Kann der Grasshopper Club Zürich der Barrage noch entfliehen? Obwohl die Meisterschaft in der Super League mit der Abstiegsrunde noch ziemlich lange dauert, scheint bei den Hoppers bestenfalls noch Zweckoptimismus zu herrschen. Die 0:1-Heimniederlage gegen Lausanne-Sport, einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, war ein neuerlicher Tiefpunkt in einer bereits enttäuschenden Saison.
Nur einmal schoss GC gegen die Waadtländer aufs Tor, zum siebten Mal im elften Spiel in diesem Kalenderjahr blieben sie ohne Tor. Mit solchen Leistungen ist klar, was den Zürchern droht: «Abstiegskampf, Abstiegskampf, Abstiegskampf», fasst Captain Amir Abrashi zusammen.
Zur fehlenden Durchschlagskraft kommt die Verunsicherung. Dass der eine Schuss nicht das 1:1 bedeutete, war insbesondere dem fehlenden Selbstvertrauen von Bradley Fink zuzuschreiben. Der im letzten Sommer vom FC Basel gekommene und bei den Junioren von Borussia Dortmund einst so treffsichere Stürmer kam in der 40. Minute aus acht Metern Torentfernung freistehend zum Abschluss – und schoss den Ball zentral in die Beine von Lausannes Keeper Karlo Letica.
Was den Fans der Grasshoppers besonders sorgen machen sollte: die Ratlosigkeit innerhalb der Mannschaft. «Schwierig zu sagen, woran es liegt. Es ist keine einfache Zeit, es bleibt uns nur, Tag für Tag weiterzumachen und das Beste zu versuchen», sagt etwa Stürmer Fink. Immerhin Trainer Bruno Berner hat einen Erklärungsansatz: «Wir hatten zu wenig Biss und zu wenig Aggressivität.» Auf die Frage, ob noch Zuversicht herrscht, meint Captain Abrashi: «Ich muss zugeben, wenn du gegen Lausanne verlierst, ist die Gefühlslage nicht sehr gut.»
Besonders bitter war der müde Auftritt am Ostermontag auch angesichts der Kulisse. Mehr als 13'000 Fans fanden den Weg in den Letzigrund, mehr kamen in dieser Saison nur beim Derby gegen den FCZ. Der Grasshopper Club verschenkte viele Tickets an Vereine und Organisationen aus der Region, was dafür sorgte, dass besonders viele Kinder auf den Tribünen sassen.
Die Kulisse sei unglaublich gewesen, betonte auch GC-Routinier Pascal Schürpf nach dem Schlusspfiff. Umso bitterer sei es, wenn man es dann trotzdem nicht hinkriege, einen guten Match zu machen. «Nach so einer Leistung, da schämt man sich fast», resümiert Schürpf. (abu/sda)
Nicht erst, seit Anliker und Berisha den stolzen Club an die Chinesen verscherbelt haben.
Ich hoffe, der Tiefpunkt ist nun erreicht, und es gelingt irgendwie, die wohl nicht mehr zu vermeidenden Barrage-Spiele zu überstehen.
Aber selbst wenn wir nächste Saison in der Challenge League spielen: Ich bleibe GC treu.