit-Klinik wurde der FC St.Gallen bereits im Mai fündig: Das Unternehmen kaufte für acht Jahre das Stadion-Namensrecht. Beim Heimspiel gegen Lausanne vor anderthalb Wochen hatten dann die Saisonabonnentinnen und -abonnenten der Ostschweizer das Wort: Ihnen war es vorbehalten, aus folgenden drei Vorschlägen den Sieger zu küren:
- Berit Sitterstadion
- Berit Gallusstadion
- Berit Säntisstadion
Am Dienstagmittag nun wurde im Rahmen einer Medienorientierung vor der Berit-Klinik in Speicher der Siegername bekanntgegeben. Die Mehrheit der Saisonabonnentinnen und -abonnenten stimmte für den Namen Berit Sitterstadion ab.
Gemäss Angaben des FC St.Gallen wurden 11’084 Stimmzettel verschickt. Davon gingen 6939 fristgerecht ein, was einer Wahlbeteiligung von rund 62,6 Prozent entspricht. Darunter befanden sich 131 Stimmen, die aufgrund formaler Mängel oder fehlender Angaben nicht ausgewertet werden konnten. Von den 6808 gültigen Stimmen gingen 4330 ans Sitterstadion (63,6 Prozent). Für das Gallusstadion votierten 1936 Fans (28,44 Prozent). Am wenigsten Stimmen erhielt das Säntisstadion (542 Stimmen, 7,96 Prozent).
Das sagen Berit-Koch und FCSG-Hüppi
«Nach vielen Wochen intensiver Arbeit gemeinsam nun diesen Moment zu erreichen und den Namen Berit Sitterstadion präsentieren zu dürfen, fühlt sich grossartig an», sagt Peder Koch, CEO und Delegierter des Verwaltungsrates der Berit Klinik AG. Es sei dem Unternehmen ein grosses Anliegen gewesen, den treuen Fans einen Stadionnamen zu schenken, welcher die tiefe Verbundenheit zeige und Identität schaffe.
Matthias Hüppi, Präsident des FC St.Gallen, spricht ebenfalls von einem besonderen Moment. «Die überdurchschnittliche Beteiligung und die Leidenschaft in diesem Prozess unterstreichen, wie stark unsere Verbundenheit ist.» Die Verantwortlichen freuen sich laut Hüppi sehr, dass das St.Galler Stadion ab Sommer 2026 einen Namen trägt, den die Fans an der Urne gewählt haben.
So lief die Wahl des Stadionnamens ab
«Der FCSG prägt die Region und lebt zugleich von ihr. In diesem Sinn möchten wir der Ostschweiz ein Stadion mit einem Namen schenken, der Identität stiftet»: Das sagte Peder Koch, als das Unternehmen gemeinsam mit dem FC St.Gallen die Idee eines Namensvotings bekannt machte. In einem ersten Schritt hatte jedermann die Möglichkeit, Vorschläge für den Stadionnamen einzureichen. Vorgegeben waren die Begriffe «Berit» und «Stadion». Dazwischen standen maximal sechs Zeichen zur Verfügung.
In der Folge bestimmten die Verantwortlichen aus allen eingegangenen Vorschlägen mit Berit Sitterstadion, Berit Gallusstadion und Berit Säntisstadion drei Namen, die es in den Final schafften. Rund ums Heimspiel gegen Lausanne vom 23. November war es dann den Saisonabonnentinnen und -abonnenten vorbehalten, in einer Abstimmung ihren Favoriten zu küren – eine Abstimmung, die nun den Siegernamen hervorbrachte. (aargauerzeitung.ch)
