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Abstand halten: Bundesliga-Spieler kommen sich weniger nah als im Herbst

Dortmund's Thorgan Hazard, left, celebrates with Erling Haaland after scoring his side's third goal during the German Bundesliga soccer match between Borussia Dortmund and Schalke 04 in Dort ...
Ellbogen raus: Die Dortmunder Hazard und Brandt jubeln coronakonform.Bild: AP

Social Distancing – Bundesliga-Spieler kamen sich weniger nah als im Herbst

Im Alltag gilt: Abstand halten, um die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Auf dem Fussballplatz ist das zwangsläufig schwierig. Aber Daten vom Restart der Bundesliga zeigen, dass die Spieler sich weniger nahe gekommen sind als in der Hinrunde.
22.05.2020, 10:45
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Mit dem Berliner Derby zwischen Hertha BSC und Union geht heute Abend die Bundesliga weiter. Nach der Corona-Zwangspause steht die zweite Runde des Restarts auf dem Programm. Ohne Zuschauer und mit anderen Auflagen wie dem Torjubel mit Abstand.

Keine Auflage war ein Kontaktverbot während des Spiels – schliesslich könnte eine Fussballpartie so nicht funktionieren. Doch eine Daten-Auswertung der Spiele vom vergangenen Wochenende belegt, dass es auch so zu weniger Kontakten zwischen den Spielern kam.

Dortmund's Raphael Guerreiro, background center, scores his side's second goal during the German Bundesliga soccer match between Borussia Dortmund and Schalke 04 in Dortmund, Germany, Saturd ...
Schalke beherrschte das Social Distancing beim 0:4 in Dortmund besonders gut …Bild: AP

Eine Tochterfirma der Deutschen Fussball-Liga hat die Positionsdaten sämtlicher 17 Spiele der 1. und 2. Bundesliga ausgewertet. In der Hinrunde hatte ein Fussballer im Schnitt pro Spiel sieben Minuten lang Kontakt mit anderen in einem Radius von zwei Metern. Dieser Wert sank am Wochenende nach der Corona-Zwangspause auf sechs Minuten.

Kein Spieler hatte länger als 15 Minuten Kontakt mit einem anderen

«Es war für uns spannend zu sehen, dass die Kontaktzeiten im Spiel offenbar geringer sind, als man gemeinhin denken könnte», sagte Hendrik Weber von der untersuchenden Firma Sportec Solutions gegenüber dem «Kicker». Auch die Spitzenwerte gingen zurück. Hatten in der Hinrunde noch fünf Prozent der Spieler länger als 15 Minuten Kontakt mit anderen Spielern im Radius von zwei Metern, halbierte sich diese Zahl am Wochenende. Weber spricht von einer «interessanten Erkenntnis, dass in der Bundesliga und auch 2. Bundesliga trotz knapp 90'000 Konstellationen in dieser Saison nach unserer Erhebung kein Spieler länger als 15 Minuten Kontakt zu einem bestimmten anderen Spieler hatte.»

Gründe für den Rückgang sind unter anderem, dass es nicht mehr zu einer Rudelbildung bei umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen kommt, dass weniger reklamiert wird und sich die Spieler nach Fouls weniger häufig streiten. Guido Winkmann, Unparteiischer beim Derby zwischen Köln und Mainz (2:2), hatte bereits festgestellt: «Die Spieler stürmen bei einem kritischen Entscheid nicht sofort auf den Schiedsrichter zu, es gibt keine Rudelbildung.» Er vermutete, dass aufgrund fehlender Zuschauer wohl schwächere Emotionen im Spiel seien. (ram)

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