Sommerzeit ist Transferzeit – täglich berichten die Sport-Gazetten dieser Welt über die neusten Wechsel und Gerüchte. Traditionell ganz vorne dabei sind meist die Boulevard-Blätter aus Italien und England. Tempo ist dabei oft wichtiger als der Wahrheitsgehalt und es ist ein offenes Geheimnis, dass dabei häufig nach dem Grundsatz «Never let the truth ruin a good story» («Lass die Wahrheit nie eine gute Geschichte ruinieren») gehandelt wird.
Zu gut war wohl auch folgende Story: Bayern München soll Arjen Robben und Thomas Müller gegen Manchester Uniteds Angel Di Maria und 20 Millionen tauschen. Die Quelle: Twitter-User Uli Becker mit dem Benutzernamen @UliBeckerBILD.
In England verbreitet sich die Meldung am Dienstag rasend schnell. Schliesslich stammt sie von einem «Bild»-Redaktor. Ob BBC, Sky Sports, der «Daily Star», der Standard oder der «Telegraph»: Alle berichteten über den Sensationstausch. Die Quelle etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, das kam aber niemanden in den Sinn.
Dumm nur, dass es sich bei Uli Becker nicht etwa um einen Bild-Redaktor handelte, wie das der Twitter-Name vermuten liesse, sondern nur um irgendeinen Spassvogel, der sich einen Scherz erlaubte und so die komplette englische Sportpresse narrte. Der Robben-Müller-Di Maria-Tausch entpuppte sich schnell als Ente, der Twitter-Account wurde mittlerweile gelöscht.
Ob die Geschichte den englischen Schreiberlingen eine Lehre sein wird? Wohl kaum. Schliesslich generieren die Transfergerüchte im lauen News-Sommer jede Menge Auflagen. (pre)