Nach einer ziemlich ereignislosen ersten Halbzeit drehten die Young Boys nach der Pause auf. Sie steigerten sich kontinuierlich und näherten sich Zentimeter für Zentimeter dem Tor von Lugano. Hatte rund um die 50. Minute zweimal nur ganz wenig zum 1:0 von Jean-Pierre Nsame oder Ebrima Colley gefehlt, so passte es nach einer knappen Stunde. Nsame legte im Strafraum auf Filip Ugrinic auf, der seinen zweiten Saisontreffer erzielte.
Trainer Raphael Wicky forderte seine Spieler nach der Führung gestenreich auf, weiter Druck zu machen. Aber im Duell der beiden Mitte der Woche im Europacup-Einsatz gestandenen Mannschaften hatte Lugano das letzte Wort. Der eine Stunde lang geschonte Renato Steffen lancierte in der 78. Minute mit einem perfekten Pass Yanis Cimignani, der den kurz zuvor eingewechselten Saidy Janko ausspielte und zum 1:1 traf.
Damit schafften es die Berner in diesem Herbst erstmals nicht, unmittelbar nach einem Champions-League-Auftritt in der Meisterschaft zu gewinnen. Weiter geht es für YB am Mittwoch mit dem Cup-Achtelfinal bei Rapperswil-Jona; Lugano gastiert gleichzeitig bei Lausanne-Sport.
Lugano - Young Boys 1:1 (0:0)
3556 Zuschauer. - SR Horisberger.
Tore: 58. Ugrinic (Nsame) 0:1. 78. Cimignani (Steffen) 1:1.
Lugano: Saipi; Hajdari, Arigoni (76. Espinoza), Hajrizi; Grgic (60. Steffen); Cimignani (85. Mahou), Mahmoud, Macek (61. Bislimi), Martim Marques; Celar (61. Sabbatini), Vladi.
Young Boys: Racioppi; Blum (77. Janko), Amenda, Benito, Persson (77. Garcia); Lauper; Colley (73. Joël Monteiro), Ugrinic, Males (89. Rrudhani); Elia, Nsame (73. Ganvoula).
Verwarnungen: 13. Amenda, 38. Martim Marques, 70. Cimignani, 95. Ganvoula, 95. Ugrinic.
Servette arbeitet sich in der Tabelle der Super League nach vorne. Nach einem mühevolle Saisonstart unter dem neuen Coach René Weiler feiern die Genfer in der 12. Runde daheim gegen Luzern (4:2) den dritten Sieg in Folge.
Obwohl Servette erst am Donnerstag in Moldawien im Einsatz gestanden hatte, besass es am Sonntag noch die Energie für einen Schlussspurt. Goalgetter Chris Bedia (66.) mit seinem ersten Tor seit einem Monat und Bendeguez Bolla (82.) mit dem ersten Treffer seit seinem Wechsel zu Servette sorgten für die Wende vom 1:2 zum 3:2. Bolla dribbelte vier Luzerner aus, bevor er mit einem Schlenzer traf. Den vierten Genfer Treffer schoss Enzo Crivelli mit einem Penalty in der Nachspielzeit.
Dass Luzern nach der intensiven Partie ohne Punkte dastand, war bitter. Die Innerschweizer reagierten nach dem frühen 0:1-Rückstand stark und schafften durch die Tore von Severin Ottiger und Sofyan Chader bis in die 61. Minute die zwischenzeitliche Wende. In der 84. Minute traf zudem der eingewechselte Lars Villiger nur den Pfosten. Es wäre das 3:3 gewesen.
Servette - Luzern 4:2 (1:1)
7236 Zuschauer. - SR Dudic.
Tore: 7. Antunes (Stevanovic) 1:0. 33. Ottiger (Dorn) 1:1. 61. Chader (Dorn) 1:2. 66. Bedia 2:2. 82. Bolla (Mazikou) 3:2. 96. Crivelli (Penalty) 4:2.
Servette: Mall; Tsunemoto, Rouiller, Severin, Mazikou; Cognat (88. Diba), Ondoua (63. Douline), Antunes (54. Crivelli); Stevanovic, Bedia (88. Guillemenot), Kutesa (63. Bolla).
Luzern: Loretz; Ottiger (77. Haas), Jaquez, Simani (77. Willimann), Frydek; Jashari; Dorn, Meyer, Beloko; Okou (72. Spadanuda), Chader (73. Villiger).
Verwarnungen: 79. Bedia, 85. Haas, 91. Spadanuda. (sda)