Das ist die nächste Eskalation im Zoff um die Zukunft des FC Basel. Die einflussreiche Fanvereinigung Muttenzerkurve hat zur Rückgabe der Saisonkarten aufgerufen.
Wie die Muttenzerkurve auf ihrer Website mitteilt, soll der Protest am Wochenende stattfinden – publikumswirksam vor dem Fanshop beim St.Jakob-Park. «Wir rufen alle FCB-Fans dazu auf, am Samstag zwischen 11 und 12 Uhr anzustehen und die Saisonkarte abzugeben – mit Abstand und Maske», heisst es im Schreiben. «Bequemlichkeit zählt nicht. Aber wer wirklich nicht selber kommen kann, soll die Karte jemandem mitgeben oder sie dem FCB per Post zusenden. Wer die neue Saisonkarte noch gar nicht erhalten hat, soll dem Klub vor Ort seinen Verzicht mitteilen.»
Den Fans ist es wichtig zu betonen, dass es keinesfalls darum gehe, sich vom Verein abzuwenden. «Es geht auch nicht darum, dass wir nie mehr an einen Match gehen werden, selbst wenn ein allfälliger Verkauf an die Basel Dream & Vision AG für uns so ziemlich alles in Frage stellt.»
Mit der Aktion der Karten-Rückgabe hofft die Muttenzerkurve, die von Besitzer Bernhard Burgener angestrebte Lösung verhindern zu können. «Nur ein Neuanfang mit einem neuen Team kann den dramatischen Rückgang bei den Saisonkarten mit seinen finanziellen Auswirkungen, der sich im Sommer fortsetzen wird, abwenden oder gar eine Kehrtwende bewirken.»
Die Fans wollen Burgener dort treffen, wo es ihn am meisten schmerzt: im Portemonnaie. «Der Druck auf ihn muss maximal erhöht werden, damit er endlich den Weg für einen Neuanfang frei macht», fordert die Fankurve ultimativ. Schon die nächste Saison soll unter neuer Führung in Angriff genommen werden können. «David Degen ist der Schlüssel dazu», ergreift die Muttenzerkurve Partei für Burgeners Gegenspieler, der Minderheitsaktionär und Verwaltungsrat ist.
Die Hoffnung der Anhänger ist, dass der Ex-FCB-Spieler Degen zu seinem Wort steht. «Wir nehmen ihn und die weiteren Verantwortlichen bezüglich Transparenz beim Wort.»
Seit Wochen tobt in Basel ein Machtkampf um die Führung des 20-fachen Schweizer Meisters. Degen übte ein Vorkaufsrecht aus und sieht sich als rechtmässiger neuer Besitzer. Die Übertragung der Aktien an die von Burgener kontrollierte Basel Dream & Vision AG verhinderte er mittels superprovisorischer Verfügung. Burgeners Konter: Er liess verlauten, dass er ein Drag-Along-Recht besitze, das ihm erlaube, Degens Aktien zu verkaufen. Dieses sei wichtiger als dessen Vorkaufsrecht.
Am 11. Mai soll vor dem Basler Zivilgericht eine Verhandlung zwischen den beiden Streitparteien stattfinden, möglich ist aber auch eine aussergerichtliche Einigung. Entsprechende Gespräche seien bereits aufgenommen worden, teilte der FCB mit. (ram)