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«Es muss eine Lösung her und das schnell» – GC-Sportchef Thoma hat die Schnauze voll und will Salatic nur noch eine Lektion erteilen 

Nach monatelangen Querelen ist Ex-Captain Vero Salatic nun auch bei den treusten GC-Anhängern in Ungnade gefallen. 
Nach monatelangen Querelen ist Ex-Captain Vero Salatic nun auch bei den treusten GC-Anhängern in Ungnade gefallen. Bild: Andreas Meier/freshfocus
Nach Alkohol-Enthüllungen

«Es muss eine Lösung her und das schnell» – GC-Sportchef Thoma hat die Schnauze voll und will Salatic nur noch eine Lektion erteilen 

Nach neuen Enthüllungen im Fall Salatic kann GC-Sportchef Axel Thoma im Pauseninterview der Partie gegen Basel seinen Ärger nicht verbergen. Christian Constantin darf sich die Hände reiben.
09.02.2015, 00:4609.02.2015, 10:58
Alex Dutler
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Kein Tag ohne neue Entwicklung im Kasperlitheater um den gefallenen GC-Helden Vero Salatic. Am Freitag hat Sion-Zampano Christian Constantin die Verhandlungen im Zürcher Radisson-Hotel nach wenigen Minuten abgebrochen und ist mit seinem Privatjet zurück ins Wallis gedüst. Der Grund: Er will Salatic liebend gerne haben, aber höchstens 500'000 Franken locker machen – doch GC fordert weiterhin konsequent vier Millionen.

Heute folgt der nächste Aufreger. Der «SonntagsBlick» enthüllt, wie gravierend Salatics Entgleisungen gegenüber Ex-Trainer Michael Skibbe wirklich gewesen sind. In einer Abmahnung an den Spieler, die dem Boulevard-Blatt aus unbekannter Quelle zugespielt wurde, ist auf offiziellem GC-Briefpapier unter anderem folgender Punkt festgehalten: «Du hast wiederholt gegenüber Dritten vor Zeugen in ehrverletzender Weise den Vorwurf erhoben bzw. gezielt Gerüchte gestreut, ­unser Chef-Trainer sei der Alkoholsucht verfallen.»

Der «SonntagsBlick» enthüllt die Alkoholsucht-Vorwürfe an Michael Skibbe.
Der «SonntagsBlick» enthüllt die Alkoholsucht-Vorwürfe an Michael Skibbe.

Kein Wunder, dass Skibbe unter diesen Umständen nur die Flucht zum türkischen Erstligisten Eskisehirspor geblieben ist, nachdem GC-Präsident Stephan Anliker den Spieler im Alleingang rehabilitiert hat.

Axel Thoma hat die Schnauze voll

Doch wie soll es nach diesem Hammer-Vorwurf gegen Salatic nun weitergehen? Nachdem GC-Sportchef Axel Thoma via diverse Medien verkündet hat, dass die Verhandlungen mit Sion endgültig gescheitert sind, tönt es im Pauseninterview des Spiels gegen den FC Basel plötzlich wieder ganz anders. Salatic verpasst die Partie zwar gelbgesperrt, trotzdem ist er natürlich das grosse Thema.

Und weil SRF-Mann Paddy Kälin im Licht der neuen Enthüllungen nicht locker lässt, rudert Thoma schliesslich zurück: «Das ist ein Prozess, der sich von Stunde zu Stunde entwickelt und mal so, mal so in eine Richtung geht. Natürlich ist das nicht abgeschlossen. Vor allem verhärtet sich jetzt das Ganze und es vergeht einem schon ein bisschen die Lust, wenn man die Medienberichte liest. Das gefällt mir von hinten bis vorne nicht mehr.»

Axel Thoma kann seinen Ärger im SRF-Interview nicht verbergen.
Axel Thoma kann seinen Ärger im SRF-Interview nicht verbergen.bild: srf

Weil der sonst so coole Thoma sich für seine Verhältnisse förmlich in Rage redet, ist damit noch lange nicht Schluss: «Natürlich muss man eine Lösung finden – und daran arbeiten wir. Nur möchte ich eines betonen: Es kann ja nicht sein, dass jeder Spieler den Wunsch äussert, aus dem Vertrag entlassen zu werden und das dann mit einer Kampagne noch unterstützt. Ein bisschen möchte ich da schon noch hart bleiben, denn das soll keine Schule machen. Egal, wie auch immer. Es muss auf jeden Fall eine Lösung her und das ziemlich schnell.»

CC wird wohl der lachende Dritte

Diese Aussage lässt den Schluss zu, dass das Tischtuch zwischen den beiden Parteien nun wirklich endgültig zerschnitten ist. Offenbar geht es nur noch darum, Salatic eine Lektion zu erteilen. 

Der gelbgesperrte Vero Salatic sieht sich die Niederlage seiner zukünftigen Ex-Kollegen gegen den FC Basel von der Tribüne an.
Der gelbgesperrte Vero Salatic sieht sich die Niederlage seiner zukünftigen Ex-Kollegen gegen den FC Basel von der Tribüne an.Bild: freshfocus

Als ob die Situation aus GC-Sicht nicht schon bitter genug wäre, gibt es im Anschluss von Basel-Präsi Bernhard Heusler noch Mitleid obendrauf: «Grundsätzlich wünscht man nicht einmal seinem ärgsten Feind eine solche Geschichte. Das ist nicht gut für den Klub GC, aber auch für den ganzen Schweizer Fussball.»

Was nach der neusten Entwicklung fast sicher scheint: Salatic wird nie wieder das GC-Trikot tragen. Der Rekordmeister und Sion dürften sich in den nächsten Tagen einigen – und Christian Constantin wird wohl wieder einmal der lachende Dritte sein.

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