Egal, wo ein WM-Spiel stattfindet: Er befindet sich stets in einem Kontrollzentrum in Moskau.
Nein, mit dem Video-Schiri sitzen drei Assistenten vor den Bildschirmen. Zwei sind für das schnelle Aufspüren möglicher strittiger Szenen verantwortlich, einer für Abseits-Entscheidungen. Sie bedienen die Technik nicht selber, dazu sind vier Zeitlupen-Assistenten anwesend. Sie helfen dabei, aus den vielen verschiedenen Blickwinkeln den besten zu finden. Kommuniziert wird englisch.
Die FIFA hat 13 Schiedsrichter aufgeboten, die an der WM einzig in dieser Funktion tätig sein werden. Unter anderem sind Felix Zwayer und Bastian Dankert dabei, die seit Jahren in der Bundesliga pfeifen. Schweizer Unparteiische stehen weder auf dem Feld noch im Kontrollraum im Einsatz.
In diesen vier spielentscheiden Szenen darf Moskau einschreiten:
Jedes WM-Tor wird in jedem Fall auf mögliches Abseits überprüft.
Der Video-Schiri weise den Schiedsrichter auf dem Feld «nur bei klaren und offensichtlichen Fehlern» auf einen solchen hin, heisst es seitens der FIFA, «oder bei gravierenden Vorfällen, welche der Referee nicht gesehen hat». Der Schiedsrichter kann die Partie jederzeit unterbrechen, um mittels Headset mit dem Video-Schiri zu kommunizieren.
Immer der Schiedsrichter auf dem Feld. Er kann entweder aufgrund der Angaben aus dem Kontrollraum handeln oder aber die Szene am Spielfeldrand selber auf einem Monitor anschauen und dann eine Entscheidung treffen.
Er soll sämtliche Wiederholungen sehen können, die auch der Video-Schiri begutachtet. Zusätzlich ist im Kontrollzentrum eine Kamera installiert, wo man den Unparteiischen bei ihrer Arbeit über die Schulter blicken kann.
Nicht ganz so viel wie der Fan vor dem Fernseher. So will man möglichen Ausschreitungen zuvorkommen. Ein Szenario: Trotz Videobeweis ist ein Penaltyfoul noch höchst umstritten. Der Schiedsrichter entscheidet für Team A und bringt damit die Anhänger von Team B in Rage.
Auf der Grossleinwand im Stadion sehen die Fans daher eine abgespeckte Version des TV-Bilds. Die fragliche Szene wird in der Totalen gezeigt, also von einer grösseren Distanz aus gefilmt. So sieht der Stadion-Fan zwar, wegen welcher Szene «ermittelt» wird – aber er sieht letztlich wohl zu wenig genau, was sich tatsächlich ereignet hat. Er muss dem Referee einfach glauben.
«Noch ist nicht alles perfekt, aber wir werden sicherlich keine wirklich schlimmen Fehler erleben, wie beispielsweise ein übersehenes Offside von drei Metern oder eine Penalty-Entscheidung nach einem Foul ausserhalb des Strafraums», so FIFA-Präsident Gianni Infantino in der «Welt». Dem erstmaligen Einsatz des Videobeweises bei einer WM blicke er zuversichtlich entgegen.
sind eigentlich diese torlinienrichterclowns auch noch im einsatz?