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Trotz Traumkulisse sinkt GC immer tiefer: «Da schämt man sich fast»

GC Fans reagieren vor den GC Fans waehrend dem Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem Grasshopper Club Zuerich und dem FC Lausanne Sport am Montag, den 1. April 2024, im Letzigrund Stadion  ...
Enttäuschte GC-Spieler stellen sich nach einer weiteren Niederlage den Fans.Bild: keystone

GC verschenkt Tausende Tickets – und blamiert sich bis auf die Knochen

Die Grasshoppers verlieren trotz grossem Fan-Aufmarsch auch gegen Lausanne-Sport. Im Abstiegskampf herrschen Verunsicherung und Ratlosigkeit.
02.04.2024, 10:0002.04.2024, 16:27
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Kann der Grasshopper Club Zürich der Barrage noch entfliehen? Obwohl die Meisterschaft in der Super League mit der Abstiegsrunde noch ziemlich lange dauert, scheint bei den Hoppers bestenfalls noch Zweckoptimismus zu herrschen. Die 0:1-Heimniederlage gegen Lausanne-Sport, einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, war ein neuerlicher Tiefpunkt in einer bereits enttäuschenden Saison.

Nur einmal schoss GC gegen die Waadtländer aufs Tor, zum siebten Mal im elften Spiel in diesem Kalenderjahr blieben sie ohne Tor. Mit solchen Leistungen ist klar, was den Zürchern droht: «Abstiegskampf, Abstiegskampf, Abstiegskampf», fasst Captain Amir Abrashi zusammen.

Fussball: Die aktuelle Tabelle der Schweizer Super League. Stand 2. April 2024.
Die aktuelle Tabelle der Super League.Bild: watson

Verunsicherung und Ratlosigkeit

Zur fehlenden Durchschlagskraft kommt die Verunsicherung. Dass der eine Schuss nicht das 1:1 bedeutete, war insbesondere dem fehlenden Selbstvertrauen von Bradley Fink zuzuschreiben. Der im letzten Sommer vom FC Basel gekommene und bei den Junioren von Borussia Dortmund einst so treffsichere Stürmer kam in der 40. Minute aus acht Metern Torentfernung freistehend zum Abschluss – und schoss den Ball zentral in die Beine von Lausannes Keeper Karlo Letica.

Was den Fans der Grasshoppers besonders sorgen machen sollte: die Ratlosigkeit innerhalb der Mannschaft. «Schwierig zu sagen, woran es liegt. Es ist keine einfache Zeit, es bleibt uns nur, Tag für Tag weiterzumachen und das Beste zu versuchen», sagt etwa Stürmer Fink. Immerhin Trainer Bruno Berner hat einen Erklärungsansatz: «Wir hatten zu wenig Biss und zu wenig Aggressivität.» Auf die Frage, ob noch Zuversicht herrscht, meint Captain Abrashi: «Ich muss zugeben, wenn du gegen Lausanne verlierst, ist die Gefühlslage nicht sehr gut.»

Unglaubliche Kulisse

Besonders bitter war der müde Auftritt am Ostermontag auch angesichts der Kulisse. Mehr als 13'000 Fans fanden den Weg in den Letzigrund, mehr kamen in dieser Saison nur beim Derby gegen den FCZ. Der Grasshopper Club verschenkte viele Tickets an Vereine und Organisationen aus der Region, was dafür sorgte, dass besonders viele Kinder auf den Tribünen sassen.

Grasshopper Florian Hoxha reagiert nach dem Meisterschaftsspiel der Super League zwischen dem Grasshopper Club Zuerich und dem FC Lausanne Sport am Montag, den 1. April 2024, im Letzigrund Stadion in  ...
Bei GC herrscht Ratlosigkeit.Bild: keystone

Die Kulisse sei unglaublich gewesen, betonte auch GC-Routinier Pascal Schürpf nach dem Schlusspfiff. Umso bitterer sei es, wenn man es dann trotzdem nicht hinkriege, einen guten Match zu machen. «Nach so einer Leistung, da schämt man sich fast», resümiert Schürpf. (abu/sda)

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55 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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SickVodka
02.04.2024 10:23registriert Januar 2023
Genau mein Humor. Tickets verschenken für Kinder, damit man sie zum Weinen bringt.
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Junge Schnuufer
02.04.2024 10:11registriert April 2018
He, Rekordmeischter! Echli Reschpäkt bitte.
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Therealmonti
02.04.2024 10:50registriert April 2016
Als GC-Fan tut es mir wirklich weh, was mit meinem Club passiert. Und mein Fussball-Herz blutet.

Nicht erst, seit Anliker und Berisha den stolzen Club an die Chinesen verscherbelt haben.

Ich hoffe, der Tiefpunkt ist nun erreicht, und es gelingt irgendwie, die wohl nicht mehr zu vermeidenden Barrage-Spiele zu überstehen.

Aber selbst wenn wir nächste Saison in der Challenge League spielen: Ich bleibe GC treu.
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