Erling Haaland kann Tore schiessen – und sonst nicht viel. Das war in etwa der Tenor, nachdem er im Spitzenspiel gegen Arsenal am Ostersonntag ohne Einfluss aufs Spiel blieb, womit der 23-jährige Stürmer nun seit fünf Partien auf einen Treffer wartet. Haaland sei vor dem Tor zwar der Beste der Welt, sagte der frühere Spitzenspieler und heutige spitzzüngige TV-Kritiker Roy Keane, «aber sein allgemeines Spiel ist für einen Profi auf seinem Niveau armselig. In der Hinsicht ist er fast wie ein Viertliga-Spieler.»
Dass Pep Guardiola eine andere Meinung zum Thema hat, war anzunehmen. Schliesslich ist der Spanier Haalands Trainer beim Triple-Sieger Manchester City.
Haaland schoss vergangene Saison als Neuverpflichtung in allen Wettbewerben 52 Tore. In dieser Saison steht er Anfang April bei ebenfalls beeindruckenden 29 Toren.
«Ich stimme mit Roy Keane überhaupt nicht überein», sagte Pep Guardiola, als er im Vorfeld des nächsten Spitzenspiels zwischen Manchester City und Aston Villa heute Mittwoch (21.15 Uhr) um seine Einschätzung gebeten wurde.
Für Guardiola ist klar: «Er ist der beste Stürmer der Welt.» Die Ursache, weshalb Haaland zuletzt nicht oft in Erscheinung trat, sei eine Reihe weiter hinten zu suchen: «Wir müssen mit mehr Leuten im letzten Drittel des Spielfelds Präsenz markieren.» Er habe sich das 0:0 gegen Arsenal noch einmal angeschaut und «eine aussergewöhnliche Partie» gesehen. Gefehlt habe die letzte Konsequenz im Spiel nach vorne.
Dass nach dem torlosen Unentschieden vor allem auf Erling Haaland Kritik einprasselte, konnte Guardiola nicht verstehen. «Im Fussball gibt es nie nur einen Grund. Fussball ist, im Erfolg wie im Misserfolg, immer ein Mannschaftssport.»
Im mutmasslichen Dreikampf um den Meistertitel spielt am Mittwoch auch Arsenal. Es empfängt um 20.30 Uhr Abstiegskandidat Luton Town. Der FC Liverpool spielt am Donnerstag zuhause gegen den Tabellenletzten Sheffield United. (ram)